Studie zu Elektrosensibilität
Wahrscheinlich nur psychisch bedingt
23.11.2006 09:40 Uhr
http://www.paranews.net/beitrag.php?cid=5351
Deutschland - Immer wieder gibt es Diskussionen über das Phänomen des Elektrosmog und der Elektrosensibilität. Menschen würden angeblich durch elektromagnetische Felder weit unterhalb der bestehenden Grenzwerte beeinflusst, wodurch sie in ihrem Alltagsleben beeinträchtigt würden. Nun hatte das "Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin" eine Studie zu diesem Thema durchgeführt.
So genannte Elektrosensible geben an, dass schnurlose Telefone, Radiowecker und insbesondere Handys durch elektromagnetische Strahlung eine Vielzahl von Beschwerden hervorrufen würden – darunter etwa Kopfschmerzen, Unwohlsein und Schlafstörung. Zum Schutz vor diesen Folgen werden unter anderem esoterische Mittel wie "Orgonit Pyramiden" oder auch "Elektrosmogsauger" angepriesen, welche von Kritikern allerdings als schamlose Gleichmacherei betitelt werden.
In einem Experiment, welches nun von der "Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin" durchgeführt wurde, konnten betroffene Personen die "schädlichen Felder" jedoch weder zuverlässig wahrnehmen, noch konnte eine messbare biologische Reaktion nachgewiesen werden. Unterschiede, in den Reaktionen der Elektrosensiblen zu einer Kontrollgruppe, gab es nicht.
In dem Versuch wurden die Teilnehmer – 48 Elektrosensible und 96 unbelastete Personen - in einer Stunde drei Mal für zehn Minuten einem elektromagnetischen Feld ausgesetzt. Die restliche Zeit blieb das Feld inaktiv. Alle zehn Minuten wurde die Person befragt, ob sie eine Aktivität wahrgenommen habe.
Zusätzlich wurde auch die Leitfähigkeit der Haut und so eine mögliche körperliche Reaktion auf das Feld erfasst.
Jedoch konnten während des Tests weder Veränderungen der elektrischen Leitfähigkeit, noch andere Auswirkungen festgestellt werden. Die Ergebnisse der Befragung der Probanden bestätigten diese Messungen: Weder die Elektrosensiblen noch die Kontrollgruppe hatten die Aktivität der Felder feststellen können. Die Trefferquote lag jeweils bei knapp 50 Prozent.
Dr. Gerlinde Kaul, die Leiterin der Studie, führt die "Elektrosensibilität" daher weniger auf physische sondern auf psychische Gegebenheiten und die individuellen Stressverarbeitung einer Person zurück.
(MF)
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