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Handlesen: Die Kunst des Handlesens (*)
re: "Hoellentraeume" - bitte um Deutung
anton * schrieb am 23. Dezember 2005 um 18:21 Uhr (458x gelesen):

Salü entropy

Habe mir deine beiden Träume angesehen.
Bei Traum 1 könnte ich allenfalls denken, dass die Beziehung zwischen deinen Eltern schwer gestört ist und die Beziehung auseinanderbricht.

Traum 2 scheint mir zu realistisch, diese Traummenschen verhalten sich „normal“.
Was Menschen nicht direkt berührt, ignorieren sie. Hast du vielleicht, Bilder von WKII oder verheerenden Erdbeben gesehen. Rumort das in Dir drinn.
Wir sehen täglich graumsame Bilder von Zerstörung und menschlichem Leid und in unseren Träumen setzen wir damit auseinander.
Aber ich sehe keinen roten Faden, was das bedeuten könnte. Und ich weigere mich daraus den Schluss für ein unweigerlich eintreffendes Schicksal zu sehen. Wir bekommen die Lektion häppchenweise.
Das es Dich beunruhigt, kann ich verstehen. Was deine Rolle betrifft: du warnst aber das nützt nichts. Besser ist es zu helfen was in deiner Macht liegt.

Lieben Gruss
anton



LLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLL
> Hallo zusammen,
>
> ich bin durch meine Freundin auf dieses Forum hier gestossen, und bin sehr fasziniert von
> den Deutungen, die hier gegeben werden. Leider kann ich mich an meine Traeume am Morgen danach
> meist nicht mehr erinnern, und spuere sie oft bloss noch koerperlich (z.B. in Form von Rueckenschmerzen).
> An zwei Traueme, die ich vor einigen Monaten hatte, erinnere ich mich jedoch noch sehr gut, weil sie
> mich tief verstoert hinterlassen haben. Wenn ich mich richtig erinnere, hatte ich beide Traeume in
> aufeinander folgenden Naechten.
> Im ersten Traum gehe ich durch die Ruine eines Hauses, das scheinbar durch Kriegseinwirkung zerstoert
> worden ist. Die Fenster sind alle kaputt, oft sind ganze Waende herausgeschossen, so dass man aus den
> grossen Loechern direkt ins Freie, auf den Himmel sehen kann. In zahlreichen Nischen, zwischen Truemmerschutt und unter Treppen z.B., hocken veraengstigte und hungernde Menschen, oft sind sie verletzt, sie flehen mich um Hilfe an. Ich kann aber nicht zu ihnen gehen, irgendetwas haelt mich fern von ihnen, und ich gehe immer weiter, eine Treppe nach der anderen hoch. Ich weiss, ich suche etwas in diesem Haus, ich weiss jedoch nicht, was. Als ich ganz oben angekommen bin, wo alle Waende durchschossen sind, und man ringsum in die Tiefe sehen kann, befaellt mich ein Gefuehl laehmender Angst. Auf einmal steht meine Mutter vor mir ... sie hat ein blutverschmiertes Messer in ihrer linken Hand. Wir sprechen kein Wort miteinander, aber ich weiss dennoch ganz sicher, dass sie gerade meinen Vater umgebracht hat. Ich frage sie schwach: "Wo ist Vater?", aber bekomme keine Antwort. Kurz danach bin ich aufgewacht.
>
> Im zweiten Traum bin ich auf dem Land, ich stehe vor einer Scheune, zusammen mit einigen anderen Menschen, die ich nicht kenne, und blicke auf eine Stadt, die etwa ein bis zwei Kilometer entfernt ist. Ich weiss,
> dass mit dieser Stadt gleich etwas schreckliches passieren wird. Ich laufe zu der Stadt, und renne dort durch
> die engen Gassen, versuche die Menschen zu warnen, aber sie hoeren nicht auf mich. Ich laufe zurueck
> zu der Scheune/ dem Bauernhof, mit dem Gefuehl, dass alles umsonst war. Wenig spaeter wird die Stadt in einem verheerenden Bombenangriff zertstoert. Ich stehe wie gelaehmt vor der Scheune, und schaue mir die Feuersbrunst an, und habe tiefe Schuldgefuehle. Mir kommt der Gedanke, dass vielleicht sogar ich es war, der den Angriff auf die Stadt befohlen hat. Rings um mich herum, auf dem Bauernhof, ist die Szenerie gespenstisch: die Menschen um mich herum feiern, essen und tanzen im flackernden Schein der Feuersbrunst, alle haben bunte Bauernkleider an, sind froehlich und ausgelassen. Manchmal schauen auch sie auf das Inferno, aber es scheint sie nicht sonderlich zu beunruhigen. Ich verachte sie dafuer, und beneide sie zugleich. Gegen Ende des Traums faengt ploetzlich auch die Scheune Feuer, vermutlich durch von der brennenden Stadt hergewehtes, brennendes Holz. Die Musik hoert jaeh auf, die Menschen laufen auseinander. Auch ich verlasse den Bauernhof, und gehe schliesslich auf einer Allee von der Stadt weg. Ueberall liegen Truemmer und zerstoerte Gegenstaende auf der Strasse, und ich muss sehr aufpassen, um nicht zu stolpern. Ich will weg, einfach bloss weg von allem.
> Das ist das, was ich von diesen beiden "Hoellentraeumen" erinnere. Noch jetzt, wo ich beide Traeume niederschreibe, bin ich am ganzen Koerper angespannt, ein Gefuehl, dass ich auch in den Traeumen hatte; ich bin danach auch mit einem Gefuehl aufgewacht, als ob ich am ganzen Koerper zerschlagen waere.
> Ich wuerde mich ueber Deutungen zu diesen Traeumen sehr freuen - sie waren aeusserst realistisch, und ich habe auch das Gefuehl, dass sie etwas zu bedeuten haben.
>
> Liebe Gruesse,
> entropy


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