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Import.Leben-nach-dem-Tod-Jenseitsvorstellungen-Scheiterhaufen-Traumata-Schocks-und-Organentnahmen---Reflexionen
Version 1 (18.3.2007)   vor
Archaisch war die Vorstellung, dass der Mensch von Mutter Erde (aus Geburtshöhlen) geboren wird, wie alles Leben, und zur Erde wieder zurückkehrt (z.B. beerdigt wird) und sich mit ihr und ihrem Leben, ihrer Lebenskraft, wieder vereint. Mit ihrer, ihrer Lebenskraft, lebte er weiter, vielleicht sogar in neuer Form. Heraussprießend und neu entstehend wie Gras. - Es würde mich überhaupt nicht wundern, wenn hochstehende Tierarten, die um verstorbene Angehörige trauern, ebenfalls diese Vorstellung besäßen.

Vor ca. 3-4000 Jahren war man im Orient der Meinung, dass der Tote einen unversehrten Leichnam benötigt, um als identischer Toter (auf der irdischen Ebene) weiterleben zu können. (Man hatte keine Lust, die bisherige Form und bisherige Existenz aufzugeben und als was anderes neu zu entstehen.) Vor allem die Knochen des Toten sollten unversehrt bleiben, denn das war ja das, was viel länger haltbar war - das Fleisch verweste und wurde musste entweder durch komplizierte Mumifizierung oder Bildsärge, Symbole erhalten werden - oder wurde von den Knochen entfernt, wie bei den Parsen.) Verbrecher zerteilte man daher in Stücke oder schändete sonstwie den Leichnam, und warf die Reste den Schweinen vor, damit sie als (individueller) Geist zerstört würden. Mitunter traf das auch Kriegsgefangene. Die Verbrennung war auch ein Mittel, das Individuum zu vernichten; dazu die Idee, das Feuer würde das Böse vernichten. Um Ruhe zu finden und um weiterzuleben, musste der Tote rituell und ordnungsgemäß beerdigt werden. Mit entsprechenden nützlichen Grabbeigaben - mitunter sogar kleine Paläste, Personal, Frauen und Tiere dazu. Oder zumindest deren Statuetten als symbolischer Ersatz.
Der Bezug zur irdischen Welt (in dem man sich an die Toten, an die Ahnen, erinnert, indem ein Grabmahl existiert, indem man für sie betet, gibt ihnen Existenzrecht als Geist auf dieser Welt.)

Diese alte Idee wurde dann durch eine neue Vorstellung ersetzt, wonach ein Geist (die Seele) auch ohne Körper weiterexistiert und in ein anderes paradiesisches Land geht - ins Jenseits oder hinauf zur Sonne und zu den Sternen (= astra), in das astrale Reich. Der Leichnam darf somit ruhig zerfallen. Diese Vorstellung ist eigentlich die, die derzeit in allen großen Kulturen vorherrscht, auch bei den Indianern Amerikas.

Im Judentum war Jesus einer der Vertreter derer Hellenisten, dessen "gute Botschaft" darin bestand, dass der Mensch nicht auf seine intakten Knochen als Leichnam bis zu einer eventuellen Wiederauferstehung angewiesen ist, sondern dessen Geist unsterblich ist und ins Paradies eingeht, es also keinen Tod gibt. Die traditionellen Juden glaubten bis dahin an ein Mittelding - der Mensch war sterblich, nach dem Tod gab es nichts, aber eines Tages (am Jüngsten Tag) würde Gott aus den unversehrten Knochen einen Leib formen und die Toten wieder auferstehen lassen. Bis dahin ruhten die Toten in einer Art "Schattenexistenzform" ohne Bewusstsein, im Zustand der "Gehenna" (Ausdruck nach einem jüdischen Friedhof, bei Luther übersetzt mit "Hölle").

In Asien - ausgehend von den alten Indoeuropäern, die nach Westeuropa und Indien eingewandert sind - kam es ebenso zu einem Mix: der Mensch geht ein in ein anderes jenseitiges Land, um aber nach einer gewissen Zeit als Körper wiedergeboren zu werden. (= Auch eine Form der Wiederauferstehung!) Was mit der Leiche passierte, war weniger wichtig; umso schneller der verweste, desto schneller war der Geist frei und konnte ins Jenseits. Also begannen Inder, oder z.B. auch Kelten, ihre Toten zu verbrennen. Auch manche Indianerstämme Nordamerikas.

Manche südamerikanischen Stämme, auch Germanen oder Griechen u.a. unterteilten das Jenseits in besondere Gefilden - z.B. für Könige, Kriegshelden oder Frauen die bei einer Geburt gestorben waren (= Gäste der himmlischen Götter), für gute Menschen (Elysium) oder unerfreulichere Schattenbereiche für normale Menschen oder Sünder (= die sich gegen diverse Gottheiten vergangen hatten), z.B. das Land der Hel (eigentlich: Höhle, Erdhöhle, Hölle), Hades,...

Mit den Christen kam die alte orientalische Vorstellung (des Alten Testaments) nach Europa, dass der Mensch nach dem Tode als Leichnam in der Erde ruht, bis ihn Gott am Jüngsten Tag wieder auferweckt. Daher: keine Leiche darf obduziert werden. Daher: Verbrecher wurden nicht nur körperlich geschändet, sondern Ketzer wurden auch als "Geist" vernichtet, indem man die Leiche (inkl. das Böse) verbrennt. (Glaubte man damals.) Daher: bis ins 20. Jhd. durften/sollten Leichen nicht eingeäschert werden. Das Ganze natürlich im totalen Widerspruch zum Christentum des Neuen Testaments, des Weiterlebens nach dem Tode als Geist (wie Jesus) und der Idee des Paradies (bzw. des astralen Himmels), in dem Tote letztlich eingehen, vor allem gute Menschen. Und bei dem die Leiche nicht so wichtig war. Bis heute findet man im Christentum Anhänger der einen und Anhänger der anderen Vorstellung.

Aus dem Widerspruch ergab sich wie folgt: Trotz Paradies (!) besteht parallel die Vorstellung des Jüngsten Tages (!). Zumindest ins Fegefeuer oder in das Höllenfeuer sollten die Seelen von verstorbenen Sündern gelangen: heute interpretiert man das in der Kirche eher als "Seelenqualen der Reue und Sehnsucht", und nicht mehr im Sinne von Schmerzen und Ausrottung. Höllensünder erstehen nicht mehr auf; denn am Jüngsten Tag verurteilt Jesus Christus (= im Grunde die Lebenskraft Gottes, die Weltseele) die einen zu ewigem Himmel, die anderen zu vorübergehendem Fegefeuer, die großen Sünder zur Verdammnis des ewigen Feuers und Auslöschung der Existenz. Etliche Christen begreifen das Paradies allerdings nicht als himmlisch-astral, sondern als paradiesisch-irdisch: sie werden als reale Menschen wiederauferstehen auf einer verwandelten Erde. Moderne Christen fügen noch dazu: sie entstehen wieder mit einem verklärten Geistleib wie Jesus, nicht aus Fleisch und Blut. Und das "himmlische Jerusalem", in dem sie leben, ist eine Gesellschaft, die in Gottes Frieden und nach seiner Gerechtigkeit lebt.

Die Praxis der NS (als Vertreter einer schwarzen Loge), neben anderer Schandtaten, z.B. tote Juden zu verbrennen, sollte diese nicht nur körperlich, sondern auch als Seelen vernichten. In dieselbe Richtung zielt die Schändung von jüdischen Gräbern. - Als Gegenreaktion hat Israel ein Mahnmal errichtet mit den Namen und ev. Fotos der Getöteten, damit sie so das ewige Leben zurückerhalten, in Erinnerung bleiben.

Wann ist "der Jüngste, Erste Tag"? In der christlichen Theorie nach der Apokalypse und dem Ende der bisherigen Erde und ihrer Regierungen - real oder durch Umwandlung. In dem die Gerechten dann einen himmlischen / gesegneten Ort des Friedens bewohnen (Jeru-Salem). Oder ist der Jüngste Tag nicht der Tag des Todes, in dem sich die Seele seinen eigenen Erinnungen an das vergangene Lebens stellen muss?

Die Esoterik, der Okkultismus, auch die Kabbala bis hin zu den Hexen glaubt eher an ein jenseitiges Paradies (je nach Seelenzustand = Paradies ja nach eigenen Ideen, ein böser Mensch schafft sich selbst die Hölle, ein heiliger Mensch vereint sich mit dem Göttlichen), dazu muss der Geist des Toten aber die irdische niedrige Ebene in Richtung einer anderen Dimension der Existenz ( = "Jenseits") verlassen, den "Geistergürtel", wobei sich einige Seelen dafür Zeit lassen. Das beruht nicht nur auf Vorstellungen aus den Religionen, sondern auch aus Berichten von Nahtoderfahrungen, berichtete Geisterscheinungen und den Aussagen von einem Medium.

Wie man unschwer sieht, ist das, was der Mensch so glaubt, immer im Wandel. Daher sollte man sich an Ideen nicht so verbissen festkrallen.

Ich gehe davon aus, dass die Seele = genauer: der göttliche ewige innere Geist, den Tod überdauert und in ein jenseitiges Land eingeht mit der Option der Wiedergeburt. Die Leiche ist dabei nur ein abgelegtes Kleid, das mit der Zeit vergeht, und BIS DAHIN bestehen noch irdische "Bindungen", die immer lockerer werden. Daher entschließen sich auch viele zur Einäscherung, um den Prozess zu beschleunigen. Was daher die Organentnahme für eine Organspende betrifft, muss jeder selbst entscheiden... Allerdings leben auch Organzellen nicht ewig, die ursprünglichen Zellen sterben je nach Lebensdauer (einige Wochen bis einige Jahre) ab und werden ersetzt durch Zellen, die der Empfänger selbst mit seiner Schwingung herstellt. Es sollte m. E. jedenfalls schon so sein, dass der Spender der Entnahme von Organen nach seinem Tod zugestimmt haben soll.

Es wird allgemein angenommen (aus Berichten von Jenseitsexperten), dass Opfer von massiven Traumata einen Schock erleben und dann eine zeitlang nicht begreifen, dass sie tot sind und im Schock auf der Erde herumirren könnten. Und wenn sie ins Jenseits eingehen, erst einer Heilphase bedürfen, in der sie sich beruhigen, ausruhen und von Heilerseelen dort betreut werden. Ob jemand einen psychischen Schock erleidet (wozu auch Selbstmord gehört) und wie jemand Traumatas bewältigt, ist ganz individuell. Viele Spukerscheinungen beruhen auf traumatisierte Seelen, die meist dann (ev. mit Zuspruch und durch Gebete) doch ins Jenseits überwechseln, wenn sie begreifen dass sie tot sind und sich beruhigt haben. Klarerweise dürften Atheisten und solche, die nicht ein ein Weiterleben glauben, etwas irritiert reagieren, auch Leute, die Angst vor einer Strafe im Jenseits haben,werden sich etwas sträuben. Persönlich glaube ich nicht so sehr an Strafen - das Jenseits fällt danach aus, was und wie der Mensch als Seele denkt, hell und freudig oder entsprechend traurig, düster und bösartig. Der Höllenkandidat verdammt sich damit selbst zu seiner eigenen Hölle oder Auslöschung.

Verfasst von: Füchsin, März 2007

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