Aufgewacht im Traum / totale Verwirrung
Lucy * schrieb am
5. April 2006 um 18:54 Uhr (540x gelesen):
Mir ist es langsam schon peinlich hier zu schreiben, aber kaum bin ich einen längerfristigen Traum los, taucht der nächste auf :-(
Ich habe den folgenden Traum genau so, seit etwa drei Nächten. Ich werde grundsätzlich danach, gegen halb zwölf nachts wach und schlafe danach kaum noch.
Ich bin bei einer Arbeitskollegin zu Hause. Es sieht aber nicht aus, wie ihr Zuhause. Die Räume sind weit und spärlich, aber stilvoll möbliert. Alles ist recht dunkel, die Möbel sind fast alle schwarz oder dunkel-braun. Draußen ist es auch schon dunkel, die Rollos an den Fenstern sind runtergelassen. Es sind mehrere Kinder und Jugendliche da, die ständig tuscheln, daß irgendetwas mit der kleinen Tochter meiner Kollegin passiert ist (sie hat im wirklichen Leben zur Zeit Probleme; kämpft um das Sorgerecht). Aber niemand sagt ihr etwas. Wir haben alle zusammen bei ihr zu Abend gegessen. Dann taucht meine (verstorbene) Mutter das erste Mal auf. Sie fängt an alles schmutzige Geschirr (und das ist eine ganze Menge) abzuwaschen. Meine Kollegin springt plötzlich auf und schreit "jetzt reichts" und stürmt davon. Sie lässt sogar alle Türen offen stehen, was mir irgendwie Angst macht. Ich weiß genau, daß sie nun herausbekommen hat, was mit ihrer Tochter ist. Als ich meine Mutter ansehe, wirkt diese sehr eingefallen und kraftlos. Ich frage noch, ob sie das alles wirklich abwaschen will. Und sie sagt mir darauf, daß meine Kollegin schon genug Ärger hat und daß sie ihr wenigstens das abnehmen will.
In der nächsten Szene stehe ich in einem großen Wohnzimmer. Meine Mutter hat sich auf eine schwarze Couch gelegt. Sie wirkt ganz winzig, wie sie dort unter meiner gelben Kuscheldecke liegt. Dann kommt eine andere Frau herein (eine Lehrerin, bei der ich in der Grundschule Unterricht hatte und die ich eigentlich schon längst vergessen hatte) und meine Mutter springt gleich wieder auf, so, als dürfe sie sich nicht hinlegen. Dann sagt die andere Frau, meine Mutter soll mir doch mal zeigen, was sie in ihrer "Therapie" gebastelt hat. In diesem Moment denke ich: "Ja, klar, sie hat eine Therapie gemacht. Sie ist gar nicht tot. Wie bist du nur darauf gekommen, daß ausgerechnet deine Mutter stirbt?" Dann zeigt mir meine Mutter Kerzenständer, die sie selber gemacht hat. Sie sind einfach nur wunderschön, sehen aus, wie verzaubert. Sie sind aus mattem Metall, und mehrere Arme, in die meine Mutter elektrische Teelichter gesetzt hat. Zwischen diesen Armen sind ganz viele große, bunte Blüten und alles glitzert und glänzt. Das schönste sind aber kleine Plättchen, die vor angebracht sind, auf denen Tiere und Symbole aufgemalt sind. Diese Plättchen drehen sich automatisch und es erscheint dann ein anderes Bild.
Dann bin ich allein in dem Wohnzimmer. Eine große gläserne Tür gibt den Blick nach draußen frei. Es ist dunkel und nebelig. Dann sehe ich draußen eine Bewegung. Erst habe ich Angst. Aber dann erkenne ich ein kleines Kind draußen, in einem gelben Regenmantel, das dort rumrennt. Ich gehe raus und will dieses Kind ins Haus holen. Dabei bemerke ich noch ein weiteres und einen kleinen schwarzen Hund. Die Kinder rennen hinter diesem Hund her, der eindeutig spielen will. Er hat eine ziemlich lange Lederleine. Ich greife diese Leine und der Hund fängt an, ganz schnell im Kreis um einen Baum herumzulaufen. Erst versuche ich, den kleinen zu schnappen, doch dann überlege ich mir, daß er irgendwann nicht mehr rennen kann, weil er ja die Leine um den Baum wickelt. Dies habe ich gerade gedacht, da hängt der kleine Hund schon am Baumstamm und ist kurz davor, sich mit seinem Halsband zu erwürgen. Ich bekomme totale Panik und versuche, die Leine, die sich recht fest um den Baum gewickelt hat, zu lösen.
In der nächsten Szene habe ich das ganz realistische Gefühl, aufgewacht zu sein. Mein Herz rast und ich schwitze. Ich greife hinter mich und will die Nachttischlampe anmachen. Aber es geht nicht. Ich denke noch "ruhig bleiben" und streiche über das Kissen neben mir. Mein Freund ist noch nicht da! Das macht mir auch außerhalb des Traumes Angst, weil ich immer fürchte, ihm könnte auf dem Heimweg von der Spätschicht etwas passiert sein. Ich versuche nochmal das Licht anzumachen, aber es funktioniert einfach nicht. Ich komme auf den Gedanken, daß ich noch die Augen geschlossen habe und drücke diese so fest zu, daß es weh tut. Aber immer noch gibt es kein Licht. Also stehe ich auf und versuche, daß Schlafzimmerlicht anzuschalten. Auch das geht nicht. Ich versuche es weiter im Flur. Auch da nichts. Dann höre ich, wie die Haustür zuschlägt, ich warte, ob es vielleicht mein Freund ist, da sich aber weiter nichts bewegt, bekomme ich Panik. Langsam ist es etwas heller (weil es draußen hell wird) und ich schaue durch unsere Wohnzimmertür ins Wohnzimmer. Dort sind alle Schränke geöffnet und alles liegt durcheinandern. "Wir wurden ausgeraubt!" ist dann mein Gedanke und dann kommt der, daß eben noch die Haustür offen war. Ich bekomme Angst und will schnell die Tür abschließen, damit die Diebe nicht wieder hineinkönnen. Aber der Schlüssel ist weg (der normalerweise immer steckt, oder an der Klinke hängt). Mein Gedanke: "Das gibt Ärger von Chef, da waren die Büroschlüssel dran!" Dann stürme ich ins Wohnzimmer und reiße die Rollos hoch. Ich erkenne einen dunkelblauen VW Bulli (ein neueres Modell) auf unserer Hofeinfahrt. Ein etwas untersetzter Mann (tippe ihn Mitte 50) mit weißen Haaren und einer schwarzen Lederweste sitzt darin und versucht hastig, den Wagen zu starten. Ich tue so, als ob ich ihn nicht gesehen habe - da ich ja immer noch Angst habe, er könnte wieder zurück kommen. Als er davonfährt, erkenne ich sogar noch das Kennzeichen (dieses Kennzeichen und den Bulli gibt es wirklich, auch den Mann dazu: ich sehe sie jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit). Dann erkenne ich in der Auffahrt unser Auto und meinen Freund (der, wie alle anderen auch schon, ganz in schwarz gekleidet ist), der dort aussteigt. Er muß dem Verbrecher noch begegnet sein. Ich schreie, daß wir ausgeraubt worden sind und das alle Bilder schief an der Wand hängen. Die schiefen Bilder sind dabei für mich wesentlich schlimmer, als die fehlenden Gegenstände. Ich werde an diesem Punkt wach, weil ich mich selber laut sagen höre, daß alle Bilder schief hängen.
Ich habe das Gefühl, daß da irgendeine Botschaft drinsteckt. Das was mir dabei allerdings am meisten zu schaffen macht, ist die Geschichte mit meiner Mutter. Mir ist im Traum so sonnenklar, daß sie nicht tot sein "kann!", daß es mir anschließend schwer fällt, diese Tatsache von neuem anzunehmen. Vielleicht hat jemand einen Tip, was mir da mein Unterbewusstes bewusst machen will? Vielen Dank schon mal für Antworten.

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Diskussionsverlauf:
- Aufgewacht im Traum / totale Verwirrung ~ Lucy * 05.04.2006 18:54 (2)