re[3]: Die Leiche in der Scheune (Teil2)
anton * schrieb am
24. Mai 2006 um 16:32 Uhr (538x gelesen):
Hallo Hanna
........... Hier versuche ich noch zu schauen, wie dein Traum konventionell betrachtet aussieht:
Ich träumte immer wieder, daß ich eine Leiche bei mir hatte und sie vor den anderen versteckte. Meistens war sie im Fußboden. Der Fußboden war an dieser Stelle offen und ich zog alle möglichen Dinge drüber, damit die Leiche nicht entdeckt wurde. Ich konnte allerdings nie erkennen, wer die Leiche war.
:::::::::: Was ist eine Leiche? Wenn sie lange genug gestorben ist, etwas seelenloses! Es ist nicht nötig, dass sie tot ist - nein - das Kriterium ist die Absenz der Seele! Meiner Ansicht zeigt der Traum das, denn ohne eine Seele existiert nichts, sogar der Boden hat ein Loch. Logisch dass du auch nicht erkennen kannst um wenn es sich handelt. So wie du es schilderst, bist du es. Wie willst du ohne Seele was erkennen?
Es war ziemlich nervig, daß die Leiche immer wieder in meinen Träumen auftauchte und manchmal überlegte ich sogar, ob ich vielleicht tatsächlich jemanden getötet hatte. Es aber verdrängt hatte.
Dann kam aber die Lösung.
Im Traum war ich in einer alten, ziemlich verwitterten und zugigen Scheune.
Das Tageslicht schien zwischen den Bretterritzen und zur Tür matt rein.
Es war drinnen so eine Art Dämmerlicht. Da war ein großer Haufen mit Kleidern. Wie von einer Altkleidersammlung.
:::::::::: heruntergekommen (?) mangelnder Unterhalt. Wenig Licht - wenig Klarsicht. Dämmerlicht - beginnt es zu dämmern? Kleider dienen unter anderem zum Verkleiden. Sie schaffen eine andere Identität. Kleider machen Leute! Sind das deine vollzogenen Verwandlungen?
:::::::::: Auch wenn ich mich bemühe, objektiv zu sein. Da ist nicht sehr viel von einem spektakulärem Erkennen.
:::::::::: Das folgende habe ich dir schon kommentiert.
Liebe Grüsse
anton
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> Hallo Anton
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> > Salü Hanna
> >
> > Soweit ich deine Beitrag verstehe, denkst du, du hättest schon mal gelebt und dass davon ein Fragment von dir - ein altes Ich - irgendwo existiert.
> >
> > Aber Hanna! Hier schüttle ich den Kopf. Das ist unmöglich, es gibt nur ein einziges ICH von jedem und das ist sein existierendes.
> > Dein Ich ist hier bei dir und es wird dich immer begleiten. Genau so wie dein Schatten dich begleitet wenn du im Licht stehst.
>
> *****Nein, so habe ich das nicht gemeint.
> Sollte das tatsächlich ein ICH aus einem anderen Leben sein, wie könnte es mir
> in meinem jetzigen Leben helfen? Auch hätte ich kein Interesse an einem vorherigen Leben.
> Es wäre ein Teilaspekt meines SELBST, nicht ich.
>
> Ich meinte mit altem ICH mich selbst. Aber vieleicht als sehr junger Mensch.
> Sicher gibt es nur ein einziges ICH, aber es verändert sich ständig.
> Ich bin heute nicht mehr die, die ich gestern war , vor einem Jahr oder vor 30 Jahren.
> Es gibt da keinen Stillstand. Das wäre auch grauenvoll. Für mich jedenfalls.
>
>
> >
> > Vor nicht so langer Zeit habe ich über eine seltsame Beobachtung nachgedacht. Mein Hirn (Denken) kann sich in Bruchteilen von Sekunden in meinem Leben bewegen. Als Kind, Hochzeit, Geburt Kind1, 2, 3 ... Schule, Studium, Beruf usw. Dann kann ich einzelne Episoden nachvollziehen. Z.B. als ich meine Kommilitonen mit einer Bemerkung masslos ärgerte und sie mich "ausschliessen" wollten. Situationen mit den Gefühlen von Freude, Enttäuschung, Wut, Liebe einfach alles.
> >
> > Das interessante dabei ist: ich weiss genau wie ich mich jeweils fühlte aber die erlebten Gefühle selbst sind "abwesend". Es ist wie wenn ich als ein Fremder auf mein Leben sehe. Genau so schilderst du den Anblick der Leiche, du blickst ohne Gefühlsregung, als eine Fremde auf die Person die du vielleicht mal gewesen bist.
>
>
> *****Ich glaube, das geht jeden so. Bei mir sind es meist Augenblicke aus meiner frühsten Kindheit. Bei zwei Ereignissen kann ich sogar das Glücksgefühl, die Wärme der Sonne und den Duft von Gras spüren und riechen. Ich fühle mich dann ganz leicht und glücklich.
> Die anderen Erlebnisse sind dann, wie du schreibst,meist ohne Gefühlsregung und manche mit schmerzlichen Gefühlen.
>
>
> >
> > Ich wollte diese Beobachtung mal als Frage in ein Forum stellen, ob das bei allen der Fall ist, aber ich denke schon....
> >
> > Meine Erklärung dazu: Das sind Situationen aus der Vergangenheit und diese ist vorbei. Das Leben selbst, die Ich-Wahrnehmung findet ausschliesslich in der Gegenwart statt. Wäre es anders, dass die erlebten Gefühle bei jedem sich erinnern voll durchbrechen, wären wir, so meine ich, lebensunfähig.
>
>
> ******Es gibt nur das JETZT. Was ich gestern oder vor Jahren erlebte, war in diesem Augenblick auch JETZT. Das Leben besteht aus einer Aneinanderreihung von JETZT.
>
>
> >
> > Ich habe mich ebenfalls in verschiedensten Situationen in (scheinbar) anderen Leben gesehen. Ob das tatsächlich der Fall war lasse ich (zweifelnd) offen. Es ist zwar prinzipiell möglich, aber es ist nicht sehr wahrscheinlich.
> > Fakt dabei war ebenfalls, dass ich um die Gefühlsempfindungen wusste, aber sie nicht spontan erlebte. Erst mit einiger Verspätung -nach Stunden oder Tagen - habe ich in einzelnen Fällen die Gefühle sehr schmerzlich erlebt.
> >
> > Zurück zu deinem Traumerlebnis. Wenn du dich tatsächlich in einem früheren Zustand (Leben) gesehen hast, was versprichst du dir davon, diese Person kennenzulernen?
>
>
> *****Ich verspreche mir eine ganze Menge davon! Vieleicht erfahre ich was von der jungen Hanna, was mir jetzt ganz gut tun würde. Was im Laufe der Zeit verschüttet wurde. Oder auch getötet wurde. Ich wünsche mir, sie macht noch mal die Augen auf.
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> >
> > 1. Sie wird für dich eine fremde sein!
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> *****Auf keinen Fall! Sie gehört zu mir.
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> > 2. Sie trägt kein Namensschild. Du wirst letztlich, wie ich immer zweifeln, was dir begegnet ist.
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> *****Hier zweifle ich nicht. Ich WEIß aus meinem Innersten, SIE war ICH.
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> > Drum merke dir. Was wir benötigen erhalten wir hier von den Lebenden. Die Toten sollte man ruhen lassen.
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> > Ciao und liebe Grüsse
> > anton
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> Tschüß und schöne Grüße
> Hanna

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