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In den Sanddünen am Meer
Ich setze mich auf meine Meditationsdecke, entzünde eine Kerze und schließe meine Augen.
Ich versenke mich und begebe mich auf eine weite Reise - in eine innere Welt. In der Schwärze meines Augenfeldes öffnet sich ein kreisrundes Tor, durch welches mir goldenens Licht entgegenstrahlt. Ich nähere mich diesem Tor, es wird größer und ich fühle mich körperlich gegenwärtig. Nun trete ich durch dieses Tor und befinde mich in einer anderen Welt.
Ich befinde mich auf der Sanddüne einer fremden unbkannten Welt. Wärmendes Licht und Stille sind ihre Kennzeichen, die ich zutiefst empfinde. Diese Welt scheint unbewohnt zu sein. Über einige Dünen hinweg sehe ich die glatte Oberfläche des Meeres. Kaum sind Wellen darauf zu sehen und der Himmel spiegelt sich auf der Oberfläche des Meeres in ungewohntem Goldorange.
Ich schreite durch den feinen, goldenen Sand, fühle, wie er meine Zehen umfließt und sanft meine Haut berührt.
Auf der Kuppe einer Düne setze ich mich hin. Ich will nicht weiter gehen, wozu auch. Ich fühle mich in unendlicher Weite aufgehen, mich in diese Welt hinaus fließen. Meine Füße müssen sich diese Welt nicht mehr Schritt für Schritt erschließen. Mein Geist weitet sich in diese Welt hinaus, wird eins mit ihr. Das Goldlicht dieser Welt durchstrahlt mich und ich werde auch eins mit diesem Licht, das nunmehr in mir und aus mir leuchtet.
Lange bleibe ich solcherart sitzen. Die Welt wird zu meiner Heimat und ihr Licht zum Licht meines Herzens. Jetzt, wo ich eins mit dieser Welt bin, sie in mir trage, kann ich wieder zurückkehren in mein irdisches Wanderdasein und sie mit mir nehmen. Ich werde dann meine Augen öffnen, mich von Wänden umgeben sehen und doch eine unendliche Weite in mir tragen.
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Alfred Ballabene
, Wien