© copyright Alfred
Ballabene, Wien
Der Aufstieg:
Nach gängiger Überlieferung steigt die Kundalini Chakra für Chakra hoch. Hierbei erlangt der Yogi immer höhere Zustände. Ist die Kundalini oben angelangt, so wird dem Yogi die Erleuchtung zuteil.
Aus der Praxis hat sich mir gezeigt, dass diese einfache Stufenleiter der Bewusstseinsentfaltung nicht stimmt. Jedesmal wenn eine feinere Schwingung erreicht wird, muss diese auch assimiliert werden. Das bedeutet, dass die gesamte Vernetzung von Körper, Psyche, Astral und spiritueller Seins-Schicht neu geordnet werden muss. Alles ist miteinander verbunden, und wenn ein Teil aufsteigt, so kann der Rest nicht zurück bleiben, sondern muss den neuen Gegebenheiten angepasst werden. Immer wieder wird die gesamte Stufenleiter der Chakras mit einer jeweils feineren Schwingung durch gearbeitet. Jedes einzelne Chakra, vom Mulhadhara Chakra angefangen, muss sich der neuen Schwingung anpassen und diese innerhalb seines Kompetenzbereiches verteilen und entsprechende Zuordnungen knüpfen.
Der spirituelle Weg mit immer feineren Verknüpfungen
Symbolische Bilddarstellungen der Kundalini:
Es gibt unterschiedliche bildsymbolische Darstellungen der Kundalini. In der Regel herrscht hierbei eine gewisse Willkür. Was im Detail jedoch verschwimmen mag, ist im großen Bereich dennoch klar getrennt - es wird z.B. ein Unterschied gemacht zwischen den Kräften (prana vayus) und der innewohnenden Intelligenz (Shakti). Generell gilt, dass die jeweils höhere Darstellung auf eine zunehmend höhere lenkende Intelligenz hin weist, die in oder über der Kundalini wirkt:
Über die Shakti und ihre Führung:
Man kann sich Gedanken machen, weshalb es möglich ist, dass mit zunehmender Spiritualität aus der Kundalini, die vielleicht am Anfang eine wilde und ungezähmte Kraft war, oft innerhalb kurzer Zeit ein Wesen wird, das uns beschützend zur Seite steht, und wenn wir uns bemühen nach innen zu lauschen, uns auch mit Rat zur Seite steht. Ich kann es eigentlich nicht erklären, wie Energien sich zu Intelligenzen entwickeln. Aber vielleicht ist es ja nicht so, wie es im ersten Augenschein aussieht. Vielleicht waren immer schon all diese Intelligenzen und Scheinintelligenzen da und sie haben einander nur in der Führung der uns innewohnenden Kräfte abgewechselt. Zuerst etwa hatte das Unbewusste in uns die Regentschaft über die Kundalini und irgend einmal später hat unser höheres Selbst oder eine kosmische Intelligenz die Führung übernommen. Wer oder was die höhere Führung ist, ist zumindest für mich schwer erkennbar - aber diese Intelligenz ist da, man kann mit ihr kommunizieren, das ist für mich klar und oft erlebt. Wenn wir schon nicht wissen wer oder was diese Intelligenz ist, einen Namen jedenfalls können wir ihr geben. Und dieser Name ist "Shakti". Shakti ist die höchste Manifestationsform der Kundalini oder der sie leitenden Intelligenz. Durch sie wird der Mensch mit dem göttlichen Allbewusstsein verbunden.
Je nachdem welches Chakra gerade verstärkt wirkt, zeigt sich uns die Shakti unterschiedlich. Wieso dies so ist, mag uns folgende Analogie vor Augen führen: stellen wr uns eine Sonnenbrille vor. Sie kann braune, gelbe, blaue oder rote Gläser haben. Je nachem durch welche Gläser wir sehen wird die Welt für uns eine unterschiedliche Färbung bekommen. Wir werden das vielleicht während des Tragens vergessen und alles erscheint uns dann normal, obwohl das, was wir sehen, leicht in Rot, Blau oder Gelb verschoben ist. So ist es auch mit der Shakti. Das ist die Ursache weshalb uns die Shakti und die durch das Chakra wirkende Kundalini so eng verflochten erscheinen, dass wir von der "Kundalini-Shakti" sprechen und wir zwischen beiden, Kundalini und Shakti, nicht mehr unterscheiden können.
Die Shakti im Mulhadhara - Das Wirken der Shakti auf körperlicher Ebene
Die erwachende Shakti
Wenn die Shakti mit ihrer durchlichteten Schwingung den Menschen erneuert, so beginnt sie ihren Aufstieg wiederum im Mulhadhara Chakra, wie es schon zuvor einigemale mit wenger hohen jedoch immer feiner werdenden Schwingungen geschehen ist. Der Mensch ändert sich durch ihr Wirken - er ist nicht mehr so stark dem Sog materieller Wünsche und Interessen ausgeliefert. Die Lebensweise des Menschen ändert sich von innen her und nicht auf der Basis einer Verhaltensempfehlung, wie etwa im Yoga als Yama (Moral) und Niyama (Ethik) vorgegeben.
Die Ernährung ist aus inneren Bedürfnissen heraus ausgewogen und nicht mehr und nicht weniger als der Körper es bedarf. Essen zur Komepensation gibt es nicht mehr, denn die Spannungen wurden abgebaut oder sie wechselwirken auf einer anderen, feineren Ebene. Trockenes Brot wird genau so geschätzt wie Kuchen.
Rauchen ist undenkbar - das Innere wehrt sich dagegen.
Das Bedürfnis nach Besitz verliert ebenfalls an Bedeutung. Eine innere Instanz wehrt sich gegen jegliche Form der materiellen Bindung.
Die Shakti im Manipura Chakra (Bauchchakra)
Die Shakti im Manipura Chakra
Die Kundalini Kraft im Manipura Chakra, hat in den vorhergehenden Stadien den Menschen mit emotioneller Kraft erneuert, auch wenn die Emotionen bisweilen nicht kontrolliert werden konnten. Jetzt entsteht im Maqnipura Chakra eine neue Art der Energie: nicht wörtlich richtig, aber ungefähr dem Sinn entsprechend entsteht im Manipura eine "medial elektrische" Energie. Wenn jetzt der Mensch zornig wird - der Mensch pendelt immer wieder zwischen höheren und tieferen Zuständen - dann schießen die Glühbirnen und gehen Geräte kaputt. Es muss ja nicht Zorn sein, auch das Unterbewusstsein "probiert" die neu erworbenen Energien aus; dann schalten sich Radios ein oder aus, bewegen sich Gegenstände oder geschieht sonst Unheimliches. Der Mensch ist in diesem Stadium medial-paranormal geworden.
Die Shakti im Anahata Chakra (Herzchakra)
Die Shakti mit einem Krug als Symbol für Amrita, den Nektar der Götter
Liebe hat sich schon in der vorhergehenden Entwicklung gebildet. Jetzt unter dem Einfluss der Shakti entsteht eine Liebe, die zu einem Eintauchen, einer Einswerdung führt. Während zuvor durch den Intellekt und die Einfühlung ein Verständnis erworben wurde, entsteht jetzt ein Verstehen dadurch, dass man für einige Sekundenbruchteile in die Persönlichkeit des Gegenübers eintaucht, eins wird und von daher die Situation verstehen lernt.
Die Shakti im Vishuddha Chakra (Halschakra)
Die Shakti und der Seeleflug
Das Halschakra ist nach der indischen Yogalehre dem Element "Akasha" (Äther) zugeordnet. Ab hier beginnt sich die Seele (Astralkörper) vom physischen Körper zu lösen. Eine Verbindung mit dem göttlichen Bewusstsein kann ein Yogi/Yogini schon mit dem Anahata Chakra aufnehmen, jedoch ist dies eine mental-emotionelle Verbindung. Ab dem Halschakra jedoch kann der Yogi fein-körperlich reisen. Seine Seele ist frei und erhebt sich über den Körper.
Die Shakti im Sahasrara Chakra (Kronenchakra)
Eins mit dem Universum
Das Ende des Weges. Durch die Shakti wirkt ungetrübt das göttliche Allbewusstsein. Der Körper hat sich durch alle Schichten der Feinstofflichkeit zum kosmischen Prinzip geöffnet. Der Yogi oder die Yogini ist eins geworden mit der Shakti und dem All-Bewusstsein.