Autor:
Buch: Tobias Tripler: Von
Scharlatanen, Schurken und Schamanen - Ein Trip durch die Welt ins Ich
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Rezensor: Edgar Reifig
email: edgar@paranormal.de
Der Titel gibt schon einen Teil dessen her, worum es in diesem Werk geht: Um harte spirituelle Realität und einen möglichen Weg, sie zu erfassen und begreifbar zu machen, sofern das überhaupt möglich ist.
Es wird sowohl im Buch, als auch in Rezensionen behauptet, daß sich das Wiedergegebene nicht kategorisieren lasse. Ich würde da widersprechen und nenne es einen Erfahrungsbericht, der zugegebenermaßen mehrere Bereiche berührt, insbesondere Touristik, Esoterik und Spiritualität. Die Kategorie besteht also, ist nur leider in keiner Buchhandlung zu finden, was ich in der Folge für meinen Verantwortungsbereich ändern werde...;-)
Ein kurzer Abriß, worum es eigentlich geht: Tobias Tripler beschreibt den schleichenden Verlauf einer bei ihm eintretenden schweren, angeblich unheilbaren Stoffwechselerkrankung, die ihm zusehends einen Großteil seiner Kraft und generellen Lebensfähigkeit rauben. Nachdem ihm die westliche Schulmedizin nicht helfen kann und er schon am gesellschaftlichen wie körperlichen Rande seiner Existenz steht, beschließt er, nach Indien zu gehen, das er schon von früheren Reisen recht gut kennt, in der Hoffnung, dort Möglichkeiten zur Heilung zu finden. Oder auch dort zu sterben, falls die Situation sich als ausweglos erweisen sollte.
So durchlebt er dann mit Unterstützung seiner japanischen Frau Maiko und einem tschechischen Pärchen als Weggefährten seine Odyssee durch den Dschungel der Spiritualität, die ihn in Ashrams und Gurutempel führt, ihm Freundschaften beschert und sie wieder zerreißt.
In bunten, lebhaften Bildern beschreibt Tobias "Mango" Tripler seine Erlebnisse, die Landschaften, die Menschen und ihre Kultur. Man ist beim Lesen mittendrin statt nur dabei. Das betrifft ebenfalls die Gemütsschwankungen, denen er im Verlaufe der Krankheit konditionsbedingt unterliegt.
Anfangs etwas schwierig nachzuvollziehen sind die chronologischen Versätze, die aber im Nachhinein Sinn machen und den Leser zwingen, sich mit dem bisher Gelesenen erneut gedanklich auseinanderzusetzen.
Sicherlich auch nicht jedermanns Sache sind die oft sehr ausführlichen Gedankengänge, die manchmal ein wenig abdriften. Mir hat es jedenfalls Spaß gemacht, diese Gedankengänge zu verfolgen und manchmal auch weiterzuspinnen. Go with the flow, it´s all in your mind...
Alles in allem habe ich es sehr genossen, dieses Buch lesen zu dürfen, habe es, je tiefer ich in die Geschichte eindrang, immer intensiver aufgesogen. Die wesentlichen Essenzen, die ich daraus zog, waren eine Annäherung an die indische Kultur, die mir bis dato weitestgehend fremd, aber nicht unsympathisch war, sowie die eigentlich sehr typische Annäherung des anfangs skeptischen Autors an das Thema Spiritualität.
Gerade der letzte Punkt verdient es, intensiviert zu werden: Die Geschichte spiegelt die harte esoterische (ich weiß, dieses Wort magst Du nicht, Tobias...aber...) Realität des Erwachens wider; die ständigen Einwände des inneren Skeptikers gegenüber der sich zart meldenden inneren Stimme des Spiritualisten. Die allzu schwierige Einschätzung, was man für bare Münze nehmen kann und was nicht, wer ein Scharlatan und wer ein Schamane ist, oder ist das letztlich doch eine Frage der subjektiven Betrachtung...?
Ich kann "Von Scharlatanen, Schurken und Schamanen" ruhigen Gewissens jedem ans Herz legen, der sich für einen der vielen möglichen Wege zur eigenen Bewußtwerdung interessiert und auch jenen, die schon auf einem solchen Wege gehen und, ein wenig über den Tellerrand schauend, nicht schon wieder ein weiteres dieser "Weißwurscht-Eso-Bücher" lesen möchte.
Vielen Dank, Tobias, für dieses Buch, ich habe einiges gelernt!
Alaaf" (*gg*) & Bom Bole Nath...
Edgar