SOLARIS - Zeitschrift Auszüge


Symbolik und Bedeutung der Sonne für alle Wesen

Viele positive, aber auch einige kritische Briefe haben wir als Reaktion auf unsere erste Ausgabe erhalten. Das hat uns ermutigt die Solaris Nachrichten alle drei Monate zu machen. Viermal im Jahr möchten wir unsere Freunde und Kunden mit Artikel, Botschaften etc. Informationen vermitteln. In der ersten Ausgabe habe ich kurz über die Bedeutung von Sol (lat. Sonne) gesprochen. Auf diese Symbolik möchte ich heute genauer eingehen. Die Sonne als Spenderin von Licht und Wärme wird in allen Kulturen als göttlicher Lebensquell angesehen. Viele naturverbundene Völker hatten die Sonne als zentrales Symbol der Verehrung in ihren religiösen Riten. Auch in unserer christlichen Kultur wird das Göttliche, Heilige als goldene Aura bei Statuen und Bildern dargestellt.

Zur Sommersonnenwende, wenn die Tage am längsten und heißesten sind, wird trotz (oder gerade wegen!) unserer christlichen Kultur auf dem Land noch immer das Sonnwendfeuer (24. Juni) angezündet. Es ist der Wendepunkt, wenn das Licht und die Wärme sich am Höhepunkt ihrer Entfaltung befinden. Gerade diese beiden Aspekte des Lichtes und der Wärme sind mir besonders wichtig. Licht ohne Wärme ist kalt und Wärme ohne Licht ist dunkel. In der Sanskrit-Sprache bedeutet Aruna soviel wie "aufgehende Sonne" und alle Menschen, die in ihren Herzen diese aufgehende Sonne verspüren, gehören zur selben Sangha (Gemeinschaft). Ihr Symbol ist ein Kreis, in deren Mitte sich eine rote, im Aufgehen begriffene Sonne befindet. So wie die Sonne Licht und Wärme ausstrahlt, strahlt auch der Mond Licht, aber keine Wärme aus. Er ist nur der Wider-schein der Sonne, ein schwacher Abglanz. Aus diesem Beispiel kann man ersehen, daß das Licht warm, aber auch kalt sein kann. Spricht man nicht auch oft von "blendendem, grellem" Licht? Licht, das in die Irre führen kann, weil es einen blendet - blind macht. Zwei Seiten einer Medaille, vorne und hinten, gut und böse. Im Spirituellen bedeutet das, daß es nicht nur heilige Menschen, Menschen der Liebe und Wärme, sondern auch Verführer und Blender gibt, die andere Menschen in die Irre führen. Individuen, die das Gegenteil der aufgehenden Sonne verkörpern, die "Wesenheiten der Dunkelheit". Seelen im Diesseits oder im Jenseits, die die Verbindung zum Göttlichen verloren haben, und deren Licht des-wegen nur mehr grell und ohne Wärme leuchten kann.

Das Wort Lux, -cis (lat.) bedeutet Licht; doch Lucis und Lucifer haben denselben Wortstamm! Bedeutet dies nun, daß das Licht böse sein soll? Mitnichten! Licht allein ist nur Quantität (Kraft, "Power"), nicht Qualität!! Licht ist nicht dasselbe wie Liebe! Der "Lichtträger" (Lucifer), wie er so oft in diversen Büchern zitiert wird, ist nicht derjenige, der uns Liebe und Wärme bringt, sondern Haß und Kälte, Egoismus und Verblendung und vielleicht kurzfristig Macht und Einfluß. Wer ihm folgt betritt einen Weg, der in die Einsamkeit führt. Er ist ein "armer Teufel", er kann sich allein nicht mehr von diesem Einfluß lösen. So ein Mensch braucht die liebende Zuwendung eines "Engels", eines sonnendurchfluteten Wesens um sich wieder zum Göttlichen erheben zu können. Es gibt viele "Gemeinschaften", die ohne es zu wissen, unter dem Einfluß dieses kalten Lichtes stehen. In der letzten Ausgabe wurden solche Gruppierungen genannt. Diesmal möchte ich eine Gruppe besonders erwähnen, die sich "Fiat Lux" nennt. Auch hier gibt es ein Medium (Channel), das von einer "höheren" Wesenheit Eingebungen empfängt. Diese Wesenheit soll angeblich niemand geringerer sein als Jesus Christus! Die von dem Medium übermittelte neue Lehre erinnert sehr an theosophisches Gedankengut und man könnte fast glauben, daß der Geist ein Theosoph ist. In der Bibel (NT) gibt es eine Stelle, die ich hier zitieren möchte:

"Wenn dann jemand zu euch sagt: "Seht, hier ist der Messias! oder: Seht dort ist er!, so glaubt es nicht! Denn es wird mancher falsche Messias und mancher falsche Prophet ) auftreten ..." (Mk 13,21).

Für alle Menschen gibt es zwei Wege, für einen davon muß man sich entscheiden. Dargestellt auch in der Tarot-Karte Nr.6 "Der Scheideweg (Entscheidung)" der großen Arkana des Buches THOT. Der eine Weg ist breit und leicht, aber er führt ins Verderben, der andere ist schmal und beschwerlich, nur wenige finden ihn ). Der richtige Weg führt zu Gott, führt zur Befreiung (Mokhsa). Es ist der Weg der göttlichen Liebe und somit des wahren Lichtes und der Wärme.

In dem Maße, in dem ich mich dem "Du" hingebe, gewinne ich das Leben in Gott. In dem Maße, in dem ich mich im "Ich" verliere, verliere ich das Leben in Gott.

Mit einem Gebet der Sioux-Indianer, das diese Einstellung widerspiegelt, möchte ich alle Leser auffordern, diesen Weg zu beschreiten.

Gebet der Sioux-Indianer

Oh großer Geist, dessen stimme ich in den Winden vernehme und dessen Atem der ganzen Welt Leben spendet, höre mich. Ich trete vor Dich hin als eines Deiner vielen Kinder. Ich bin klein und schwach. Ich bedarf Deiner Kraft und Weisheit. Laß mich in Schönheit wandeln und laß meine Augen immer den roten und purpurnen Sonnenaufgang schauen. Laß meine Hände die Dinge verehren, die Du gemacht hast, und meine Ohren Deine Stimme hören. Schenke mir Weisheit, damit ich die Dinge, die Du mein Volk gelehrt hast, und die Lehre, die Du in jedem Blatt und in jedem Felsen verborgen hast, erkennen möge. Nicht um meinen Brüdern überlegen zu sein, suche ich Kraft, sondern um meinen größten Feind bekämpfen zu können - mich selbst. Mache mich immer bereit, mit reinen Händen und geradem Blick zu Dir zu kommen, damit mein Geist, wenn dereinst mein Leben verblaßt wie die untergehende Sonne, ohne Scham zu Dir kommen möge.
OM - Amen

"Hütet euch vor den falschen Propheten, sie kommen zu euch wie (harmlose) Schafe, in Wirklichkeit aber sind sie reißende Wölfe" (Mat 7,15)

"Mein Weg ist sehr schwer; als ob man durch ein Dornengestrüpp geht, als ob man auf Messers Schneide balanciert, als ob man auf eine geladene Pistole zugeht; viele Heilige sind auf diesem Weg gescheitert" S. 78 Babadschi (M-G. Wosien)

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