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re[2]: zur Grundfrage der Philosohie
dere * schrieb am
2. September 2005 um 9:51 Uhr (762x gelesen):
Hallo Oldie
> "Einen Ruck, wie Du dich ausdrückst, hat es nicht gegeben, denn wir haben natürlich auch über die idealistische Beantwortung der Grundfrage diskutiert. So ist mir diese Thematik also nicht unbekannt. In der Beantwortung der Grundfrage mache ich heute noch keine Abstriche, aber ich war nie Dogmatiker und diese Richtung kann man in diesem Forum schon garnicht verfolgen."
^^Ich meine, jedes gute Forum sollte primär der Wahrheitfindung dienen, unabhängig davon, ob die anwesende Mehrheit den Prinzipien einer geäußerten Konzeption beipflichtet oder nicht. Die Philosophie ist ja integraler (und meiner Meinung sogar sehr wichtiger) Bestandteil der Wissenschaft, d.h. der Erforschung des Seins. Da ich, genauso wie Du, glaube, in "jahrzehntelanger Kleinarbeit" das Weltbild des "wissenschaftlichen Sozialismus" bzw. dialektischen Materialismus etwas "studiert" und verstanden zu haben, meine ich, dass es keinen Sinn macht, die "Grundfrage der Philosophie" aus aller Diskussion auszuklammern oder gar zu "tabuisieren". In dem Zusammenhang, wie sie vor einem Jahrhundert (und erst recht vor einem Jahrtausend) gestellt und beantwortet wurde, halte ich sogar "unsere" Antwort (Sein bestimmt das Bewusstsein) für die Bessere.
Aber unabhängig davon meine ich, dass durch die Erkenntnisse der letzen 100 Jahre (Quanten- und Relativitätstheorie; Urknalle und immaterielle Energien) ein ganz neuer "Horizont" des Wissens entstanden ist, der uns das Verhältniss von "Sein und Bewusstsein" in einer ganz anderen Qualität der Wechselwirkung definieren lässt. Das heißt, für die so wichtige Frage der Kausalität ist inzwischen eine völlig neue Rahmenbedingung eingetreten. Gerade durch die "immateriellen Energien", wenn sie ihren Status vom "reinen Phantasieprodukt" hin zur objektiv-gesetzmäßigen Realität verändern, wird deutlich, dass unser konventionelles Kausalitätsdenken stets an die Welt, an das Weltbild der konventionellen Raumzeit geknüpft war. In ihr (der Welt ebenso wie dem Weltbild) verläuft ja die Evolution tatsächlich in eine definierte Richtung - aber es gibt eben wohl auch "Seinsbereiche", die "außerhalb" unserer Raumzeit stehen und deshalb nicht weniger wahr oder gesetzmäßig (auch im philosophischen Sinne) sind. Die sicher nicht unwichtige Frage, ob diese "immateriellen" Dinge auch "außerhalb" der Evolution stehen, lässt sich aber wohl zugegebenermaßen nicht so einfach mit "ja oder nein" beantworten, da man hier wohl differenzieren muß, was aber wohl zu weit führen würde...
Nun muß man, bezüglich der Grundfrage, wohl zugeben, dass es im menschlichen Bewusstsein (zu allem Überfluss) auch ein Phänomen gibt, dass man als "unbewusste Selbstzensur" bezeichnen könnte und ich muß zugeben, dass ich es am häufigsten dem "bürgerlichen" Journalisten unterstelle, der seine Argumentation i.d.R. so abfasst, dass er damit ankommt, d.h. wahrscheinlich der Positionierung seines Chefs (und eine Ebene höher: dessen Geldgebern) entspricht. Da man ja neben Kritik sich auch (ab u.zu) in Selbstkritik üben sollte, halte ich es nicht für ausgeschlossen, dass sich auch "die Grundfrage der Philosophie" (für uns damals) in diesem Sinne gewissermaßen "verselbstständigt" hat. Statt die "Grundfrage" zu verabsolutieren, hätten wir unseren Schwerpunkt auch auf "Grundwerte" (d.h.Wissenschaftlichkeit, Wahrheit, Gesetzmäßigkeit, prinzipielle Nachvollziehbarkeit usw.) legen sollen. Unsere Konzeptionen dürfen also grundsätzlich nicht in Widerspruch zu Beobachtungstatsachen bzw.Experimenten stehen (und wir dürfen sie vor allem nicht "hinbiegen" oder ignorieren, weil uns das Ergebniss nicht gefällt). In der Praxis ist das offenbar so und es gibt stets "systemeigene Mechanismen", die die Veröffentlichung nicht systemkonformer Gedanken verhindern oder stark erschweren (von Ausnahmen abgesehen).
Mit den Dogmen ist das ja so eine Sache. Die der anderen Seite werden allzu schnell entdeckt. Aber die Schlimmsten sind wohl stets die, denen man selber anhängt (natürlich ohne es zu merken).
Oder sehe ich das falsch?
"jede Diskussion, die den Anschein von Überzeugungsarbeit hat wird abgelehnt."
^^Es kommt nicht nur darauf an, ob die anderen, oder gar die Mehrheit sie ablehnen, sondern vor allem,... ob man es auch selbst tut. Ich hab mal gehört, dass ganze Leben jedes Individuums besteht vor allem aus "Überzeugungsarbeit". Genaugenommen vom ersten Atemzug bis zum Letzen. Es ist nur alles so selbstverständlich und subtil, dass man es gar nicht merkt.
M.f.G.
PS: Einen Extragruß an alle, die (wie ich auch) die 50 überschritten haben und sich also in der interessanten Lebenshäfte befinden...
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Diskussionsverlauf:
- @dere ~ Hewi - 26.08.2005 17:17 (13)