re[4]: Wunschrealisierung?
myrrhe * schrieb am
30. Juni 2008 um 17:32 Uhr (1461x gelesen):
Hi Wally,
nun gebe ich auch meinen Senf dazu. ;-)
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> Es hört sich aber leichter an, als es ist, denn: wenn es einfach wäre dann würden sich viele/alle dran halten und alle Wünsche würden immer erfüllt werden. So einfach ist das nicht.Ich muß ja erstmal auf die Bergspitze hinkommen – da fängt ja schon das Problem an, oder?
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nein. Das Problem ist die Denkweise: "so einfach ist das nicht", "da muß ich ja erst auf die Bergspitze kommen".
Du bist bereits oben, du warst nie unten, denn es gibt kein Oben-Unten. (So wie in der Schule ein Erstkläßler genauso weit ist wie ein Abiturient.) Denn alles ist schon da, alles was je war und je sein wird.
Sowie du in die Ferne denkst, anstatt in die Gegenwart, legst du dir die Barriere: "es wird", anstatt "es ist", du legst deine Entwicklung immer in die Zukunft, und die ist nun mal in der Ferne.
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> Ich habe tatsächlich seit ca. 1,5 Jahren einen großen Wunsch (aber es ist eher ein Wunder) und ich komme da nicht weiter. Ich komme da nicht ran, obwohl ich ich täglich daran denke, visualisiere etc. Ich komme nicht weiter, weil ich auf der materiellen Ebene (sozusagen) da nichts machen kann, es müßte schon ein Wunder geschehen. Inzwischen hatte ich mich mit Gebet usw. an Gott gehalten, aber er hat sich leider noch nicht erbarmt. Ein Mensch könnte mir dabei leider nicht helfen, hier kann nur Gott/Höhere Macht oder / und ein Wunder helfen.
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meiner Ansicht nach kommst du nicht ran, weil du es dir nicht wert bist. Du versagst dir unbewußt den Wunsch. "Es müßte ein Wunder geschehen", "an Gott gewandt, aber er hat sich noch nicht erbarmt". Du glaubst, du brauchst Gottes Erbarmen, seine Gnade, weil du als Sünder eigentlich nicht diesen Wunsch äußern darfst.
Du bist aber kein Sünder - das sagt nur die Kirche. Du bist DU - und Gott hat dich an die Seite aller anderen Menschen gestellt. Er hat keine niedrigen Sünder geschaffen, sondern seine Ebenbilder. Du bist wertvoll und liebens-wert, und das beginnt bei dir selbst. Du mußt erfahren, was dich daran hindert, dich selbst zu lieben, und erspüren, daß dir alle Wünsche, die du hast, erfüllt werden. Jetzt, und nicht, "wenn ich mich vorher noch ein wenig ändere". (Dann änderst und änderst du dich ... siehe oben: du setzt den Wunsch in die ewige Zukunft. Denn du wirst es dir nie wert sein: lieber doch noch etwas weiter an mir ändern etc.)
Sprich:
Für dich wäre es das Wichtigste, deinen eigenen Wert zu erfahren. Dazu solltest du deine innere Haltung zum christlichen "Sündertum" überprüfen. Die christliche Kirche hält alle Menschen für Sünder ("Erbsünde") und hält sie damit niedrig und klein, gottes"fürchtig". Aber die Liebe zu Gott, zum Leben, zu Allem-was-ist entfaltet sich nur, wenn man sich selbst als vollwertig erfährt, mitsamt der üblichen menschlichen Schwächen, die jeder hat, und annimmt. Das bedeutet auch, für sich selbst, für die eigene Entwicklung stets das Beste zu wünschen. Trifft ein Wunsch dann nicht ein - so ist es klar, daß er nicht das Beste war. (Und das stellt sich im nachhinein meist ohnehin heraus.)
Akzeptiert man sich selbst vorbehaltlos, so akzeptiert man auch seine Mitmenschen vorbehaltlos. Das bedeutet auch, ihr Leben, ihre Vorstellungen vollkommen zu respektieren. Betrifft ein Wunsch nun auch eine andere Person, so sollte er in dem Gefühl abgeschickt werden, "wenn es für die andere Person richtig, wichtig und zielführend ist".
Ich würde dir empfehlen, dich einmal in die Bücher von Louise Hay einzulesen, sehr schön: "Wahre Kraft kommt von innen".
Lieben Gruß,
myrrhe
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Beitrag zuletzt bearbeitet: myrrhe am 30.6.2008 19:44
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Beitrag zuletzt bearbeitet: myrrhe am 30.6.2008 19:46
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