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Hexerei:
Hexen-Ressort
re: Traumdeutung
Sunshine1975 * schrieb am
9. April 2006 um 9:52 Uhr (1114x gelesen):
Die Bedeutung des Raben für den Menschen
Der Rabe hatte für die Menschen schon immer eine große Bedeutung. Das zeigt sich zum Beispiel daran, dass er, neben seinen Verwandten, den Krähen und Elstern, in vielen Mythen, Religionen und Märchen auftaucht. In der nordischen Mythologie treten die zwei Kolkraben Hugin und Mugin hervor, die als Boten und Späher für den Gott aller Götter Odin / Wodan die Welt erkunden und Bericht erstatten und den einäugigen Gott eigentlich erst in die Lage versetzen zu sehen und zu verstehen. Dehalb nennt man Odin auch Hrafnagud, den Rabengott. Hugin steht dabei für den Gedanken / das Denken, Mugin für das Gedächtnis / die Erinnerung. Man könnte auch sagen, die beiden Raben sind für Odin Computer, Suchmaschine, Newsletter und Datenbank in einem.
Zwei Raben sitzen auf seinen Schultern und sagen ihm ins Ohr alle Zeitungen, die sie hören und sehen; sie heißen Hugin und Munin. Er sendet sie Morgens aus, alle Welten zu umfliegen, und Mittags kehren sie zurück und so wird er manche Zeitungen gewahr. Die Menschen nennen ihn darum Rabengott. Davon wird gesagt:
Hugin und Munin müßen jeden Tag
Ueber die Erde fliegen.
Ich fürchte, daß Hugin nicht nach Hause kehrt;
Doch sorg ich mehr um Munin.
Grimnismâl (Das Lied von Grimnir)
Auf hub sich Hugin den Himmel zu suchen;
Unheil fürchteten die Asen, verweil er.
Hrafalnagaldr Ôdhins (Odhins Rabenzauber)
Aus: Die Edda die ältere und jüngere nebst den mythischen Erzählungen der Skalda von Karl Simrock.
Auch einer der wichtigsten keltischen Götter, der Sonnen- / Lichtgott Lugh / Lugos, gleichzeitig Schutzgott der Magier, Krieger und Dichter, Schöpfer der Künste, wird stets von einem Raben begleitet.
In dem Märchen "Die 7 Raben" der Gebrüder Grimm spielt der Rabe die Hauptrolle. Bei vielen nordamerikanischen Indianerstämmen ist der Rabe eines der wichtigsten Totemtiere und gilt gar als Schöpfer der Welt.
Abbildung von Odin mit den beiden Raben Hugin und Mugin
Seit der Christianisierung trägt der Rabe keine positiven Züge mehr. Wie bei den Fledermäusen und Flughunden wird der Rabe mit der als Bedrohung und Sphäre des Bösen empfundenen Nacht in Verbindung gebracht. Als schwarz gefiederter Allesfresser, der auch Aas oder die Leichen auf den Schlachtfeldern vergangener Kriege nicht verschmäht, gilt er als Todes- und Unheilsbote und sein Erscheinen wird als böses Omen gedeutet. Auch hier ist er Begleiter, aber von Hexen und des Teufels.
Eigenschaften des Raben
Schon an den Funktionen, die Raben in den vorchristlichen Mythen und nichtchristlichen Religionen übernehmen und den Göttergestalten, die ihnen zugeordnet werden, läßt sich ablesen, dass der Rabe als findiger und "intelligenter" Vogel gilt. Weitere Eigenschaften, die man an Raben beobachtet sind Neugierde, eine hohe Lern- und Anpassungsfähigkeit und ein ausgeprägtes Sozialverhalten. Anders als im Volksmund und teilweise in der menschlichen Gesellschaft sind Raben mitnichten "Rabenväter" oder "Rabenmütter".
Auch als "biologische Waffe" gegen Taubenplagen hat sich der Rabe in Form von Rabenplastikattrapen als nützlich für geplagte Städte und Stadtbewohner erwiesen, denn Tauben nehmen beim Anblick von Raben reißaus.
Der Rabe als Vogel
Der Rabe - besser der Kolkrabe oder lateinisch Corvus Corax - ist der größte Singvogel der Welt und gehört zur Familie der Rabenvögel, der auch Krähen, Elstern und Dohlen angehören. Er ist weit verbreitet, man findet ihn in Europa genauso wie in Nordamerika, Russland, Asien und Nordafrika. In Deutschland ist er heutzutage mehr in Norddeutschland und im Alpengebiet zu finden. Er erreicht die Größe eines Bussards, hat ein Gewicht von 1,5 Kilogramm und ist über einen halben Meter lang, besitzt ein blauschwarzes Gefieder und im Vergleich zu den Krähen einen großen, kräftigen Schnabel. In der Luft zeigt er sich sehr fluggewandt.
Der Rabe wird oft mit seinen Brüdern und Schwestern, den Rabenkrähen verwechselt:
Bedrohung und Ausrottung von Raben & Rabenvögeln
In Mitteleuropa wurde der Rabe über Jahrhunderte so vehement mit Abschüssen, Fallen und Gift verfolgt, dass er in weiten Teilen Mitteleuropas bereits Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts ausgerottet war. Neben der Dämonisierung durch die christliche Religion spielten dabei auch viele Vorurteile eine Rolle. So verdächtigt man den Raben immer noch des Nestraubs, der zur Ausrottung der anderen Singvögel führe und auf Weiden würde er neugeborene Kälber und Lämmer reissen, obwohl wissenschaftliche Untersuchungen längst das Gegenteil bewiesen haben. Es scheint, das hier dem Raben andere Ursachen wie z. B. die extensive Landwirtschaft und die Umweltverschmutzung oder fehlinterpretierte Beobachtungen von "Augenzeugen" in die Schuhe geschoben werden. Schon allein die "Ausstattung" des Rabens, mit seinem zwar großen, aber stumpfem Schnabel und den nicht vorhandenen Greifkrallen, zeigt, dass der Rabe kein Raub- oder Greifvogel ist, der sich auch so ernähren könnte wie ein Raubvogel.
Hinzu kommt noch die Verwechselung mit Krähen und Elstern, die als Rabenvögel in einigen Bundesländern leider bejagt werden dürfen und denen vielleicht in einiger Zeit die gleiche Gefahr der Ausrottung droht wie den Raben.
Seit einigen Jahren konnten durch Vogelschutzaktionen die Bestände der Kolkraben in Deutschland erhöht werden, so dass man den Raben auch wieder in anderen Gebieten antrifft.

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