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Version 3 (29.8.2008)   zurück vor
Kriegsverbrechen

Eins der wichtigsten Unterscheidungskriterien zwischen einer entwickelten Hoch-Zivilisation und den "Entwicklungszivilisationen" ist die Existenz und Duldung von Kriegsverbrechen aller Art. Solange (wie gegenwärtig auf Erden) die Spezies praktisch von einer Halbstarken-Unkultur regiert bzw. dominiert wird, kommt es auch zum Überfall und zur Annektion fremder Territorien, deren Hauptmotivation - die wirtschaftliche Ausbeutung - unter einem ganzen Geflecht von Ausreden und Halbwahrheiten - vor allem vor der eigenen Öffentlichkeit gegenüber, verborgen oder vertuscht wird.

Während dies vor Jahrzehnten vor allem von deutschen Aggressoren im Sinne einer Neuaufteilung der Weltmacht praktiziert wurde, etabliert sich jetzt, besonders deutlich wird dies seit der Irak-Aggression, darin eine andere Weltmacht. Die Dimension dieses traurigen Fiaskos des elementarsten Völkerrechts wird auch dadurch deutlich, dass inzwischen über 5000 der hier eingesetzten Soldaten eine Desertation mit all ihren Folgen in Kauf nahmen, um einer Teilnahme an diesem Vernichtungskrieg zu entgehen.

Etwas zwiespältig ist auch die Rolle der internationalen Justiz und Politik: Während die Initiatoren von eher lokalen Kriegsverbrechen verurteilt werden (siehe ehem. Jugoslawien), werden die weit größeren Verbrechen toleriert und ihre Entscheidungsträger hofiert. Genauso gesteuert und zwiespälig auch die Praxis der Massenmedien gegenüber Kriegsverbrechen: Als sowjetische Truppen in Afganistan einmarschierten, war dies Grund genug zum Boykott der Olympischen Spiele in Moskau; heute sehen das jene Boykott-Staaten völlig entgegengesetzt, obwohl prinzipiell der gleiche politische Sachverhalt vorliegt.

Grundsätzlich haben Kriegsverbrechen neben ihrer also vor allem ökonomischen Ursache auch die "Nebenwirkung", dass sich die Öffentlichkeit polarisiert und beispielsweise die des überfallenen Landes (wohl zu Recht) sich gegen die Okkupanten - als den schlimmsten gemeinsamen Feind - zusammenschließt; andererseits entsteht stets eine bewaffnete Infrastruktur als Gegengewalt gegen die Besatzungsmacht mit einem Fanatismuspotential, das unkalkulierbar wird und (wie in Afganistan) schnell ein "Eigenleben" führt. Dies mit einer Eigendynamik, die allen Synthese- bzw. Stabilitätsbestrebungen recht erfolgreich entgegenwirkt.

Eine weitere Polarisierungsebene ist die der objektiv in den Massen wirkenden Werteordnungen/Weltanschauungen: Eine tatsächlich Kriegsverbrechen betreibende Macht/Regierung dürfte von 90% aller Menschen - aller Länder und aller Soldaten - abgelehnt werden (das war vorher nicht so). Und auch unabhäng davon, ob ihnen gelingt, diese zu vertuschen bzw. die Obrigkeitshörigkeit durchzusetzen oder nicht, denn nach derartigen Aggressionen/Kriegsverbrechen ist nichts mehr wie vorher...

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