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Bewusstsein:
Geheimnis des Bewußtseins
Bewusstsein:
Bewusstsein&Materie (wiki)
Die Mähr von der Möglichkeit....
tralala * schrieb am
5. Februar 2006 um 13:31 Uhr (904x gelesen):
.... zu wählen oder Es lebe der freie Wille des Menschen!
Nichts haben wir Menschen so lieb gewonnen wie unseren Willen etwas zu tun oder es zu lassen.
Niemand kann uns zwingen etwas zu tun oder zu lassen.
Doch vielleicht unterliegen wir hier einer „unbewussten“ Selbsttäuschung?
Wenn man neuere neurologische Untersuchungen betrachtet könnte unser Bewusstsein, welches sich frei zu entscheiden vermag, nur eine „Erfindung“,
ein Werkzeug unseres Gehirns sein.
Ein Werkzeug zur Lösung komplexer kognitiver Rätsel und Probleme.
Nach verschiedenen Untersuchungen zufolge Ist unser Bewusstsein eine „Auswirkung“ der Aktivierung und dem Zusammenspiel mehrerer Gehirnareale, deren Funktionen und Zusammenarbeit scheinbar völlig ohne unsere bewusste Wahrnehmung stattfinden.
Messungen zeigen, das Gehirnareale längere Zeit im voraus Aktive werden, bevor wir bewusst eine Handlung begehen z.B. einen Arm bewegen.
Verschiedene Forscher auf diesem Gebiet folgern daraus das unsere Handlungen so gut wie immer determiniert sind und unser Gehirn uns die „freie Wahl“ nur vorgaukelt.
Warum dies so ist, ist für mich aus dem ganzen Material noch nicht ersichtlich.
Möglicherweise stoße ich noch auf die entsprechenden Informationen in der Fachliteratur.
Erst einmal möchte ich ein kleines Bild der Vorgänge im Gehirn zeichnen, welche an „Willensentscheidungen“ beteiligt sind.
Es wird zwar nur ein „grobes“ Bild sein, doch….
Unsere Großhirnrinde oder auch Iso- bzw. Neo- Cortex besteht aus vier Großhirnlappen.
Dem Hinterhauptslappen, Scheitellappen, Schläfenlappen und dem Stirnlappen.
Ihre Funktionen werden von den Hirnforschen in sensorische, motorische und assoziative Bereiche unterschieden. Für uns ist jetzt einzig der assoziative Bereich interessant.
Dessen Aktivität ist für unser Bewusstsein und somit für die „bewusste“ Entscheidung für oder gegen eine Handlung entscheidend.
Alle Großhirnlappen enthalten Anteile dieses, wie er auch bezeichnet wird, Assoziationscortex.
Der Assoziationscortexanteil des Schläfenlappens z.B. ist für das Sehen und Hören.
Der Assoziationscortexanteil des Stirnlappens teilt sich in 2 Bereiche, den präfrontalen Cortex und den orbitofrontalen Cortex.
Wobei der präfrontalen Cortex dafür zuständig zu sein scheint Sinneswahrnehmungen räumlich und zeitlich zu strukturieren wie auch Handlungen planvoll und kontextgerecht ablaufen zu lassen. Außerdem ist er mit für die Sprache zuständig, bei Problemlösungen beteiligt. Seine Aktivität ist also ganz entscheidend für unsere „bewussten“ Planungen, Handlungen und Taten, aufgrund unserer Wahrnehmungen unserer Umwelt, könnte man sagen.
Unser orbitofrontalen Cortex ist eher mit unseren Inneren Einstellungen, Motiven, Gefühlen und der Überprüfung der Konsequenzen unserer Taten befasst.
Man könnte ihn also als biologischen Teil unseres Gewissens ansehen.
Auch der orbitofrontalen Cortex ist an der Produktion der Sprache beteiligt.
All diese Bereiche „arbeiten“ allerdings ohne unser „bewusstes“ Zutun oder unsere „bewusste“ Aufmerksamkeit.
Diese, an unseren „bewussten“ Handlungen beteiligten Bereiche unseres Gehirns, werden auch zum Teil beeinflusst von anderen Bereichen, so z.B. den subcorticalen Basalganglien welche ihrerseits durch das Limbische System beeinflusst wird.
Das limbische System umfasst, unter anderem, unsere Organisatoren für unser emotionales Gedächtnis wie auch unser kognitives Gedächtnis.
An dieser Stelle „entsteht“ unsere Handlungssteuerung aufgrund unserer Erfahrungen.
Allerdings, muss man sagen, arbeiten die Gedächtnis-Organisatoren weit gehend unbewusst.
Dies könnte bedeuten, dass unsere Erfahrungen unsere „bewussten“ Handlungen steuern.
Was aber im Endeffekt auch bedeuten würde, das wir eigentlich und grob genommen keine freie Entscheidungsgewalt haben, da unser Gehirn auf Grund von Erfahrungen und der „Auswertung“ dieser Erfahrungen und den Sinneswahrnehmungen in einer Situation entscheidet was zu tun ist und unserem Bewusstsein, welches möglicherweise nur eine Hirnfunktion ist, vorgaukelt sich „bewusst“ für oder gegen eine Handlung entscheiden zu haben.
Vieles was uns durch den Tag begleitet ist, genauer betrachtet, rätselhaft.
Warum ist uns die Kassiererin im Supermarkt auf an hieb unsympathisch??
Warum unterhalten wir uns mit dem Mann beim Bäcker als ob wir uns schon Jahre kennen, obwohl wir ihn heute das erste Mal trafen??
Welche Signale nahmen unsere Sinnesorgane auf und aufgrund welcher Erfahrungen und Erinnerungen wählten wir unser Verhalten diesen Menschen gegenüber.
Wählten wir die Nudelsuppe im Supermarkt wirklich „bewusst“ zum Mittagessen?
Oder war unsere Handlung schon beim Aufsteht determiniert, aufgrund Mechanismen welche uns noch unbekannt sind.
Und was brachte uns dazu die Wahrsagerin auf zusuchen?
Wirklich freier Wille?? Oder konnten wir gar nicht anders?
Lies unser Gehirnstruktur gar keine andere Entscheidung zu???
Und was hat mich dazu gebracht dies zu schreiben und euch dazu es zu lesen?
War es uns wirklich möglich zu wählen??? Ob ja oder ob nein??
Wer kann das schon sagen?
Wie es in einem anderen Post so schön hieß. (frei nach der Erinnerung)
Wie soll das Bewusstsein das Bewusstsein beurteilen können.
Gruss
dasT
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Diskussionsverlauf:
- Die Mähr von der Möglichkeit.... ~ tralala * 05.02.2006 13:31 (4)