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Mantra© copyright
Alfred Ballabene
, Wien |
Nach Leadbeater sind Mantras feinstoffliche Klangkörper, welche in sich eine psychische und magische Kraft tragen. Ihr grobstoffliches Trägermedium ist ein Ton oder ein Wort. Nach langer Zeit der Übung ist es möglich die Mantras nur innerlich zu sprechen oder leise zu murmeln. In der Überlieferung verschiedenster Richtungen (Schamanismus, Yoga, Magie etc.) heißt es, daß man alle möglichen Kräfte und Fähigkeiten durch das richtige Aussprechen der Mantras erlangen kann. Vom Standpunkt des Yoga beruht die besondere Kraft des Mantra darauf, daß für die Inder Gottheiten, Elemente, Chakras (energetische Zentren im Körper) ihren spezifischen mystischen Laut, ihr ureigenes Mantra besitzen, das zugleich deren übergeordnetes feinstoffliches Wesen ist. Hierzu müssen wir verstehen, daß nach indischer Mythologie die gesamte Schöpfung aus dem Urlaut OM und später aus dessen Lautdifferenzierungen die verschiedenen Elemente und Erscheinungen entstanden sind (siehe Tantrismus, Shiva/Shakrti). In der Praxis heißt dies, daß der Yogi, der in Übereinstimmung mit den geheimen esoterischen Regeln das Mantra anwendet, zur Wurzel der Wesenheit jener Kraft oder Erscheinung vordringt und dadurch diese auch manipulieren oder beherrschen kann. Nach Indischer Auffassung wohnt jedem Mantra eine Deva ( Gottheit ) inne. Unter Deva versteht der Yogi die lebendige, beseelende Kraft jener Erscheinng. Für Inder und Tibeter ist dies eine Gottheit im realen Sinne. Bei dieser Gottheit handelt es sich um eine Kraft, die durch ein Kollektiv (von Göttern oder menschen) gebildet wurde und durch das Mantra herbei zitiert werden kann. |
Bi ja-Mantras Bija Mantras bestehen aus einem Laut (Bija = Same), dem noch ein summendes Mmmm (candrabindu) hinzugefügt ist. Je nach dem Schwingungsschwerpunkt werden die Laute in verschiedener Klangfarbe und Tonhöhe ausgesprochen. Meist werden die Baj Mantras nasal ausgesprochen, mit der Absicht durch Obertöne den Schädelraum in Schwingung zu bringen. Zusätzlich kann beim Rezitieren der Konzentrationsschwerpunkt einer bestimmten Körperregion zugewendet werden. Außer den zwei wesentlichen Elementen Vokal und Aussummlaut besitzt das Bi ja-Mantra noch ein drittes, den Anhauch- oder Ansummlaut. Bija-Mantras haben keinen Wort-Sinn, sondern sind ausschließlich
magische Laute. In der indischen Tradition liegt ihr Sinn darin, daß
sie die Tonkraft der zugeordneten Devata sind. Für die Inder ist das
Mantra der Devata die Devata selbst.
Anrufungsmantras Sie finden sich in allen Religionen verbreitet. Oft sind sie in Form
von Kurzgebeten und gesprochener Ausdruck tiefer religiöser Verehrung.
Sie haben durch jahrhundertelangen Gebrauch eine kollektive Kraft erhalten,
mit der man sich beim Aussprechen verbindet. Im Christentum sind dies z.B.
folgende Gebete:
In einer schon verfeinerten Form zählen auch die überlieferten Methoden des Herzensgebetes (siehe Lichtmeditationen, Herzensmeditation) oder auch das Dhikr der islamischen Sufis. Meditationsmantras Hierbei werden um das Mantra Inhalte meditativer, philosophischer und religiöser Art angereichert. In der Regel wird ein Anrufungsmantra ebenfalls als Meditationsmantram verwendet. Ein wesentliches Element ist hierbei die Verbindung mit Gefühlsinhalten. - Diese Mantras sind somit auch Trainingsmethoden für religiöse Gefühle. Die für das Gefühlstraining erforderliche Konzentration wird durch Anrufungen, Rituale und Gebärden gefördert (also auf Gefühle ohne alle Begleitmaßnahmen zu meitieren ist viel schwerer). Meditationsmantras können individuell gewählt werden und vom/von der Praktizierendem/n mit der entsprechenden Kraft aufgeladen werden. Um bekannte Meditationsmantras hat sich in der Literatur oft ein Dschungel philosophischer Ausdeutungen gerankt, was sehr verwirrend ist. Sie haben eben eine jahrtausendealte Tradition. Ein uns geläufiges Meditationsmantra ist Amen. Es enthält sozusagen in sich das Konzentrat des Christentums: Gottesliebe, Demut, Hingabe, Dankbarkeit, Geborgenheit...... Bekannte Meditationsmantras OM
mani padme hum
OM OM ist gemäß der indischen Tradition Pranava, die schöpferische Urschwingung, welche die Schöpfung hervorrief und durchdringt. Nach der philosophischen Ausdeutung der Mandukya-Upanishad vereinigt Om mit seinen vier Elementen: A-U-M- und dem abschließenden Schweigen die vier Bewustseinszustände: Wachen, Träumen, Tiefschlaf und Turiya (Turiya = der Zustand des Überbewußtseins). OM ist somit der Ur-Laut, das allumfassende symbolische Wort für Gott. Autosuggestionsmantras Dies ist ein Wort oder ein Japam (Japam = die ständige Wiederholung eines Mantras), das der/die Praktizierende mit einem angestrebten Zustand verknüpft. Wird dieses "Befehlswort" ausgesprochen, so begibt sich der Mensch in den gewünschten und oftmals eintrainierten Zustand. Mit der Kraft der Vorstellung wirkt man auf sein Unterbewußtsein und von dort her entfaltet die Suggestion ihre Wirkung. Beispiel: "Ich bin ruhig, gelassen und gelöst." |