Am Rand der Ackerwege säte ich Kugeldisteln;
ich liebe ihre stahlblauen Igelblüten.
Sie fehlten mir hier auf meinen Wegen,
blühen sollten sie wieder wie in früheren Zeiten.
Hunderte Samen streut ich an allerlei Stellen.
Ich wartete und wendete so manches Blatt,
in der Hoffnung ein strahlendes Weiß zu sehen,
doch ich sah es nie, statt dessen Ackerdisteln.
Drei Jahre suchte ich und streute Samen.
Vergeblich schien die Müh und ich begann zu hadern:
„wie zart ist doch das Schöne und wie schnell ist es zerstört“
und meine Gedanken begannen zu wandern.
Ich dachte an mein Leben, Seite an Seite mit meinem Guru.
Wissen über Erschautes wollt ich weiter geben,
Wissen über die Geheimnisse des Menschen.
Doch wenige interessierte es, das Irdische lag näher.
Ich seufzte über die Mühen vieler Jahre,
um eine kleine Insel des Friedens zu schaffen
in einer Welt vergänglicher Ideale.
Auch hier schien die Saat umsonst gesät.
Und wieder war ein Jahr vergangen,
und als ich so ging in traurigen Gedanken,
da sah ich auf einmal vertraute Pflänzchen,
in Gruppen standen sie mit vielen ihresgleichen.
Oh Welt der Wunder, wie konnte ich nur zweifeln!
Ich dank euch Geschwister mit euren blauen Kugelblüten.
Ihr gebt mir Hoffnung für eine ungewisse Zukunft,
zeigt mir, dass manche Saat erst später sich entfaltet.