Index Astralwandern |
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© copyright Alfred
Ballabene, Wien
Was sind luzide Träume?
Luzide Träume unterscheiden sich von üblichen Träumen dadurch, daß die Handlung bewußt gelenkt wird und die tagesbewußte Selbstreflektion vorhanden ist.. Natürlich erlebt man sich in solch einem Traum wie beim OBE (BW außerhalb des Körpers) ebenfalls in einem "Zweitkörper". Oft lassen sich luzide Träume von Astralwanderungen nicht unterscheiden, was bisweilen zu "alles oder nichts" Standpunkten führt. Es ist sicherlich unvernünftig die Existenz luzider Träume zu leugnen und die gesamte Kategorie als Astralwanderung zu deklarieren. Meines Erachtens unterscheiden sich luzide Träume inhaltlich und ihrem Wesen nach von Astralwanderungen (beides kann jedoch ineinander übergehen).
Natürlich gibt es gerade über dieses Thema in den Newsgroups und in mailing lists zahlreiche Diskussionen über eventuelle Unterschiede zwischen OBE´s und luziden Träumen, geht es doch um die Rechtferigung des jeweiligen Paradigmas.
Beispiel eines luziden Traumes, der sich von OBE´s unterscheidet (nach wie vor ist diese Unterscheidung subjektiv und eher eine Sache des "Fingerspitzengefühles"):
"In einem Traum
gehe ich durch Döbling und versuche zu den Gurus und Yogis zu gelangen.
Plötzlich sehe ich ein Haustor vor mir. Ich weiß nicht warum,
doch ich gehe durch es hindurch. Zu meiner größten Enttäuschung
befinde ich mich nun jedoch in einem anderen Stadtteil.
Ich bin mir der Tatsache des Träumens bewußt
und überlege nun, wie ich es anstellen soll, um zurück zu kommen.
Den Weg zu Fuß gehen ist sinnlos. Die Möglichkeiten einer Traumlenkung
durchdenkend, denke ich daran die Türe wieder zurückzuschreiten.
Welch ein Schreck, als ich sie wieder durchschreite, ist sie plötzlich
eine ganz gewöhnliche Türe zu einem Hausinneren. Ich gehe wieder
auf die Straße und entschließe mich mir ein Auto, nicht weit
von mir, vorzustellen. Und wirklich, da steht es auch schon. Doch ich habe
anscheinend einen Fehler begangen; unversehens erscheint auch der Besitzer
des Autos, ein ziemlich ungemütlicher Typ. Da ich ihm nicht erst klar
machen möchte, daß ich das Auto brauche - wozu auch, diese Type
ist ja nur meine Traumschöpfung - besteige ich einfach das Auto, stelle
mir den Startschlüssel im Schloß vor und wirklich, schon starte
ich. Doch wenn der sogenannte Besitzer auch nur meine Traumschöpfung
ist, er beharrt auf seinem Recht. Er versucht mir das Fahrzeug streitig
zu machen. So muß ich vorerst zwei Tätigkeiten gleichzeitig
ausführen: einerseits zu fahren, dies auch noch durch eine recht anstrengende
Traumlandschaft, und adererseits den Besitzer des Fahrzeuges abzuschütteln.
Ich bewältige beides ausgezeichnet.
Bald darauf gelange ich zu einem Tunnel. Ich hoffe auf der anderen Seite Döbling vorzufinden. Doch zu meinem Schrecken befinde ich mich plötzlich ganz einsam und verloren in einer Welt der Titanen. Ich bemühe mich ausschließlich darum, daß ich nicht auffalle.
Auf einem freien Platz tanzen etwa 30 bis 40 m hohe Wesen, eine Mischung aus Tier und Schreckgestalt. So klettere ich aus Sicherheitsgründen einen Felshang empor, zwischen versteinerten Dämonen hindurch. Dort oben schließlich kommt mir der Gedanke, mich doch wieder aufzuwecken." (S)
Bevor ich jetzt anschließend einige Techniken zum luziden Träumen
bespreche, möchte ich darauf hinweisen, daß die daraus folgenden
Ergebnisse solwohl dem luziden Traum als auch dem Astralwandern zugeordnet
werden können. Die Unterscheidung zwischen beiden Kategorien "luzider
Traum" und "Astralwandern" ist für mich meist nicht durchführbar
und ich belasse es für mich dabei, daß es "ein schönes
Erlebnis" war, ohne spekulativ herumzutüfteln.
Einstieg durch Visualisieren |
Das Schwierigste einer Visualisation ist jener labile Zustand zwischen Wachen und Eindösen. Wenn man tagwach ist, sieht man kein eidetisches Bild - ein Schutzmechanismus unseres Gehirnes. Es wäre ja in unserem Alltag sehr störend, wenn sich eidetische Bilder unserer visuellen Wahrnemung überlagern würden. Visualisieren ist somit ein Balancetraining zwischen dem Wachzustand und einer Art Traumzustand. Dieses Training wirkt bisweilen spontan im Traumschlaf nach und kann dann zur Luzidität oder zum Astralwandern führen.
"Farbvisualisation im Traum""Ich ging entlang einer Wiese und diese betrachtend, fiel mir auf, daß offenbar meine Farbwahrnehmung beeinträchtigt sei, denn alles bestand aus gleichmäßigem grünen Gras. Einmal darauf aufmerksam geworden, erfaßte mich die Experimentierlust und ich beschloß gelbe Blumen in die Wiese hinein zu visualisieren. Es gelang ausgezeichnet und aus der Wiese leuchteten eine Menge gelber Blüten. Es waren jedoch nur gelbe Blumen und außer dem Grün keine andere belebende Farbe.So ergänzte ich mein Werk, indem ich rote Blumen dazu visualisierte. Bald war die Wiese in buntem Blumenschmuck. Gleichzeitig mit meinem Bemühen erhöhte sich sehr stark meine Bewußtheit." (Bal)
Kommentar: ich habe Visualisationen in luziden Träumen öfters durchgeführt. Immer hatte ich den Eindruck, als ob die hinzuvisualisierten Farben irgendwie auf die erschaute Landschaft hinaufgekleckst wären. Die Farben waren nicht natürlich, sondern neonartig leuchtend und hoben sich merkwürdig vom restlichen Umfeld ab.
Starke Bildeindrücke während des Tages als Auslöser der Luzidität |
Lichtintensive und auch euphorisch emotionelle Tageseindrücke wirken sich erheblich auf das Träumen aus und steigern die Möglichkeit einer Luzidität:
"Venedig""Speziell, wenn der Tag von interessanten, einprägsamen Eindrücken gekennzeichnet war, mit besonders hellen und farbigen Wahrnehmungen, dann geht das Visualisieren sehr gut.
Über das Wochenende waren meine Frau und ich in Venedig. Am letzten Abend dort, sah ich spontan vor dem Einschlafen kurz einen Palazzo im Sonnenschein als hypnagogisches Bild. Das gab mir Anreiz zum Visualisieren. Es ging sehr gut. Die schönsten Ansichten von verzierten Häusern, Kanälen Booten etc. erschienen dreidimensional und in satten Farben. Keines der Straßen- und Gebäudeausschnitte war identisch mit einem, das ich am vergangenen Tag oder je in meinem Leben gesehen hätte. Die so erschauten Straßen und Gebäude waren derart real, als ob ich davor stünde, jedoch ohne dem Empfinden einer körperlichen Präsenz. Der Zustand kam öfters, währte jedoch jeweils nur zwei bis drei Sekunden; dann fiel ich in einer Art leichtem Erschrecken heraus. Anschließend sah ich durch einige Zeit nur noch "Dämmerungsbilder" (das sind schattenhafte, unplastische Bilder), bis es mir wieder gelang mich abermals in einen Halbschlafzustand zu versetzen. Nach ca. einer Viertelstunde ließ meine Konzentration nach und ich sah nur noch farbschwache Dämmerungsbilder.
....In der folgenden Nacht war ich einmal beinahe luzid, als ich mir die Objekte eines Antiquariates im Traum besah, darunter viele Schnitzerein aus Lapislazuli, die mir besonders gefielen. Gegen Morgen hatte ich einen luziden Traum: Ich ging spazieren und verglich Blumen und Pflanzen meines luziden Traumes mit solchen aus der gewohnten Tageswelt." (Bal)
Luzidität mit Hilfe der Halbschlafmethodik |
Bei dieser Methode erwecken wir durch Meditationen oder Übungen während der Zwischenschlafphase die Fähigkeit des aufmerksamen Beobachtens und versuchen uns diese Aufmerksamkeit beim Entstehen der ersten Traumbilder in der Einschlafphase zu erhalten. Am Morgen geht dies besonders gut. Gelingt uns dies, so haben wir die Basis für Projektionen oder für luzide Träume.
"Durch den Spiegel"."Ich befinde mich in einer Zwischenschlafphase und versuche zu üben, nicke aber ein. Ich stehe vor einem Spiegel. Ich denke an die Erzählungen vom Spiegel als Tor zu einer anderen Welt und bemühe mich mit dem Kopf durch den Spiegel zu tauchen. Dies mißlingt mir zuerst, aber plötzlich flutsche ich durch und bin "wach". Ich stehe auf einer Straße mit kleinen Häusern auf beiden Seiten. Es fällt mir sehr schwer das Bewußtsein zu halten. Zweimal kippe ich weg und kann mich wieder fangen. Ich gehe die Straße entlang, sehe aber keine Menschen. Nach kurzem Gehen kippe ich wieder in den Wachzustand." (A.M.)
Spontane Luzidität aus einem Traum heraus |
Luzidität auslösende Traum-Situationen
Die auslösenden Traum-Situationen, welche zur Luzidität führen können, sind in vielen Fällen folgende:
"Schnee"
"Ich stieg aus der U-Bahn, ging die Treppen empor und gelangte auf einen breiten Gehweg. Zu allen Seiten waren Stockhäuser ohne Gärten. Alles war mit knöcheltiefem blendend weißen Schnee überzogen. Offenbar hatte es erst frisch geschneit, denn es waren keine Spuren zu sehen. Auf meine Füße herabblickend, gewahrte ich, daß ich barfuß ging. Es war nicht unangenehm. Da fiel mir ein, daß der Schnee im Traum genausogut als warm empfunden werden könne und wünschte mir dies auch gleich. Augenblicklich war der Schnee warm wie Sand im Sommer. Mit Genuß kostete ich dies aus und watete durch den warmen Schnee.
Wieder fuhr ich mit der U-Bahn. Ausgestiegen befand ich mich in einer ähnlichen Stadtgegend. Wieder war alles mit Schnee überzogen. Als Experiment wünschte ich mir den Schnee weg und augenblicklich war dieser verschwunden. Gehwege und Straße waren trocken." (Bal)
"Kathedralen"
"Eine Pflasterstraße entlang gehend, bewunderte ich wunderschöne Kathedralen, die, eine nach der anderen, auf der rechten Seite zu sehen waren. Sie waren in bekannten und auch in unüblichen Baustilen. Wunderschön. Ich konnte mich nicht satt sehen." (Bal)
Die Luzidität wurde durch die Schönheit des Anblickes herbeigeführt.
"DieSalzsteppe"
"Ich fuhr mit dem Rad durch das "Burgenland". Zu meiner rechten Seite war eine endlose Salzsteppe mit leuchtend weißen Salzflecken. Diese zwangen mich gleichsam hinzusehen und sie zu bewundern. Durch das aufmerksame Hinschauen wurde ich voll bewußt und betrachtete nun alle Details. So fuhr ich weiter und genoß meinen Ausflug." (Bal)
Die Luzidität wurde durch das helle Licht, welches vom Salz ausstrahlte, herbeigeführt.
Weck- und Schlaferhaltungsmechanismen |
Wenn wir einen Blick zurück auf die Evolution unserer Spezies werfen, so war es im Sinne des Eigenschutzes, wenn das Erwachen sehr schnell erfolgte. Dieses schnelle Erwachen aus dem ausklingenden REM-Schlaf (Leichtschlafphase) erfolgt noch heute sehr schnell. Im luziden Traum wird dieser Vorgang anscheinend verzögert und es treten Mischphänomene auf, in denen Gehirnareale sich teilweise noch im Leichtschlaf befinden und andere Gehirnareale bereits in der Wachphase. Die zwei Zustände Wachen und Leichtschlaf konkurrieren miteinander. Im luziden Traum äußert sich dies einerseits durch "Beschwichtigungsbilder" und andererseits durch das in Erscheinung Treten kritischen Denkens. Im anschließendem Beispiel gewinnen zweimal Tendenzen der Schlaferhaltung die Oberhand, indem sie den Zugang zu Traum-Lokalitäten, die bereits gewohnheitsmäßig zur Luzidität führen (durch die Erinnerung an vorherige luzide Träume mit gleicher Örtlichkeit), verwehren. Es sind dies jeweils die Türen zum "Bibliotheksdepot" (ein Raum, welcher sich üblicherweise zu einem Stadtteil öffnet) und zum "Aufzug" (der üblicherweise im letzten Stock in ein offenes Stadtterrein mündet, oder sich in eine Schigondel umfunktioniert und dann über weite Landschaften gleitet).
"Es begann mit einem "normalen Traum", in welchem ich polarographische Messungen durchführte. Dann ließ ich diese sein und war im Stiegenhaus "unseres Institutes". Dieses sah zwar im Traum völlig anders aus, als in Wirklichkeit, jedoch habe ich schon derart oft von diesem "Trauminstitut" geträumt, daß es allmählich eine eigene Realität erhielt und die Örtlichkeiten Erinnerungen aus früheren Träumen wachrufen. Eine der bei mir am meisten geliebten Örtlichkeiten dort ist ein Bibliotheksdepot im Halbstock. Dieses hat die Eigenschaft, daß ich mich, einmal dort eingetreten, in einer großen Halle befinde, im Freien, mit einer offenen Seite zum Donaukanal. Dorthin lenkte ich auch sofort meinen Weg, bereits teilweise luzid. Leider konnte ich die Türe nicht aufsperren - ein letztes Aufbegehren meines UBW, das den normalen Traumzustand erhalten wollte. Ich ging zum Aufzug, einen Stock tiefer. Dort angelangt erinnerte ich mich, daß mich gerade dieser Aufzug oft in ein oberstes Stockwerk führt und von dort aus wie eine Schigondel in eine freie Umgebung. Somit freute ich mich bereits auf diese Fahrt und die dabei auftretende Luzidität. Jedoch war der Aufzug außer Betrieb. So ging ich zur Hauptstiege. Diese Hauptstiege war jedoch ein Teil der "Univiersität", welche im Traum im obersten Geschoß in einen Stadtteil mündet. Dieser stadtteilartige, erhöhte Campus besitzt burgartige Mauern, an denen entlang ein Weg hinunter zur Stadt führt. Wenn ich in den Campus hinaufgelange werde ich auch immer luzid - ein Automatismus, der immer auftritt. Dieses mal mündete die Hauptstiege in eine breite Straße, die bequem zum Campus hinaufführte. An der Straße angelangt, war ich bereits voll luzid. Auf einer Wiese zu meiner rechten Seite pickte ein Schwarm Tauben auf der Erde herum. Darunter war eine Taube mit rotbraunen und dunkelorange gefärbten Federn, kaum auffallend. Mir gefiel sie prächtig. Als ich eine Frau den Weg herauf kommen sah, sprach ich sie gleich diesbezüglich an, irgendwie auch neugierig, was das Gespräch ergeben würde. Die Frau jedoch war eine "Schlafwandlerin" (gemeint ist in eigene Gedanken versponnen, wie dies für den Zustand des normalen Träumens zutrifft). Sie erfaßte nur den Hinweis auf die Farbe, aber nicht worum es ging und gab eine entsprechend sinnlose Antwort: " sie assouiierte die Farbe mit "die rote Farbe einer Entzündung". Ich ließ die Frau sein und nach einigen Schritten die Straße aufwärts, wachte ich auf."
Siehe auch Luzide Träume im UFO-WWW
Zum luzidem Träumen (LD) gibt es im Internet reichlich Literatur
und eine eigene
News-Gruppe: alt.dreams.lucid
Das Lucidity Institute bringt dort informative FAQ´s und Artikel,
so wie auch Anleitungen, um luzide Träume zu erreichen. Die Kontroversen
zwischen der materialistisch orientierten LD-Gruppierung mit den Anhängern
transzendenter Orientierung haben sich glücklicherweise im großen
und ganzen totgelaufen. Für dogmatische Diskussionen sind speziell
OBE´s inhaltlich zu wenig experimentell reproduzierbar und bringen
mangels Beweise wenig ein. Erfahrungen, die von beiden Seiten eingebracht
werden, dagegen sehr viel.