Ich kann natürlich erstmal nur sagen, wie es bei mir ist:
früher hatte ich Déjà-Vus derart häufig. Was bei mir jetzt täglich auftritt, sind Träume, die sich mit dem nächsten Tag beschäftigen, teilweise genauso ablaufen. Manchmal sind es telepathische Gespräche, manchmal präzise nachgeträumte Situationen vom nächsten Tag. Die telepathischen Gespräche führ ich hier auf, weil es schon vorkam, dass mir im Traum Leute von Gedanken oder Ideen erzählten, die sie erst im Laufe des nächsten Tages das erste mal hatten.
Ich denke, dass diese Träume bei jedem zu finden sind, der sich die Mühe macht, sich zu erinnern. Die Fähigkeit zur Erinnerung wird dann mit der Zeit besser und man kann lernen, bestimmte Elemente anhand ihrer besonderen "Eigenarten" zu erkennen. Die Mühe macht sich aber normal keiner. So bleibt es dann bestenfalls bei vagen, gefühlsmäßigen Resterinnerungen der Träume (--> Déjà-Vus). So jedenfalls meine Erklärung davon vor meinem Background.
Der Sinn darin ist wahrscheinlich derselbe wie von normalen Träumen. Ich sehe diese Art von Träumen als absolut normal an, weil ich weiß, dass das Bewusstsein nicht vom linearen Zeitablauf abhängig ist, besonders nicht im Schlaf.
Ein "normaler" Traum greift auf Elemente des Vortags zurück und durchlebt sie noch einmal in "abschließender" Weise. Besonderen Wert erhalten dabei (vor normalen Gedankenketten) Situationen, bei denen man sehr bewusst war und/oder die emotional aufgeladen sind. Je nach der "Aufladung", werden eben auch Situationen aus der Zukunft herangeholt.
Die Frage ist dabei nicht, warum es so ist, sondern warum es nicht so sein sollte (wenn man die Freiheit des Bewusstseins in Zeit und Raum akzeptiert).
Ein Beispiel aus den letzten Tagen: Ich parke voller Elan ein, schwinge gedankenlos die Wagentür auf. Gleichzeitig geht im Inneren ein Alarmsignal los: das Bild von einer gewaltigen Schramme, die ich bei sowas in ein anderes, teures Auto gehauen habe - ein kurzes Traumbild aus der Nacht zuvor. Im selben Augenblick halte ich kurz vor dem anderen Wagen meine Tür fest und verhindere Schlimmeres.
Drei Deutungsmöglichkeiten fallen mir ein:
1. Ich reagierte spontan im letzten Moment und hielt die Tür fest. Weil es so knapp war und meine Erleichterung so groß, war die Situation so "aufgeladen" (s.o.), dass ich voraus davon träumte.
2. Ich habe in der Zukunft nicht reagiert, eine Schramme ins Auto gehauen und mir damit immense Kosten verursacht. Weil ich mich an den Traum erinnerte, passierte mir _genau das_ nicht, so dass ich rechtzeitig reagieren konnte.
3. Kein Bezug zwischen Türereignis und Traum. Bestenfalls habe ich die Situation unbewusst absichtlich eingeleitet, aus der Traumprägung heraus.
Wie immer darf man sich hier einen Glauben aussuchen oder in ewiges Grübeln verfallen ;)