Persönliche Erfahrungen mit der Kundalini
© copyright KaliShivaTara 2001
Es gibt beim Kundaliniaufstieg einige Eigenheiten, die nur selten erwähnt werden, da sie den meisten Menschen peinlich sind, oder die überhaupt nicht in einen Zusammenhang mit der Kundalini gebracht werden.
Das ist zum einen die Sexualität und zum anderen die körperlichen Symptome, die auftreten können.
Ich schreibe hier bewußt auftreten "können", da diese Begleiterscheinungen nicht auftreten müssen.
Die Kundalini wird als eine spirituelle Kraft im Menschen beschrieben, die jeder in sich trägt, symbolisch dargestellt in Form einer Schlange, die am Ende der Wirbelsäule ruht. Diese Schlangenkraft kann spontan erwachen, oder durch Meditationen oder Yogaübungen geweckt werden nach meinem Wissen. Bei mir ist sie spontan erwacht, ich habe mich vorher mit Esoterik oder Spiritualität nie näher beschäftigt. Die Schlangenkraft (Kunda = Schlange) steigt dann die Wirbelsäule empor und öffnet und reinigt die Chakren und Energiekreisläufe im Körper.Hier möchte ich davon berichten, wie ich persönlich den Anfang des Kundaliniaufstiegs erfahren habe, weil ich über die obigen Begleiterscheinungen nur durch einen Zufall erfahren habe und durch die Hilfe meines Lehrers Vayu. Hätte ich diese Hilfe nicht gehabt, dann wäre ich sicherlich bei einem Psychiater oder in einer Klinik gelandet, weil ich davon ausgegangen wäre, mich hätte eine Nervenkrankheit befallen. Ich finde es wichtig auch darüber aufzuklären und den ganzen Prozess nicht nur zu mystifizieren.
Die ersten Dinge die mir auffielen, waren starke sexuelle Zuckungen meines ganzen Körpers, die mich in den unmöglichsten Situationen überfielen. Beim Einkaufen, beim Spiel mit meinen Kindern, beim Fernsehen, beim Kochen, Waschen etc. Alles Situationen, in denen man in der Regel keinerlei sexuelle Gefühle hat, oder an Sex denkt. Stellen Sie sich vor, Sie stehen an der Wursttheke Ihres Supermarktes und haben gerade die Verkäuferin um ein Stück Fleischwurst gebeten und auf einmal zieht sich Ihr ganzer Körper fast in Embryostellung zusammen und es geht ein sexueller Blitz vom Wurzelchakra durch Ihren ganzen Körper, so dass Sie fast stöhnen müssen. Diese Situation entbehrt nicht eines gewissen Witzes, aber sie kann auch sehr peinlich sein. Ich habe es genauso erlebt und habe später sehr darüber lachen müssen, aber in der Situation selbst, wäre ich am liebsten unsichtbar geworden.
Diese "Anfälle" häuften sich mit der Zeit, wenn sie während einer Zeit kamen, wo ich nicht gerade in peinliche Situationen kommen konnte, habe ich sie sehr genossen, aber sie waren eben zeitlich unberechenbar. Als nächstes stieg meine Energie im Körper an, ich sprühte Funken im wahrsten Sinne des Wortes, alles was ich anfasste, sogar Gummi (was meines Wissens normalerweise gar nicht möglich ist), sprühte Funken, teilweise waren selbst kleine Flämmchen zu sehen und sie waren nicht nur für mich sichtbar, sondern auch für andere Menschen.
Zu meinem großen Glück, hatte ich zu diesem Zeitpunkt schon einen starken inneren Drang einen Lehrer zu suchen, einen spirituellen Lehrer (ich hatte nicht einmal eine genaue Vorstellung was ein spiritueller Lehrer ist), dieser Drang wurde mit der Zeit übermächtig und so ging ich im Internet auf die Suche und fand Vayu. Kaum hatte ich meinen Lehrer gefunden, geriet alles außer Kontrolle in meinem Körper, meine Energie stieg gewaltig an, die sexuellen Zuckungen hatte ich nun bis zu drei Stunden täglich. Die nächsten Auffälligkeiten waren, dass eine Steckdose in Brand geriet im Haus, in der überhaupt kein Stecker steckte und die Sicherung sprang nicht heraus, die Toilettenspülung lief ununterbrochen, obwohl überhaupt kein Wasser lief, der PC ging mehrmals aus und wieder an und dann als Krönung des Ganzen lag ich nachts wach im Bett und um mich herum kam der ganze Raum ins Schwingen, die Materie löste sich auf, alles war im Schwingen, die Deckenbalken knackten ununterbrochen, es knallte laut im Haus, kurzum alles wurde zum Chaos um mich herum.
Vayu hat mich während dieser Tage immer wieder aufgerichtet und mir Mut gemacht, mir Tipps gegeben, wie ich die Energie aus mir ableiten konnte, so dass sich nach einigen Tagen diese paranormalen Phänomene endlich legten. Durch meine Unterdrückung der Energien war die Kundalini bei mir kurzzeitig außer Kontrolle geraten.
Ich habe dann alles zugelassen, was mit mir und meinem Körper geschah, habe mich nicht mehr dagegen gewehrt und mit der Zeit ließen die körperlichen Reaktionen nach und wurden sanfter und sehr schön. Ich konnte sie in vollen Zügen genießen, habe in meinen Körper hineingehört und die Energiewellen gespürt, gefühlt, wie die Ströme in mir flossen, wie sich meine Chakren nach und nach aktivierten. Hin und wieder kamen die Zuckungen zurück, ich bekam sehr starke Kopfschmerzen, wenn sich zuviel Energie angesammelt hatte, ich habe eine lange Zeit kaum geschlafen, war dauerfit, nur meine Entspannungen, die wurden für mich geradezu zwanghaft. Ich brauchte sie mindestens zweimal am Tag. Das war ungewöhnlich, da ich vorher niemals Entspannungen gemacht hatte. Ich legte mich einfach bequem hin und dann erschien meist schon ein Tunnel vor meinen geschlossenen Augen und zog mich hinein. Auf diesen Tunnelreisen sah ich verschiedene Astralwelten, bereiste unterschiedliche Ebenen und erlebte spannende und wunderschöne Dinge. Aber das ist nun schon wieder ein anderes Thema. Meine Emotionen machten über eine längere Zeit eine Berg- und Talfahrt, es wechselten sich geradezu euphorische Glücks- und Liebesgefühle mit tiefen seelischen Abstürzen und Selbstzweifeln ab. Das ist nun überwunden.
Die Kundalinikraft arbeitet immer noch in mir, nun seit 7 Monaten, jedes Mal, wenn eine neue Phase eingeleitet wird, dann reagiert mein Körper sehr extrem, meine Energie wird in Schüben angehoben, jedenfalls erlebe und bewerte ich es so. Bei der letzten Energiesteigerung fing ich in den Entspannungen plötzlich an zu leuchten. Goldenes Licht waberte wie Nebelschwaden aus meinem ganzen Körper heraus, mein Kopf war in Licht gehüllt und in mir war überall Licht. Diese Erlebnisse sind einfach wunderschön und mit einem unbeschreiblichen Glücksgefühl verbunden. Anschließend war ich für eine ganze Zeit allerdings für nichts Praktisches mehr zu gebrauchen. Über Stunden kippte ich einfach so weg, ich musste mich immerzu irgendwo festhalten, meine Beine waren wie Gummi. Mir war es sehr schwindelig und ich zitterte am ganzen Körper und bekam Schreibstörungen, d.h. ich war nicht in der Lage auch nur ein Wort richtig aufzuschreiben. Diese Begleiterscheinungen sind nun zum Glück auch wieder vorübergegangen und nun "leuchte" ich hin und wieder und bin anschließend nach den Entspannungen ganz normal, meine Beine stehen wieder fest auf der Erde und mein Kopf ist ganz klar.
Aber in mir verändert sich etwas, langsam und nicht so dramatisch, aber schon auffällig. Meine Weltsicht hat sich verändert, mein ganzes Wesen hat sich verändert, ich bin innerlich ein neuer Mensch geworden (so als ob ich aus einem Kokon geschlüpft wäre). Seitdem ich die Erleuchtungszustände habe ist nun noch etwas Neues hinzugekommen, ich bin innerlich ruhiger geworden und habe ein ständiges Glücks- und Liebesgefühl in mir.Bei mir ist der Prozess noch nicht abgeschlossen und ich bin sehr gespannt, was noch alles geschieht mit mir in der Zukunft. Wenn ich nun ein Resümee abschließen müsste, dann würde ich sagen, dass sich alle die teilweise auch unangenehmen Begleiterscheinungen der Kundalinikraft für mich gelohnt haben. Ich hatte sowieso keine Wahl, weil ich die Kundalini nicht bewußt eingeleitet habe durch Meditationen, aber ich möchte auch keinen einzigen Tag dieses Prozesses hergeben, weder die teilweise qualvollen Tage, an denen ich verzweifelt war, noch die wunderschönen Glückstage.
Ich, die große Skeptikerin, die immer leicht belustigt auf alle religiösen Menschen herabgesehen hat, bin religiös geworden. Nicht religiös, in dem Sinne, dass ich nun einer Religion angehöre, sondern religiös im Sinne von Spiritualität. Ich möchte weiter ins Licht und in die Liebe, ich möchte die Liebe ständig in mir tragen und sie ausstrahlen und weitergeben können.
Bei diesem Prozess sollte man auch nach meiner Meinung nicht anfangen sich selbst zu ernst zu nehmen, das Lachen und der Humor gehören dazu, zur Spiritualität genauso wie zum "Weiterkommen", ohne Lachen ist das Lebensgefühl nicht rund und die Liebe nicht vollkommen.
kalishivatara Dezember 2001