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Individuelle Schicksalskräfte
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Alfred Ballabene und Sabrina Schellnock
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Der Mensch ist ein sehr komplexes Wesen, umso mehr, wenn man seine jenseitig-seelischen Aspekte in Betracht zieht. Es ist deshalb, wenn man Karma besser verstehen will, zu oberflächlich nur einfach von "dem Menschen" zu sprechen. Auch ist es nicht richtig in Karma ein simples System von Belohnung und Bestrafung zu sehen. Die Kräfte, welche unser Schicksal gestalten sind vielfältig.
Woher kommen jene Kräfte, die auf unser Schicksal einwirken?
1.) Selbstverschuldetes Karma
Das sind jene Kräfte mit meist psychischem Urspung, welche in diesem Artikel eingehender besprochen werden.
2.) Nicht verschuldetes Karma
a) Freiwillig übernommenes Karma, um anderen zu helfen.
b) Übernommenes Karma, um daraus zu lernen (mehr oder minder freiwillig)
Dem Menschen kann durch Abtragung von nicht selbst verschuldetem Karma
sich die Möglichkeit bieten, daran zu lernen und geistig fortzuschreiten.
c) Von jenseitigen Dunkelgeistern beeinflusstes Karma
Durch Einflüsterungen, magischen Anheftungen und anderem mehr.
d) Kollektives Karma
Bei der Betrachtung des Karmagesetzes dürfen
wir den Menschen nicht als isolierte Einheit betrachten, vielmehr lebt
er in mehr oder weniger enger Gemeinschaft mit den anderen und ist in vielfacher Art mit ihnen verbunden. Daraus entstehen Wechselwirkungen, die sein Karma beeinflussen.
Wir unterscheiden:
Kann die Auswirkung einer karmischen Kraft aufgeschoben werden?
Wenngleich das Schicksal sich aus einem unglaublich komplexen Geflecht von Kräften zusammen setzt, so gilt nach wie vor das Gesetz von Ursache und Wirkung. Doch die Auswirkung einer Ursache muss nicht gleich zum Tragen kommen. Oft liegen Jahre oder gar Geburten dazwischen. Das kann verschiedene Ursachen haben.
1.) Die Lebenssituationen oder die innere Reife muß die Möglichkeit der “Wiedergutmachung” bieten.
2.) Es wird abgewartet bis der Mensch reif genug ist, um aus der karmischen Situation lernen zu können.
3.) Es kann sein, dass das Karma als Beziehung zu einer oder mehreren involvierten Personen ausleben soll.
In welchen Zeitabständen erfolgen Inkarnationen?
a) Menschen, welche als Kind verstorben sind, kehren meist sehr schnell,
nach Wochen bis Jahren wieder.
b) In den meisten Fällen lässt sich keine eindeutige Zeitangabe erstellen. Sie schwankt
zwischen wenigen Wochen oder Monaten - z.B. bei nicht fertiggelebtem Auftrag
- und vielen Jahrhunderten - z.B. wenn die Seele es vorzieht in einem abgelegenen
und angenehmen “Paradies” zu verharren.
Gibt es einen Schicksalsplan bevor wir geboren werden?
Planung des Schicksals
Bevor wir geboren werden legen wir unser künftiges Schicksal in groben Zügen fest. Oft helfen uns dabei sehr fortgeschrittene Helfer, weil die verschiedenen Kombinationen von sozialem Umfeld, nahestehenden Personen, mit denen wir uns auf Erden wieder treffen wollen und Lernplan nicht leicht aufeinander abzustimmen sind.
Ausführung des Schicksalsplanes während des Lebens
Nicht immer vollzieht sich das, was man plant nach Wunsch. Stärken, Schwächen, Wünsche, Ängste und vieles an Unvorhergesehenem im Laufe des Lebens verhindern das Optimum, das angepeilt wurde. Es gibt im Leben immer wieder bedeutungsvolle Wendepunkte. Sie sind oft für unser Schicksal entscheident und vor allem für die Erreichung eines vorgeburtlich geplanten Zieles. Wenn an einem Wendepunkt ein optimales angepeiltes Ziel aus dem einen oder anderen Grund nicht erreicht werden kann, dann wird von dem höheren Selbst des Menschen ein Ersatzziel geplant und angepeilt. (Das höhere Selbst ist der Gottesfunke im Menschen, das was uns unsterblich macht.) Leider bleibt von den ursprünglichen hohen Erwartungen nur wenig am Ende des Lebens über und so mancher kehrt mit leeren Händen zurück.
Auf welchen Wirk-Ebenen manifestieren sich karmische Kräfte?
Es gibt mehrere Aktionsebenen, in denen sich karmische Kräfte auswirken können:
Wodurch entsteht die karmische Dynamik?
Das Wechselspiel von Wünschen und Ängsten
Aus dem Wechselspiel von Wünschen und Ängsten lernen wir. Oft jagen wir durch unser ganzes Leben einenm Wunsch oder mehreren Wünschen nach, nur um dann festzustellen, wie schnell der Erfiolg oder der erreichte Wunsch wiederzerflossen sind, wie vergänglich diese Wünsche gewesen sind. Das heißt jedoch ncoh lange nciht, dass wir daraus gelernt haben, solche vergänglichen Wünsche abzulegen. Sei es, dass wir das Erreichte wieder verloren haben oder wir ew nie erreichen konnten, wir lernen es meist nicht uns höheren und unvergänglichen Zielen zuzuwenden. Nein meist hadern wir mit dem Schicksal, das und dieses oder jenes nicht gegönnt hat. Es dauert lange, oft viele Inkarnationen, bis sich eine Begehrlichkeit abmildert. Es ist nicht einfach einen Wunsch abzulegen, wenn dieser z.B. Ängste zur Ursache hat. Aus Ängsten entstehen Wünsche nach Macht aus Angst vor Unterdrückung, nach Reichtum aus Angst vor Hunger und Not, nach einen starken Ehepartner (der oder die sich dann als Unterdrücker und Egoist erweist) aus Schutzbedürfnis und so weiter. Da die Ursachen solcher Wünsche oft nicht erkannt werden, ist es auch nicht so leicht möglich sich von solchen Wünschen zu trennen.
Im Yoga lernen wir Wünsche auf ihre Vergänglichkeit und ihren seelischen Wert zu hinterfragen. Dadurch lösen sich viele Wünsche in Nichts auf.
Als Mittel gegen die Ängste lernen wir unsere Persönlichkeit zu stärken. Durch die erkenntnis, dass wir unsterbliche Wesen sind, vermindert sich so manche Furcht.
Bindungen durch Liebe und Feindschaften
Jeder Mensch entwickelt sich gemäß
seines eigenen Wesens. Aber er wandert diesen Pfad zur Vergöttlichung
nicht allein, sondern Hand in Hand mit anderen mit denen ihn ein Liebesband verbindet. Dadurch erwächst gegenseitige Unterstützung und Hilfe, sei es, dass beide sich auf Erden treffen und helfen oder sei es, dass ein Teil im Jenseits sich befindet und von dort aus zu helfen versucht.
Wenn wir geboren werden, vergessen wir alle unsere Lieben, die uns durch unbekannt lange Zeiten begleitet haben. Wenn die irdische Schwere jedoch nicht mehr unser Erinnerungsvermögen belastet, erkennen wir unsere Geliebten wieder und nachdem wir diese materielle Ebene verlassen haben gibt es ein glückliches wiedersehen.
Auch Feindschaften verursachen Bindungen. Aber Feindschaften sind nicht immer so negativ wie wir es zumeist sehen. Oft sind unsere Feinde zugleich unsere Lehrer. Sie sind keine Lehrer die uns beistehen, sondern Lehrer, die uns zwingen stark zu werden oder zu lernen, damit wir uns vor Schaden ewahren können. So fördern sie oft ungewollt durch Zwang unser Erstarken und unsere Einsichten.
Ist ein schweres Leben auch immer ein Abtragen von Schuld?
Nicht alle Schicksalsschläge, die auf
den Menschen zukommen, müssen als Sühne verstanden werden. Oft werden sie freiwillig auf sich genommen ohne karmischen Hintergrund. Einige hier aus der Gurulinie haben bewusst ein schwierige Jugend mit Entbehrungen auf sich genommen, weil sie dadurch anspruchslos wurden und kämpfen gelernt haben. Deshalb haben sie sich im Yoga wesentlich leichter getan und sind wesentlich schneller voran gekommen als andere Jugendliche, die eine goldene Jugend hatten, verweichlicht sind und als Folge eine niedere Schmerzschwelle hatten. Nicht nur das, weil sie nie kämpfen und arbeiten mussten, alles reichlich zur Verfügung stand, haben sie sich daran gewöhnt ihre Zeit mit Vergnügen zu verbringen, sind flach geworden und haben aus Langeweile oder um mit anderen mitzuhalten Rauschgift genommen. Obwohl sie scheinbar ein glückliches Karma hatten sind sie dann im Yoga gescheitert.
Häufige psychische Mechanismen nach E. Cayce und G. Cerminara
Als Quelle dieser Aufzeichnungen diente das Buch: Gina Cerminara von Schirner: „Edgar Cayce: Erregende Zeugnisse von Karma und Wiedergeburt“, Knaur Esoterik 4111, 1983 ISBN 3-426-04111-1
In der Folge eine Liste der häufigsten psychischen Mechanismen wie sie G. Cerminara aus den Hellseh-Sitzungen von Cayce zusammen gestellt hat. Anschließend werden diese Mechanismen genauer besprochen und mit Beispielen belegt.
Stetigkeitsprinzip
Ähnlich wie es in der Physik ein Trägheitsprinzip gibt, dem gemäß ein jeder Zustand beibehalten wird und eine Zustandsänderung nur durch eine einwirkende Kraft möglich ist, ähnlich ist es mit den Eigenschaften eines Menschen. Auch Eigenschaften werden beibehalten und ohne äußeren Anlass, sei es durch Zwang oder Einsicht erfolgt keine Umorientierung.
Ein weißer Farmer in Amerika hatte einen tiefsitzenden Haß gegen Neger, der in einer Inkarnation entstand, in der er Galeerensklave auf einem von Hannibals Schiffen war und von farbigen Aufsehern grausam behandelt und erschlagen worden war.Eine Journalistin hatte viele Jahre lang eine ausgesprochen antisemitische Einstellung genährt. In einem ihrer früheren Leben war sie in Palästina und gehörte den Samaritern an, die in dauerndem Kampf gegen ihre jüdischen Nachbarn gestanden haben.
Ein Büroangestellter von grundlegender Skepsis gegenüber allen religiösen Bekenntnissen war in einem seiner Vorleben ein Kreuzritter gewesen, der jedoch schmerzlich von der Kluft zwischen religiöser Bekenntnis und Tat seiner Glaubensbrüder enttäuscht worden war, dass sich in ihm seither ein kaum ausrottbares Misstrauen gegen äußere Glaubensbekenntnisse entwickelt hat.
Ein Mann, der in einem früheren Leben eine schreckliche Wandlung durch Geier durchgemacht hatte, konnte vor Angst keine Federn anfassen.
Pendelprinzip
Die Entwicklung eines Menschen erfolgt meist nicht in einer gleichmäßigen Entwicklung, wie man vielleicht erwarten würde. Sie gleicht eher einem Pendel, das mal auf diese und mal auf die andere Seite ausschlägt. Die Ursache findet sich in der Dynamik von Wünschen und Ängsten, wobei der vorherige Zustand als leidvoll betrachtet wird und eine Fluchtbewegung nach der Gegenseite auf sich zieht.
Eine Wesenheit war in einem kleinen, schwachen Körper inkarniert und betete um Kraft und Schönheit. Im nächsten Leben fand sie sich in einem starken Körper (s. Pendelprinzip)Eine Wesenheit fasste nach einem unglücklichen Liebeserlebnis in Atlantis den Entschluß, nie wieder jemandem ihre ganze Liebe zu schenken, und war in mindestens drei aufeinanderfolgenden Inkarnationen ein einsamer Mensch.
Eine Frau hatte in einer früheren Inkarnation das Gelübde der Ehelosigkeit abgelegt und gehalten, und hatte in diesem Leben die größten Schwierigkeiten in der Ehe.
Eine Seele war in Palästina und später zur Zeit der Kreuzzüge als Frau inkarniert. In letzterer Inkarnation zwangen sie die Umstände - ihr Mann war ein Kreuzzügler - dazu, sich männliche Eigenschaften wie Selbstbehauptung und Tatkraft anzueignen. In ihrem nächsten Leben war sie ein Mann der Frühsiedlerzeit in Amerika, wo sie als Freibeuter und Freidenker sämtliche Länder der Ostküste durchzog. Heute finden wir ihren männlichen Geist in einem weiblichen Körper inkarniert.
Ein Christ im früheren Rom, der an Geist und Körper gefoltert worden war, hatte so sehr wegen seiner geistigen Grundsätze gelitten, dass er sich im nächsten Dasein materieller Befriedigung widmete.
Geschlechterfolge
Die Seele verkörpert sich bisweilen als Mann und in Abständen wieder als Frau, ohne sichtlicher Regelmäßigkeit. Das führt zu einer besseren Ausgewogenheit im Menschen. Das galt speziell für frühere Zeiten, als den Männern und Frauen feste Rollenbilder zugedacht waren.
Beispiele:
Aussage einer Versuchsperson von Helen Wambach:
“Ich entschied mich dafür eine Frau zu werden, weil die Frau liebevoller, ausdrucksvoller, mehr im Einklang mit sich selbst ist. Ich fühle auch, dass der weibliche Teil meines Ich dies besser wiederspiegelt.” (Fall A-384)
Reflexionsprinzip (Bumerang-Karma)
Eine Tat, welche einem anderen Menschen oder Lebewesen Leid zufügt kommt oft wie ein Bumerang zurück. Weshalb das so ist, darüber lässt sich diskutieren. Die Meinungen gehen da sehr auseinander, wobei es jedoch durchaus möglich ist, dass verschiedene Ursachen die Auslöser sein können:
Beispiele:
Ein Mensch, der in einer früheren Verkörperung andere Menschen geblendet hat, ist im gegenwärtigen Leben blind.Eine Leichtathletin im alten Rom, die sich durch Schönheit und durch körperliche Geschicklichkeit auszeichnete, verspottete herzlos alle Frauen von weniger ausgewogener Figur und besonders die Korpulenten. In ihrem gegenwärtigen Körper leidet sie an übermäßiger Fettsucht.
Ein junger Mann, der nach einem Autounfall an den Rollstuhl gefesselt war, war in frühchristlicher Zeit ein römischer Soldat und rühmte sich dessen gerne die Leiden jener zu sehen, die sich zu den Gesetzen des Nazareners bekannten.
Eine Frau, deren Mann untreu geworden war, ist in einer früheren Verkörperung selbst dem gleichen Mann gegenüber untreu gewesen.
Beispiele für Wirkungsebenen / Beispiele für Symbolisches
Karma (zum Verständnis der “Organ”-Sprache)
Ein Kranker, der an chronischer Appetitlosigkeit und infolgedessen an schwerer Unterernährung leidet, ist oft “seelisch ausgehungert”. Ein an schwerem Asthma Leidender unterdrückte in einem vergangenen Leben das Leben anderer und erleidet nun selbst Bedrückungen.Eine Wesenheit, die in vergangenen Leben taub war für die Hilferufe anderer, leidet nun an Taubheit.
Ein von Rückenmarkstuberkulose Befallener behinderte in einer vergangenen Existenz andere Wesenheiten und ist nun selbst behindert.
Ein Junge, der ein chronischer Bettnässer ist, war im Vorleben beim Untertauchen von Hexen beteiligt.
Eine Wesenheit machte sich über die zur Zeit der Christenverfolgung in der Arena wehrlos Gepeinigten lustig und ist nun selbst als Krüppel wehrlos.
Epilepsie ist vielfach die karmische Folge sexueller Exzesse oder des Missbrauches okkulter Kräfte.
Eine Wesenheit mit kleiner körperlicher Gestalt, verursachte dies durch das hochmütige “Herabsehen” auf andere.
Die Ursache ungewöhnlicher Körpergröße eines Menschen war ebenfalls Hochmut; dabei wurde die bildliche Haltung des “Herabsehens” zu einem Herabsehen im wörtlichen Sinne umgewandelt.
Ein Mensch der stotterte wurde in einem Land des Altertums wegen Lügens und Gotteslästerung von Weisen seines Landes verdammt.
Ein Kranker, der an Anämie leidend ist, hatte dies in einem vergangenen Leben als Herrscher verursacht, indem er “viel Blut vergossen hatte”.