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Version 10 (28.8.2008)   zurück vor
Bewusstsein und Materie

Bewusstsein und Energie

Zur Problematik der Definitionen

Innerhalb der Philosophie gibt es aus historischen Gründen eine Klassifizierung der philosophischen Systeme hinsichtlich ihrer Prioritäten im Verhältniss der Kategorien Materie und Bewusstsein.
Diejenigen Philosophien, die vom Grundsatz, dass die Materie das Bewusstsein bestimmt, ausgehen, werden materialistische Philosophien genannt, während die andere Gruppe, die meint, dass das Bewusstsein (wahlweise auch Geist oder Gott genannt) primär die Materie definiert oder formt, zu den idealistischen Philosophien zählen.
Außerdem gab es vor über einem Jahrhundert eine noch heute spürbare ideologische Kontroverse zwischen der eher als konservativ geltenden Metaphysik (die vor allem konfessionsbedingt auf vorhandenen, ehernen, unveränderlich-starren Weltregeln aufbaute) und der Dialektik Hegels, bei der alles "im Fluss" war und sich stets veränderte.
So wurde der Begriff der Synthese zu einem der Wichtigsten im System der von Hegel entwickelten, damals geradezu revolutionären dialektischen Methode. Aus einer Synthese von Materialismus und Dialektik entstand später der dialektische Materialismus.
Vor etwa einem Jahrhundert wurde auch entdeckt, dass der Begriff der Energie in einer engen formelmäßigen Beziehung zwischen dem der Masse und dem der Grenzgeschwindigkeit von bewegten Massen steht. Weiterhin wurde ersichtlich, dass diese Energie eine kleinste diskrete, unteilbare Energiemenge als Wirkungsquantum besitzt.
So entstand das Gebilde der relativistischen Raumzeit, das praktisch von den Kräften der 4 uns bekannten WW zusammengehalten wird und offenbar vor etwa 15 Mrd. Jahren aus einem "Urknall" heraus entstanden ist.

Vom Standpunkt der Philosophie aus ist es aber ein großer Unterschied, ob durch dieses "Urknallereigniss", für dass es ja z.B. durch die Reliktstrahlung messbare Beweise gibt, die "Welt als Ganzes" oder nur ein Teilstück, beispielsweise unser lokales Raumzeit-Gebilde entstanden ist.
Aus diesem Grunde wird hier der letztere Standpunkt vertreten, auch wenn man dadurch in Kauf nehmen muss, dass ausserhalb dieses Teilstücks(zumindest für uns) offenbar keine Messungen anderer Teilbereiche oder Raumzeiten auf konventionelle Art möglich sind.
Durch eine derartige Betrachtungsweise kann aber die "Welt als Ganzes" ihren ("alten") prinzipiellen Status als Unendlichkeit von Raum und Zeit (im weitesten Sinne) behalten; auch wenn diese Unendlichkeit nun in ein System von unendlich vielen, jeweils endlich großen urknallentstandenen Raumzeitgebilden eingebettet ist.
Wenn man im Rahmen der "Viele Welten Theorien" davon ausgeht, dass parallell zu "unserer" noch unendlich viele weitere Raumzeiten (als Parallelwelten) existieren, dann sagt uns die Logik, dass diese Welten auch außerhalb unserer Beobachtung, außerhalb unseres Messbereichs liegen dürften.
Dadurch wird ihnen allerdings von der gegenwärtigen Lehrmeinung, in der "unser" Messen und Beobachten ja als das wichtigste Kriterium für Wissenschaftlichkeit gilt, praktisch die Anerkennung als objektive Realität versagt. Man sollte hier also unterscheiden zwischen prinzipieller Messbarkeit und einer Messbarkeit innerhalb des jeweiligen Systems.
Hat man allerdings einen weltanschaulichen Standpunkt, nachdem es nur dieses eine System gibt, dann kann es natürlich auch keine Messbarkeit vom Innern eines anderen Systems aus geben.
Es ist also schon auf Grund der konzeptionellen philosophischen Rahmenbedingungen von großer Wahrscheinlichkeit, dass innerhalb einer übergeordneten unendlichen Realität ein ständiges Fließen, ein Entstehen und Vergehen von lokal endlichen Raumzeiten (und also auch endlich großen energetischen Gebilden oder Systemen) vor sich geht. Diese Gebilde können folglich stets nur eine bestimmte energetische Maximalgröße, wie auch eine Planck´sche Minimalgröße besitzen.

Innerhalb unserer Raumzeit existiert aber bekanntlich nicht nur Materie als Bestandteil unserer Realität, sondern auch Bewusstsein (welches man auch als Sonderform von Information mit hohem Organisationsgrad eingruppieren kann).
Da innerhalb der geltenden Physik der Begriff der Materie bzw. Masse fest mit dem Begriff der Energie verbunden und "formelmäßig verkuppelt" ist, könnte man daraus den irreführenden Schluss ziehen, dass Bewusstsein bzw. Information nicht zwingend mit "dieser" Energie verbunden sein muß.
Eine Lösung dieses Problems wäre aber dann gegeben, wenn man sich dazu durchringt, per Defininition zwischen einer materiellen und einer immateriellen Energieform (bzw. Energiemodifikation) zu unterscheiden. Die immaterielle Energie ist dann gleichbedeutend mit Informations- oder Bewusstseinsenergie, die in anderen Bereichen auch als bioplasmatische oder PSI-Energie bezeichnet wird. Leider wird jene PSI-Energie von vielen orthodoxen Vertretern der gegenwärtigen Lehrmeinung als unbewiesenes Etwas, das am Rande oder ganz in der Scharlatanerie sein fragwürdiges Dasein fristet, angesehen.
Man stuft eine derartige "Energie" als Metaphysik ein, weil die damit verbundenen Experimente naturgemäß nicht für jeden und in jeder Situation gleichermaßen nachvollziehbar sind (schließlich ist Bewusstsein ein Zustand, für den besondere, individuelle Bedingungen gelten und der qualitativ nicht in dem Maße messbar ist, wie andere materielle Zustände).
Zwischen immaterieller und materieller Energie gibt es ja den gravierenden Unterschied, dass für die erstere Energiemodifikation KEINE kleinste und auch KEINE größte Menge ihrer Wirksamkeit existiert. Diese Minimal- und Maximalgrenzen sind also nur für die materiellen Energien, die sich ja innerhalb der geltenden Raumzeit manifestieren, verbindliche Forderung.
Die immateriellen Informationsenergien wirken dagegen prinzipiell raumzeitunbhängig, was ja auch viele PSI-Experimenten der Parapsychologie bestätigen (unabhängig davon, ob diese die von wem auch immer festgegten Eindeutigkeits-Anforderungen der Beweisbarkeit erfüllen oder nicht).
Es wäre also angemessen, ihnen den Status von real existierenden Wechselwirkungen zu geben,- neben den konventionellen 4 WW als zusätzliche (parallele) Wechselwirkungen. Der Einfachheit halber könnte man diese Gruppe auch als 5. Wechselwirkung betrachten.
Aus der Erfahrung und aus der der dialektischen Betrachtungsweise ergibt sich nun für die Praxis der Umstand einer ständigen gegenseitigen Beeinflussung bzw. Wechselwirkung zwischen konventionellen materiellen und den immateriellen Energien. Man könnte sicher auch genug Beispiele dafür finden.
Wenn wir nun einerseits erkannt haben, dass ein enges Wechselwirkungsverhältniss zwischen den ja recht unterschiedlichen Energiemodifikationen besteht und andrerseits auch, dass die immaterielle Informationsenergie eine weit weniger eingegrenzte, universellere Natur besitzt, dann liegt es Nahe, dass die immaterielle Energie auch während unseres lokalen Urknall eine "Schlüsselposition" bei der Koordination der allgemeinsten Energieumwandlungsprozesse innehatte.
Und darüber hinaus gäbe es Grund zu der Vermutung, dass die gesammte endlich große materielle Energie unserer aktuellen Raumzeit sich damals aus einer anderen unendlichen, immateriellen Energiemodifikation gesetzmäßig heraus entwickelte (d.h. Information/Bewusstsein determiniert in diesem Falle das materielle Sein).

Auch innerhalb der Chaostheorie gibt es ja das geradezu erstaunliche Phänomen, dass sich in materiellen Sytemen aus chaotischen Strukturen dann "plötzlich und unerwartet" organisierte Strukturen zeigen. Man kann hier also ebenfalls annehmen, dass diese Strukturen den Impuls, der sie zu Bildung dieser geordneten Strukturen anregt, von jenen immateriellen Energien (quasi als Informations-Muster) erhalten haben. Dieses wichtige Prinzip innerhalb der Selbstorganisation der Materie, mit der auch elementarste Fragen der Entstehung des Leben verbunden sind, ist demnach untrennbar mit dem Komplex der Informationsmuster im Rahmen der Informationsenergie verbunden.
Diese Form der Wechselwirkung schließt ja keinesfalls aus, dass innerhalb der materiellen biologischen Strukturen parallel auch die Gesetze der Evolution wirksam wurden und werden. Und es schließt nicht nicht aus, dass z.B. die Überzeugung Feuerbachs vom Primat der materiellen Dinge gegenüber dem während der Evolution erst geformten Bewusstsein (unter diesem Bezugssystem als weitere Wechselwirkung) durchaus angemessen ist.
In der Quantenphysik ist es beim Phänomen der Verschränkungen so, dass jede Veränderung, die bei einem Teilchen geschieht, eine sofortige adäquate Veränderung bei seinem "Zwilling" hervorruft (welche aber nicht messbar ist, weil hier bereits die Messung eine Einwirkung bedeutet). Das bedeutet praktisch auch, dass es in Richtung Mikrokosmos eine bestimmte Strukturgrenze gibt, unterhalb derer keine Messungen mehr möglich oder sinnvoll sind.
Andrerseits heißt das aber, dass - selbst wenn der Abstand zwischen verschränkten Partnern Lichtjahre beträgt - de fakto ein Informationsaustausch, also ein Fließen von Informationsenergie, in Nullzeit stattfindet und das eigentliche Problem nur das der Messbarkeit ist. Dies ist ein weiteres Indiz für den universelleren, also übergeordneten Status der immateriellen Energie gegenüber der materiellen Komponente; beide Komponenten sind real, nur Meßbarkeit und Transportgeschwindigkeit der einen sind eingeschränkt. Nicht eingeschränkt sind sie paradoxerweise bei verschränkten Teilchen.
Da dieses Nullzeit-Phänomen durch die Einheit von Raum und Zeit praktisch auch ein Nullraum-Phänomen bedeuten kann, ließe sich daraus schlussfolgern, dass jedes materielle Teilchen das "Potential" besitzt, durch jene Informationsenergie sich mit jedem anderen Elementarteilchen der bestehenden Raumzeit zu verbinden und zwischen ihm einen Informationstransfer in Nullzeit zu realisieren. Man kann einen derartigen Nullraum natürlich auch als zusätzliche "Raumdimension" auffassen, so wie es sinngemäß durch das dabei angewandter System der zusätzlichen "Bewusstseinsdimensionen" (siehe B.Heim) geschehen ist.
Es geht ja hier wie dort um die Realisierung einer "höheren Betrachtungsebene" (siehe Linie-Fläche-Raum-...) die man wahlweise nun entweder als zusätzliche Dimension oder als zusätzliche 5.Wechselwirkung definieren kann. Man kann ja auf einer Fläche zwei Punkte miteinander verbinden, in dem man diese weit genug krümmt. Parallel dazu kann man (materielle) Räume miteinander verbinden, in dem zwischen ihnen das ständige "zeitlose" Fließen von immaterieller Informationsenergie (mittels Strukturen, die gegenwärtig noch unerforscht sind) zulässt. Dadurch ergibt sich eine gewisse Sinnverwandschaft zwischen der Definition einer 5. Wechselwirkung und einer 5. Dimension.

Das Prinzip, nach dem jedes materielle Elementarteilchen so mit jedem anderen "immateriell" verbunden ist, entspricht auch der altindischen Überlieferung (Indras Kette); es wird flankiert/überlagert durch das Prinzip der offenbar ebenfalls online zwischen allen (biologisch organisierten) Individuen stattfindenden Informationsübertragung mittels DNA. Hier ist die DNA zugleich Sender und Empfänger von Informationsenergie die sie ggf. bis in jede einzelne Zelle eines Lebewesens weiterleiten kann.
Auch die morphogenetische kann man inhaltlich als immaterielle Energien auffassen.
Diese Art der besonderen Wechselwirkungen zwischen Individuen einer Art (und auch übergeordnet) nennt R.Sheldrake morphische Resonanzen; ihr Wirken ist durch viele Experimente bestätigt, sie sind raumzeitunabhängig und sie werden mit zunehmender Entfernung keinesfalls schwächer.
Hier haben wir es mit nicht mit irgend einem mysteriöser Zufall, keinem Einwirken einer ominösen höheren Instanz oder mit anderem unwissenschaftlichem Hokuspokus zu tun, es sind reale Energien, die durch reale Strukturen, reale besondere Felder manifestiert werden, die weder durch elekromagnetische noch Gravitationsfelder erklärt werden können.
Auch gewisse Eigenheiten des Kristallwachstums, bei dem unerklärlicherweise stets die schon vorhandenen Muster favorisiert und bevorzugt weiterentwickelt werden, lassen sich durch das Wirken dieser Resonanzen erklären; es ist hier ledigleich eine Sache des Definitionsbereichs, ob man für das Wechselwirken den Begriff der Resonanzen oder der Informations- bzw. immaterielle Energie gebraucht.

Diese Betrachtungsweise ist das Gegenteil eines philosophischen Konzeptes, das als die "Kopenhagener Deutung" bekannt ist. Und sie ist auch Gegenteil einer sehr verbreiteten Ansicht, nach der alle Dinge und Zusammenhänge, die nicht in konventioneller Weise messbar sind, als "Metaphysik" und damit quasi als "unwissenschaftlich" klassifiziert, disqualifiziert werden.
Die wissenschaftliche Betrachtungsweise beginnt bereits bei der Modellierung und hier ist das Prinzip der Synthese überaus wichtig. Vorhandene Beobachtungen sollten also integriert werden in ein möglichst komplexes System, auch (und erst recht) dann, wenn damit eine Veränderung des Dogmas bestehender Definitionen bzw. Definitionsbereiche verbunden ist.

Kategorien: Philosophie, Metaphysik, Glauben

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