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Humor: Humor (rubrik)
re: Gespenster
somnium * schrieb am 27. Mai 2009 um 2:09 Uhr (1853x gelesen):

De Quincey schreibt in "Bekenntnisse eines Opiumessers":

"Ich weiss nicht, ob meinem Leser bewusst ist, dass viele Kinder die Fähigkeit haben, die Dunkelheit mit Phantomen zu erfüllen; bei manchen ist diese Fähigkeit einfach eine mechanische Fähigkeit des Auges; andere haben die freiwillige oder halbfreiwillige Kraft, solche Phantome wegzuschicken oder herbeizurufen; als ich es darüber fragte, sagte mir ein Kind einmal: >Ich kann ihnen sagen, dass sie gehen sollen, und dann gehen sie, doch manchmal kommen sie, wenn ich ihnen garnicht gesagt habe, dass sie kommen sollen!< Es hatte über diese Erscheinungen eine halb so unbeschränkte Befehlsgewalt wie ein römischer Hauptmann über seine Soldaten. In der Mitte des Jahres 1817 wurde diese Fähigkeit für mich immer qualvoller: wenn ich nachts im Bett lag, zogen endlose Prozessionen in trauervollem Pomp an meinem Auge vorbei; ein Fries nie endenwollender Geschichten aus den Zeiten vor Ödipus und Priamos, vor Tyrus, vor Memphis."

und weiter:

"Als die schöpferische Fähigkeit meines Auges wuchs, entstand in einer Hinsicht ein Gleichklang zwischen dem träumenden und dem wachenden Zustand des Gehirns - alles was ich in einem freiwilligen Akt aus der Dunkelheit hervorrief und aufspürte, übertrug sich sehr wahrscheinlich auf meine Träume; schließlich fürchtete ich, diese Fähigkeit zu benutzen, denn wie Midas alles in Gold verwandelte, was dann doch seine Hoffnungen durchkreuzte und seine menschlichen Wünsche betrog, so wurden alle visuell vorstellbaren Dinge, an die ich in der Dunkelheit nur dachte, sofort zu Phantomen für mein Auge[...]"

Ich selbst habe das als Kind auch erlebt. Naja irgendwann belästigte es mich einfach nicht mehr. Vielleicht hilft es ja mit einer "forschenden, neugierigen" Haltung an die Dunkelheit heranzugehen, oder mehr Geborgenheit in ihr zu finden als nach eventuell gruselige Dinge, die da lauern, Ausschau zu halten. Sich klarzumachen, daß diese Phantome einem nichts tun können, und das sie sich auch in durchaus freundlicher Form zeigen können. Wenn man keine Angst und mutig ist, zeigen sich viel schönere Dinge, ohne das man sie wegschicken muss, als so olle Fratzen von Monstern.
Man sollte da vielleicht auch drauf achten, das man diese Fähigkeit nicht ganz verdrängt.

Diese Grundangst vor der Dunkelheit ist eh nicht so einfach wegzutricksen. Da müssen einfach vertrauensbildende Maßnahmen her. Ich würde sagen in diesem Fall gilt "kommt Zeit, kommt Rat". Irgendwann begreift man meist, dass es keinen Grund zur Furcht gibt. Solange helfen vielleicht beruhigende Worte oder vielleicht auch wenig Musik zum einschlafen oder eine richtig gute Geschichte davor. Mein Vater erzählte mir vorm Einschlafen immer Geschichten von "Huckel und Struckel" den Nachtgespenstern, die Synonym für mich und einen Freund standen und irgendwelche Abenteuer erlebten. Ich weiss nicht ob diese Geschichten der Sache er zu oder abträglich waren, aber sie vermittelten mir diese "Grundhaltung", das abenteuerliche an der Dunkelheit, das Vertrauen. Mein Bruder legte schonmal derbere Sachen auf, ich glaube der machte sich da gern einen Spass draus. So spielte er mir das Schlaflied von den Ärzten vor. Was dann eher weniger zu empfehlen ist. *G* Vielleicht fällt euch ja was ein!


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