Wir leben in einer Zeit, in der die dunkle Seite der Macht im Begriff ist mehr Menschen als je zuvor in ihren Bann zu ziehen. �berall wo Gutes ist, da ist auch B�ses, wo Licht ist, ist auch Schatten. Wir leben in der Dualit�t (Polarit�t), in der das G�ttliche (Liebe) und das B�se (Ha�) auf uns einwirkt. Alle edlen Ziele der Weltreligionen k�nnen und werden auch von den negativen Kr�ften benutzt, um die Menschen zu verf�hren und zu (ent-) t�uschen. Das B�se ist f�r uns nicht immer klar erkennbar, es verbirgt sich und sagt nicht: "Hier bin ich!". Es schleicht sich ein und wartet auf seine Chance die Menschen in die Irre zu f�hren. Seine Macht ist gro� und nur allzu leicht erliegt man seinem Blendwerk (Maya). Hier ist Unterscheidungskraft (Viveka) notwendig, die sich jedoch vom verstandesm��igen, intellektuellen Erfassen unterscheidet, da sie nur durch Einf�hlungsverm�gen, aufrichtige Liebe, Verst�ndnis f�r das g�ttliche Prinzip und durch das Gebet (Meditation) erw�chst.
Wer ein spirituelles Leben f�hren will, wird in seinem Leben �fter in Versuchung gef�hrt werden, diesen Weg wieder zu verlassen. Menschen treten aus der Kirche aus und glauben nicht mehr an Gott und die 10 Gebote. Jeder Mensch, der in der Materie eingeschlossen ist, sucht seine urspr�ngliche Heimat wiederzufinden. Doch dazu mu� der Mensch einen dornenvollen Weg gehen, als Mensch geboren, steht er immer wieder vor der Entscheidung einen bestimmten Weg zu gehen. Jedes Wesen, das als Mensch geboren wird, hat ein adeliges Recht von seinen g�ttlichen Eltern mitbekommen: Es hat die Freiheit mit Hilfe seines Willens sich f�r das G�ttliche oder gegen ES zu entscheiden. Das Gewissen hilft ihm dabei, zwischen zwei Alternativen zu w�hlen. Nach Oben, oder nach Unten, zwischen Gut und B�se, und wie seine Entscheidung ausf�llt, so entwickelt sich der Mensch zum unsterblichen Leben oder zum spirituellen Tod Engel oder Teufel, Gott oder Maya.
So wie es im irdischen Leben Menschen gibt, die neiderf�llt auf die k�rperliche Sch�nheit eines anderen Menschen sehen, gibt es im jenseitigen Leben Wesenheiten, die es nicht ertragen k�nnen, da� es bessere und liebevollere Menschen gibt als sie es sind. Ein edler Charakter zeigt sich in der Astralwelt (Jenseits) als harmonische, sch�ne Gestalt (Form, Farbe und Feinstofflichkeit, z.B. Aura mit leuchtenden, warmen Farben und niedriger Dichte). Den b�sen, negativen Wesen (h��liche Gestalt, kalte Farben, sehr hohe Dichte = D�monen, G�tter!) bereitet es ein "diabolisches" Vergn�gen, Menschen, die zu Gott streben zu Fall zu bringen. Je weiter ein Mensch auf dem spirituellen Pfad fortschreitet desto gr��er und schwerer werden die Pr�fungen, denen er begegnet.
Alles Leben in diesem Universum basiert auf dem Gegensatzpaar YIN und YANG, das als Überbegriff für alle Gegensatzpaare (Männlich-Weiblich, Positiv-Negativ, Gut-Böse, Rational-Emotional) steht. Wird ein Prinzip, z.B. das Gefühl (Emotion) vernachlässigt, wird das andere Prinzip, der Verstand (Ratio) dominieren. Bei Menschen, bei denen der Verstand vor-herrscht wird der fehlende Teil zur Ganzheit unterdrückt bzw. nicht beachtet. So ein Mensch ist ein leichtes Opfer der negativen Mächte und statt Glaube-Hoffnung-Liebe, die zu Gott führt, wird man durch Aberglaube-Zweifel-Haß ein Anhänger des Satanismus, dessen Eigenschaft selbstzerstörerischer Haß ist.
F�r einen Verstandesmenschen ist es verf�hrerisch in die Geheimnisse der jenseitigen Welt einzudringen, um diese rein intellektuell zu verarbeiten (wie er glaubt). Dies wird von negativen, �belwollenden Wesen gezielt und bewu�t ausgenutzt und bevor dieser Mensch noch wei� was geschehen ist, hat der "Teufel" nicht nur seinen Verstand, sondern vor allem seine Seele errungen (FAUST). Sie bet�ren und verlocken die Menschen, die auf der Suche nach Gott sind mit Magie, okkulten (magischen) Kr�ften und "Einweihung". Gerade diese okkulten Kr�fte sind es, vor denen uns schon Patanjali in seinen Yoga-Sutras warnt. Im Vers 37 wird beschrieben, wie durch die Anwendung der Yoga-�bungen die �bernat�rlichen Kr�fte (Siddhis) entstehen. Doch bereits im n�chsten Vers wird gesagt, da� diese Kr�fte Hindernisse f�r die Erreichung von Samadhi (Unio Mystika) bedeuten. Man mu� ihnen aber unterwegs begegnen, und nur wenn der Yogin sie dann zur�ckweist, erlangt er das H�chste.
Leider erscheinen immer mehr Bücher, die z.B. die Menschen belehren, wie man Kontakt mit sog. "Meistern" aufnehmen kann. Was früher als mediale Kundgabe eines Geistwesens durch ein Medium bezeichnet wurde, wird heute "Channeling" genannt. Die Überschattung durch solche Meister wird in vielen Kreisen bereits als natürliche Sache angesehen und sogar angestrebt. Doch wer kann hier noch unterscheiden zwischen Besessenheit und geistiger Führung, und garantieren, daß die Geister, "die er rief" und die sich hier dann kundtun wirklich lichte, gute Wesen sind, nur weil sie es behaupten? Jede Einweihung ist eine Kraftübertragung, die der Meister (Guru) seinem Jünger (Chela) gewährt. Im Normalfall muß der Chela jedoch erst einen bestimmten Grad an Reife erlangt haben, um die damit verbundenen Kräfte auch beherrschen zu können, d.h. nicht in Hochmut oder Egoismus verfällt und diese Kräfte eigensüchtig für sich ausnutzt. Wenn Kräfte übertragen werden, werden auch die positiven und negativen Schwingungen des "Meisters" weitergegeben. Darum ist es auch von ganz entscheidender Bedeutung, daß man sich nicht jedem beliebigen Meister anvertrauen sollte.
Auch wird viel mit Pendeln gearbeitet, um Situationen, Personen und Dinge auszupendeln. Da ein Pendler letztlich jedoch nur sein "Unterbewu�tsein" befragt und daher auch keine h�heren Ebenen mittels eines Pendels erreicht, ist diese Vorgangsweise schon aus dieser Sicht heraus fragw�rdig. Wenn noch dazukommt, da� durch derartige Experimente der Astralk�rper nicht mehr ein geschlossenes "Ei" ist und "L�cher" entstehen k�nnen, die unter Umst�nden nicht mehr geschlossen werden k�nnen, dann wird die Sache zu dem noch gef�hrlich. Durch diese L�cher k�nnen dann negative Kr�fte in den Menschen ungehindert eintreten und ihm extrem schaden. Bei labilen Charakteren oder geringer Widerstandskraft, k�nnen Beeinflussungen durch Wesen der Astralebene, eine Geisteskrankheit (Schizophrenie) zur Folge haben, die sich in Stimmen h�ren, Besessenheit �u�ert. Doch gerade diese okkulten Kr�fte sind die Lockmittel mit denen die negativen M�chte die Menschen in ihren Bann ziehen. Einem zuk�nftigen Adepten (Zauberlehrling) wird Macht (Kraft) gegeben, Dinge zu vollbringen, die als �bernat�rlich gelten. So ein "Magier" mu� jedoch einen hohen Preis f�r diese Macht bezahlen. Er ger�t unter den Einflu� und Kontrolle negativer Wesenheiten und �ffnet sich den negativen M�chten. Der Okkultismus (verborgene Wissenschaft) vermittelt die Lehre von den Astralwelten und deren Gesetzm��igkeiten, Reinkarnation, Chakras, Prana u.v.a.m.
Menschen, die keine Harmonie in sich tragen, werden zwar intellektuell wissender, aber nicht weiser, da ihnen die Erg�nzung (das Gef�hl) fehlt. Damit sollte klar erkennbar geworden sein, dass das eine ohne das andere immer eine Sackgasse bedeutet, einen Irrweg darstellt. Wir m�ssen beide Aspekte: YIN und YANG in Harmonie (Gleichgewicht) bringen und wer das anstrebt, und sich bem�ht in seinem Leben zu verwirklichen ist ein Yogin. Wer es geschafft hat ist ein Mystiker, Erleuchteter, ein Heiliger, der uns Vorbild und Wegweiser ist.
Magie: ist die zusammenfassende Bezeichnung f�r Praktiken, mit denen der Mensch seinen eigenen Willen auf die Umwelt in einer Weise �bertragen will, die nach naturwissenschaftlicher Betrachtungsweise irrational erscheint. Man unterscheidet wei�e (ohne sch�digende Intention) und schwarze (mit sch�digender Intention) Magie.
Mystik: (gr. myein = schlie�en, verschweigen) ist prim�r eine andere, nicht rational begr�ndbare Weise von Erfahrung, die die Subjekt-Objekt-Spaltung �bersteigt. In der Religionsgeschichte ist Mystik ein geheimnisvolles, tief innerliches, religi�ses Erleben, ein F�hlen-Erkennen des G�ttlichen in der Welt. Das Ziel dieser Art von Erfahrung, die als mystische Erfahrung bezeichnet wird, ist die tief innerliche Einswerdung mit Gott bzw. mit dem Ewig-Seienden (=unio mystica). Je nach existentialen Verst�ndnishintergrund sind mystische Erfahrungen verschieden. Daher unterscheidet man je nach religionsgeschichtlichem Hintergrund verschiedene Auspr�gungen von Mystik. Die vier wesentlichen Mystiken sind die indische (buddhistisch - hinduistische), die islamische (sufistische), die j�dische und die christliche (incl. deutsche) Mystik.
Indische Mystik: ist in Anlehnung an die Upanishaden eine All-Einheitslehre. Der Mystiker soll in einem Erkenntnisakt die Wesensgleichheit seiner Seele (=seines Selbst - atman) mit der einzigen Realit�t dem Absoluten, dem Ewig-Seienden (brahman) offenbart bekommen. Wer diese mystische Erkenntnis erlangt hat, sammelt kein Karma mehr und ist somit erl�st aus dem Geburtenkreislauf. Im Buddhismus ist das Ziel der Mystik das Erreichen des Nirvana (=Verwehen), die �berwindung aller Faktoren, die die Last des Daseins bedingen. Im Hinduismus ist das Ziel die �berwindung des Kreislaufes der Wiedergeburten innerhalb des indischen Kastenwesens und unter Verehrung der dominierenden Gottheiten Schiva und Vishnu durch Askese, Yoga, Bhakti (=Hingabe) und magische Praktiken. Ber�hmte Mystiker: Uddalaku Aruni, Paramahansa Yogananda (1893-1952),Mahatma Gandhi (1869-1948).
Islamische Mystik: verfolgt das Ziel des Verschwindens der eigenen Individualit�t und der ekstatischen Vereinigung mit der Gottheit. Dies geschieht vor allem durch Askese. Die Bezeichnung "Sufismus" kommt von dem groben Wollstoff (=arab. "suf"), den arabische Mystiker trugen. Ber�hmte Mystiker: Rumi (gestorben 1273), Ibn al-Arabi (gestorben 1240), al Ghazzali.
J�dische Mystik: steht im Zusammenhang mit der Thora, den 5 B�chern Mose, und lehrt vor allem das Erleben von Gott als thronenden K�nig. Sie spiegelt sich vor allem wieder in den B�chern der Kabbala, und wurde durch den osteurop�ischen Chassidismus weiterverbreitet. Ber�hmtester Vertreter: Rabbi Israel ben Elieser, der Baal-Schem-Tov (1699-1760).
Christliche Mystik: hat als Ziel die unio (=Einung) mit Christus, dem fleischgewordenen Sohn Gottes, nicht mit Gott-Vater. Sie versteht sich als das Bewu�twerden der Erfahrung der ungeschaffenen Gnade als Offenbarung und Selbstmitteilung Gottes. Es gibt vor allem zwei Hauptrichtungen innerhalb der christlichen Mystik: die Brautmystik (=Erlebnis der Beziehung der Seele zu ihrem Br�utigam Christus) und die Leidens- oder Passionsmystik (=Vertiefen in Leid und Kreuzestod Christi). Da sich ein Teil christlicher Mystiker im deutschen Sprachraum im Mittelalter auch um die Verbreitung der deutschen Sprache bem�ht hat, werden diese Mystiker als "deutsche Mystiker" bezeichnet. Als bedeutende Mystiker seien Hildegard von Bingen, Meister Eckhart, Theresa von Avila, Johannes von Kreuz und Franz von Assisi kurz vorgestellt. Als wichtige Mystiker der Gegenwart w�rde ich Frere Roger Schutz, Mutter Teresa und Schwester Emanuelle bezeichnen.
Hildegard von Bingen (1098-1179): deutsche Mystikerin, Benediktinerin, Visionen bereits als Kind, wirkte als Prophetin und Geschichtstheologin, und hatte die Gabe nat�rlich zu heilen. Sie begriff Gott als den Sch�pfer des Wortes (=Christus) und durch Ihn als Sch�pfer der Welt. Sie lehrte, da� der Mensch nur Anteil an Gott gewinnen kann durch das Mensch gewordene Wort Jesus Christus. Er ist der Sieger des Kampfes mit dem B�sen (=Teufel).
Meister Eckhart (1260-1327 od. 28): deutscher Mystiker, Dominikaner, wurde von Gelehrten eines gewissen Pantheismus beschuldigt, und mu�te vor seinem Tod vor dem Papst einige seiner Thesen widerrufen. Er lehrte vor allem das Freiwerden von allen Dingen und von dem Ego, und die Gottesgeburt in der Seele des Menschen. F�r ihn ist es das Ziel der Mystik, da� der Mensch wieder Abbild des g�ttlichen Urbildes wird und so ein ver�ndertes Verh�ltnis zur Welt bekommt.
Theresa von Avila (1515-1582): span. Ordensfrau zur Zeit der Gegenreformation, begr�ndete den weiblichen Zweig der unbeschuhten Karmeliter, lebte in Askese und st�ndigem Gebet. In tief innerlichen Gebetszust�nden erfuhr sie die mystische Vereinigung mit Gott. Sie lehrte, da� der Zweck des Gebetes und der geistigen Verschmelzung mit Christus Taten des Glaubens sein sollen. F�r uns soll sie Lehrerin des inneren Gebetes sein.
Johannes von Kreuz (1542-1591): span. Karmeliter, reformierte den m�nnlichen Zweig des Karmeliterordens, gro�e Verbindung zu Theresa von Avila, war 1 1/2 Jahre wegen Widersetzung gegen Ordensobere im Gef�ngnis, lebte in strenger Askese. Er lehrt zur �berwindung von S�nde und Zweifel den Verzicht auf soziale Bindungen und auf geistige Regungen, und da� die Seele durch wesenhafte Liebe verg�ttlicht wird.
Franz von Assisi (1182-1226): Sohn eines reichen Tuchh�ndlers, B��er und Wanderprediger, Gr�nder des Franziskanerordens, tief innerliche Verbundenheit mit Klara von Assisi, erhielt 1224 durch seine intensive Leidensmystik die Wundmale Christi, und schrieb als Todkranker den ber�hmten Sonnengesang. Er lehrte vor allem die Demut als Mut zum Dienen und die Armut als Verzicht auf irdisches Wohlergehen, da der Mensch nur so ewige Sch�tze gewinnen kann.
Abschlie�end m�chte ich Sie einladen selber mystische Erfahrungen zu machen. Denn ich glaube, da� jeder von uns durch Stillwerden, Meditation und Gebet die N�he Gottes erfahren kann.
© Urheberrecht und copyright by Sundara, Wien 1993
Soferne der Autor zitiert wird, können Artikel oder
Artikelauszüge veröffentlicht werden.
SSE - SOLARIS
Spirituelle Edition (c) - Verlagsverzeichnis
Der Verlag f�r B�cher, CD�s und zahlreiche
Artikel mit spirituellen Themen
home: www.solarisweb.at - email: office@solarisweb.at