SOLARIS - Beiträge verschiedener Autoren


Das Dritte Geheimnis von Fatima

„Feuer und Rauch werden vom Himmel fallen und die Wasser der Ozeane sich in Dampf verwandeln und den Schaum zum Himmel speien. Alles, was steht, wird fallen. Millionen und Aber­millionen werden von einer Stunde zur anderen ihr Le­ben lassen müssen; und jene, die in dieser Stunde noch leben, werden die Toten beneiden. Überall wird Drangsal sein und Not auf der ganzen Erde und Verzweiflung in allen Ländern. Seht, die Zeit nähert sich immer mehr."

Solche und andere wilde Gerüchte über den Inhalt des dritten Geheimnisses von Fatima wurden verbreitet. Doch am 26. Juni 2000 veröffentlichte Kardinal Joseph Ratzinger (jetzt Papst Benedikt XVI.) den authentischen Text des dritten Teils des Geheimnisses; dieses hatte die Erscheinung den Kindern am 13. Juli 1917 mitgeteilt. Der Text lautet: 

„Nach den zwei Teilen, die ich schon dargestellt habe, haben wir links von Unserer Lieben Frau etwas oberhalb einen Engel gesehen, der ein Feuerschwert in der linken Hand hielt; es sprühte Funken, und Flammen gingen von ihm aus, als sollten sie die Welt anzünden; doch die Flammen verlöschten, als sie mit dem Glanz in Berührung kamen, den Unsere Liebe Frau von ihrer rechten Hand auf ihn ausströmte: den Engel, der mit der rechten Hand auf die Erde zeigte und mit lauter Stimme rief: Buße, Buße, Buße! Und wir sahen in einem ungeheuren Licht, das Gott ist:, etwas, das aussieht wie Personen in einem Spiegel, wenn sie davor vorübergehe einen in Weiß gekleideten Bischof, wir hatten die Ahnung, dass es der Heilige Vater war. Verschiedene andere Bischöfe, Priester, Ordensmänner und Ordensfrauen einen steilen Berg hinaufsteigen, auf dessen Gipfel sich ein großes Kreuz befand aus rohen Stämmen wie aus Korkeiche mit Rinde. Bevor er dort ankam, ging der Heilige Vater durch eine große Stadt, die halb zerstört war und halb zitternd mit wankendem Schritt, von Schmerz und Sorge gedrückt, betete er für die Seelen der Leichen, denen er auf seinem Weg begegnete. Am Berg angekommen, kniete er zu Füßen des großen Kreuzes nieder. Da wurde er von einer Gruppe von Soldaten getötet, die mit Feuerwaffen und Pfeilen auf ihn schössen. Genauso starben nach und nach die Bischöfe, Priester, Ordensleute und verschiedene weltliche Personen, Männer und Frauen unterschiedlicher Klassen und Positionen. Unter den beiden Armen des Kreuzes waren zwei Engel, ein jeder hatte eine Gießkanne aus Kristall in der Hand. Darin sammelten sie das Blut der Märtyrer auf und tränkten damit die Seelen, die sich Gott näherten."

In zwei Punkten wollen wir wesentliche Aussagen dieses Textes zusammenfassen: 

  1. Ein Flammenmeer droht die Welt zu vernichten. Doch die Fürbitte Mariens wendet diese Katastrophe ab. Wird uns hier nicht eindringlich die große Fürbittmacht Mariens vor Augen gestellt? Dürfen wir diese Vision nicht auch dahingehend deuten, dass die Fürbitte Mariens einen furchtbaren dritten Weltkrieg verhindert hat?
  2. Eine Katastrophe wurde durch die Fürbitte Mariens verhindert; aber die eindringliche Mahnung zur Buße bleibt aufrecht. Deshalb ist die Botschaft von Fatima weiterhin aktuell. Buße bedeutet Besserung des Lebens, Bekehrung. 

Fatima weist uns gebieterisch auf diese einzigartige Aufgabe hin. Unsere Gebetsgemeinschaft ist bemüht, die Bedeutung Mariens - auch aus dem biblischen Zeugnis immer überzeugender darzulegen und zu leben.

P. Benno Mikocki OFM (gekürzt)


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