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Guru:
Der Guru
Handlesen:
Die Kunst des Handlesens (*)
re[4]: Bewusstseinskontrolle
Pucci * schrieb am
23. April 2011 um 11:16 Uhr (1182x gelesen):
Erstens lasse ich mir nicht irgendwelche Zusammenhänge einfallen. Ich habe lediglich den Fehler gemacht, dass ich Dich für einen Mann/Jungen gehalten habe. Nichts desto trotz vermute ich auch weiterhin, dass es um (sexuelle) Übergriffe ging. Und auch verbale Eingriffe in die Sexualität/ins Leben in Form von Vorschriften, Ver- und Geboten und eventuellen Sanktionen zählen für mich zu (sexuellen) Übergriffen auf die Seele eines Menschen (auch Stalking ist eine Form davon). Das ein Guru gerne im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen will ist auch nicht von der Hand zu weisen. Und Du hast selbst berichtet, dass es dort Handhabungen gab. Und ich habe diesen Verdacht auf Grund Deines Traumes geäußert noch ehe Du davon berichtet hast. Es ist nun einmal Fakt, dass das Unterbewusstsein von Menschen relativ gleich funktioniert. Bei Dir etwas schwieriger die Bilder zu deuten, weil sie aus einem anderen Kulturkreis stammen. Trotzdem ist das Bild einer Maske in allen Kreisen relativ präsent und gleich zu deuten. Genauso verhält es sich mit Tierfiguren. Erst aufgrund des Löwen bin ich ja überhaupt auf das Thema Sexualität gekommen.
Zweitens: Das Du gestalked wurdest tut mir leid für Dich. Aber ehrlich gesagt spricht auch das wieder einmal für Deine Persönlichkeit. Man muss nicht "schwach" in einem bestimmten Sinne sein - beispielsweise physisch geschwächt - um von anderen als schwach angesehen zu werden. Sich "vom Wind treiben lassen" kann auch als schwach von anderen interpretiert werden. Und es geht dabei - und das sage ich nochmals in aller Deutlichkeit - nicht darum wie Du Dich selbst empfindest, weil das für die Aussenwelt nämlich gar keine Rolle spielt. Wichtig ist wie Dich andere sehen und ob sie der Meinung sind sie können auf Dir rumhacken oder nicht. Ein Überbewerten der eigenen Persönlichkeit (beispielsweise Arroganz, wenn man sich nicht nach anderen richten oder sich einbringen will, wenn man meint mehr wert zu sein, etwas besseres zu sein und das extreme Ausleben gewisser Persönlichkeitsaspekte) kann auch als Schwäche gedeutet werden. Oder anderen geht das dann so sehr auf die Nerven, dass sie anfangen sich dageben zu wehren.
Mein Nachbar ist beispielsweise ein Gothic. Gewisse Dinge gelingen ihm wegen seines Auftretens nicht. Beispielsweise bekommt er keinen anspruchsvollen Job. Meistens nur Deppen- und Drecksarbeit, obwohl er mehr leisten könnte. Auch die Wohnungssuche (er möchte eine größere Wohnung haben) verläuft ergebnislos, obwohl es eines seiner Ziele war eine bessere Wohnung zu finden. Das erklärt er mir schon seit letztem Herbst. Aber was soll man dazu sagen? Wenn es ihm nicht klar ist, dass er mit seinem Auftreten die Probleme forciert? Was soll man ihm da raten?
Das hat schon einen Grund, wenn Menschen immer wieder in solche Situationen geraten. Anderen passiert es ja auch nicht oder nicht so oft. Das alles als "Schicksal" zu bezeichnen halte und zu verlangen, dass sich gefälligst die Welt nach einem richtet halte ich für extreme Bequemlichkeit. Und Bequemlichkeit kann einen auch schwach machen, wenn man zu bequem ist sich der Realität zu stellen und das eigene Verhalten gemessen an dem was einem passiert zu reflektieren.
Solange Du das nicht tust wirst Du immer wieder ein Opfer werden, auch wenn Du Dich selbst nicht als Opfer siehst. Weil das nämlich gar keine Rolle spielt wie Du Dich selbst empfindest. Wichtig ist wie Dich andere sehen und was sie in Dir sehen.
Dem Taschendieb ist es auch egal, wenn er Dir die Handtasche entreisst. Gerade Leute die sich besonders sicher wiegen werden als erste beklaut. Kein Taschendieb wird sich an jemanden ranwagen den er für stärker einschätzt.
Auf Dich bezogen: Mentale Stärke und physische Stärke sind nur zwei Aspekte. Wenn Du aber nicht in der Lage bist das auch psychisch zu verarbeiten bringt Dir beides wenig. Wenn ich mich mental und physisch zu wehr setze, aber danach extremen psychischen Druck verspüre, weil ich mir Vorwürfe mache, dann bringt es nichts aus diesem Kampf als scheinbarer Gewinner hervor zu gehen.
Wenn ich aus einer Sekte austrete und mir danach immer wieder vorstelle wie schön es dort doch eigentlich war (und das waren Deine Worte) dann bin ich im Zwiespalt mit mir selbst, dann mache ich mir Vorwürfe, ob es die richtige Entscheidung war.
Gewinnen ist nicht alles, wenn man mit kollaterallen Verlusten nicht leben kann (z.B. das wichtige Freundschaften und Beziehungen zu bruch gegangen sind)
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