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Geisteswissenschaften

Indi schrieb am 10. Juni 2004 um 7:44 Uhr (679x gelesen):

Hallo, Rino!

Der Artikel gefällt mir. Ich denke da ähnlich.

Würde dem gern hinzufügen, dass man m.A.n. begreifen muss, dass es sich auch bei Wissenschaft um einen Mythos handelt. Der wissenschaftliche Begriff des Alten Äons ist heute immer noch der common sense, und wenn sich jemand gegen Wissenschaft und wissenschaftliches Denken äußert - ein in Esoterikerkreisen weit verbreitetes Phänomen - dann meint er diesen Wissenschaftsbegriff.

In der modernen Wissenschaft existiert der aber nicht mehr - außer in jenen altuneherwürdigen Hallen einiger weniger Fundamentalisten, die immer noch glauben, sie denken mit ihrem Hirn. Das sind Leute, denen die Postmoderne nicht deshalb suspekt erscheint, weil sie in die Beliebigkeit verfallen ist, sondern deshalb, weil sie mit der Gedanke an Kontingenz zutiefst beunruhigt.

Solange man sich aber innerhalb der Differenz empirische Wissenschaften/Geisteswissenschaften befindet, solange hat man in meinen Augen den Schritt durch die Erkenntnis "Mythos Wissenschaft" nicht getan. Das gilt auch für den Witzbold, der sagt, alle Wissenschaft sei Geisteswissenschaft, da sie stets aus Richtung Bewusstsein und Erkenntnis blickt.

Das mag ein hübsches Argument sein, aber es ist bedeutungslos. Wie sagte Bertrand Russell?: "Ich weiß, dass es DEN TISCH eigentlich nicht gibt, aber ich finde es doch praktisch davon auszugehen, wenn ich ein Fleckchen suche, auf dem ich meine Tasse abstellen kann."

Gruß
Indi

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