re: Traum vom Tod/ Paradies?
Golem * schrieb am
31. Dezember 2007 um 12:11 Uhr (719x gelesen):
Hallo Angelika, ich wollte eigentlich keine Träume mehr "deuten", sofern man das überhaupt so nennen kann, aber da hier offenbar derzeit keiner ist,der das tut, springe ich mal ein. ;)
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Plötzlich kommen wir in einen schnell fließenden Strom, der Atlantik hieß, aber doch ein Fluß war. Er zieht uns einfach mit und endet in einem riesigen Wassefall. Allerdings floß der nicht einfach in einen weitern Flußlauf sondern verjüngte sich bis auf die Spitze einer Erbse. Es mußte auch eine Erbse sein, da sie das ganze Sein trug und ein Reiskorn konnte die ganze Kraft der Erde und allem was ist, nicht tragen (?)
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Dazu fällt mir ein "gegen, oder mit dem Strom schwimmen". Im Leben ist es so, dass man immer wieder fortgezogen wird, also beeinflusst (von Ideen, und ähnlichem), oder mit jemandem "mitzieht", etc. Das kann dazu führen, dass man in eine Richtung gedrängt wird, oder einer Idee nachjagt, obwohl man das vielleicht gar nicht mehr will.
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Als ich den Wasserfall hinunter fiel, zog an mir alles was war, sämtliche Tiere, die die Erde mal bevölkerten, alle Zeiten der Menschen, einfach alles an mir vorrüber. Ich hörte Wale rufen. Es war ein wunderbares Gefühl, so elementar. Ein anderes Wort fällt mir dazu nicht ein. Als ich da so entlang fuhr, war plötzlich meine Mutter da.
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Angeblich waren es die Gesänge der Wale, die in der griechischen Mythologie so verführerisch klangen, dass Seeleute sich an Masten binden ließen, um ihnen nicht zu verfallen. Damals wussten die Leute das nicht, aber wir heutigen wissen es. Es symbolisiert also tiefe Kräfte in uns, die uns auch willenlos werden laasen, somit ist das eine Verstärkung dessen, was anfangs schon angeklungen ist. Also wirklich "elementar", ein Gefühl, dem man sich kaum entziehen kann, so wie die Liebe zwischen Kind und Mutter. Eine emotionale Abhängigkeit, in die du dich "fallen lässt".
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In dem Moment merkte ich, das sie davon sprach, als wäre so der Tod und am Ende das Paradies. Ich merkte, so, wie sie davon sprach, kannte sie das schon und mußte folglich auch schon mal tot gewesen sein. Das machte mir Angst und ich wachte auf.
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Solche "elementaren Bedürfnisse" hat jeder und kennt daher auch jeder. Tief in uns wissen wir alle desselbe, aber es wird uns nur selten bewusst, denn wir kämpfen dagegen an. Ich sage "jeder war schon einmal tot" (weil ich an Wiedergeburt glaube) und somit stimmt dein Gefühl mit meinem Denken überein. Denn Leben und Tot sind nur zwei Aspekte des Ganzen, so wie männlich und weiblich nur zwei Aspekte eines Ganzen sind. Wir sind also sozusagen in bewusster Hinsicht nur "halb", denn der zweite Aspekt, der das Ganze vollendet, ist unbewusst, also die Kehrseite des jeweils anderen.
Doch etwas macht dir Angst, das ist deine Fähigkeit, logisch zu denken. Wenn deine Mutter schon einmal tot war, kann am Ende ja gar nicht das Paradies liegen, denn dann könnte sie nur einmal leben und es gäbe gar keine andere Möglichkeit, als diese Eine. Du fühlst, dass irgendetwas in deinem Denken nicht stimmen kann. Das Bild, das du dir gemacht hast, zerreisst und dahinter kommt ein neues, anderes, realistischeres zum Vorschein, das du vielleicht als solches gar nicht sehen willst. Oft ist es so, dass wir in einer Illusion leben, weil wir uns darin wohl fühlen, denn die Wahrheit ist nicht immer so, wie wir sie gerne hätten. Sieh der Wahrheit in die Augen, denn irgendwann wirst du deine Augen davor auch gar nicht mehr verschließen können.
Grüße
golem

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