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Esoteriker und Paranormal- Interessierte denken anders!?
tralala * schrieb am 20. Februar 2007 um 8:53 Uhr (1114x gelesen):

Esoteriker und Paranormal- Interessierte denken anders!?

Man nehme einen Strich, so ca. 20 Meter lang und lasse Probanden mit Verbundenen Augen diesen entlang gehen und messe die Abweichungen nach links oder rechts. Dann befrage man die Probanden nach ihren Ansichten über Paranormale Erfahrungen.

Und siehe da jeder der einen „Linksdrall“ aufwies glaubt an die Existenz des Paranormalen.
Diese Erkenntnis gewann Christine Mohr, heute Dozentin an der University of Bristol für experimentelle Psychologie und Neuropsychiatrie.
Ähnliches tritt auch zutage bei der Schätzung welche Zahl genau zwischen zwei Zahlen liegt.

Testet selbst
Die richtige Lösung für das Zahlenpaar 3 und 5 wäre 4 um ein Beispiel zu geben.

2 | _ | 8

15 | _ | 3

17 | _ | 7

3 | _ | 11

5 | _ | 17

14 | _ | 2

Esoterisch Interessierte verschätzen sich auch hier meist in „Richtung Links“, also nennen eine geringere Zahl.

Lässt man Esoterik Interessierte Wortverbindungstests, oder auch Assoziationstests machen,
wie z.B. was fällt ihnen zu Sand und Zeit ein? (richtig Uhr *g*),
fällt auf das Menschen mit „Linksdrall“ weit kreativere und auch originellere Verbindungen finden.

Hier sein erwähnt das bei Menschen mit einer Schizophrenen Störung die Assoziationen weit über die „normalen“ Grenzen hinweg geschehen.
Es soll vorgekommen sein das ein Schizophreniepatient fluchtartig ein Restaurant verließ weil er auf der Speisekarte Spaghetti las und seine Assoziationen ihn zu Italien und von dort zu Mafia führten.

Wie kann das alles sein und auch erklärt werden??

Wie mehrere Untersuchungen zeigen könnte an dem ganzen die „Gewichtung“ unseres Gehirns schuld sein.
Die Balance zwischen rechter und linker Hirnhälfte.

Tests, bei denen gleichzeitig die Hirnaktivität gemessen wurde,
zeigen das bei einer schöpferischen Herausforderung der Präfrontalcortex im Stirnbereich beider Hemisphären aktive ist, aber je stärker eine Person an Magisches und Esoterische glaubt desto mehr Bereiche sich beteiligen die in der rechten Hemisphäre liegen.
Solche Ergebnisse erlangten 2005 Forscher von der Vanderbilt University in Nashville als sie normalen Versuchspersonen, Menschen mit schizotypen Merkmalen und schizophrenen Patienten die Aufgabe gaben sich möglichst viele Verwendungszwecke für ein Radiergummi auszudenken.

Als besonders Kreative erwiesen sich hier die Menschen mit den schizotypen Merkmalen.

Jetzt sollte man nicht auf die Idee kommen und sagen man habe schon immer gewusst das Esoteriker „krank“ sein. Denn das wäre völlig ungerechtfertigt.
Ist es nicht auch so das wir die Fähigkeit aus banalen Alltagesdingen etwas besonderes zu schaffen bei Künstlern so sehr schätzen??
Selbst wenn diese nie an Paranormales glauben/glaubten?

Man darf und sollte bei dem ganzen nicht vergessen das wir, die wir uns Menschen nennen *g*, durchaus abhängig sind von der Neuronalen Verknüpfung unseres Gehirns.
Wie auch die Neuronale Verknüpfung von uns und unseren Erfahrungen abhängig ist.
Ich möchte hier nun nicht in die Diskussion über Determination unseres Handelns und unserer Erfahrungen, welche wir aufgrund unseres Handelns machen, einsteigen.
Oder auch sagen das unsere Neuronale Verknüpfungen bestimmen was wir erleben oder das eine Höhere Macht bestimmmt was wir erleben und dies dann sich in Neuronalen Strukturen nierderschlagt

Denn dies würde jetzt zu weit führen.


Gruss
dasT

Hauptquelle der hier verarbeiteten Informationen
Gehirn & Geist 3/2007 S.38 – S.43

Noch ein paar Lesetipps zu dem Thema,
wobei ich nicht weiß ob man diese Texte noch und ohne weiteres erhalten kann.
(ebenfalls aus Gehirn & Geist)

Brugger, P. et al.: The Roots of Meaningful Coincidence. In: Lancet 345, 1995, S. 1306-1307.

Brugger, P., Graves, R. E.: Right Hemispatial Inattention and Magical Ideation. In: European Archives of Psychiatry and Clinical Neuroscience 247, 1997, S. 55-57.

Brugger, P.: Das paranormale Gehirn. Was der Umgang mit Zufällen über den Glauben verrät. Neue Zürcher Zeitung, 29. Dezember 2001, S. 71.
http://www.kzu.ch/fach/as/material/Texte_philo/Atomistik/01_zufall.htm
(zumindest diesen Text fand ich *g*)

Mohr, C. et al.: Magical Ideation Modulates Spatial Behavior. In: Journal of Neuropsychiatry and Clinical Neuroscience 15(2), 2003, S. 168-174.

Mohr, C. et al.: Lateralized Semantic Priming: Modulation by Levodopa, Semantic Distance, and Participants' Magical Beliefs. In: Neuropsychiatric Disease and Treatment 2(1), 2006, S. 71-84.


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