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re[10]: kleine Frage
myrrhe * schrieb am 29. Dezember 2007 um 21:53 Uhr (957x gelesen):

Hallo Golem,


>Nun gut, ich denke nach. "Ent" bedeutet für sich alleine ja nichts, also bleibt nur noch "Scheidung". Aber was hat "Scheidung" mit "Glauben einschränken", nur "glauben was bewiesen ist", mit "Scheidung zu tun?

> Siehst du, das ist eines meiner größten Probleme. Viele Menschen setzen voraus, dass alle anderen genauso sind und denken wie sie selbst. Redest du mit einem Esoteriker, meint er zu wissen, dass du auch in seiner Welt lebst und daher wissen müsstest was ein Astralkörper ist, wie man was tut, oder was weiß ich was, mir fallen jetzt keine Beispiele ein. Unterhältst du dich mit einem Politiker glaubt er, du wüsstest über Politik bescheid - nur weil du weisst, dass es ihn gibt und dass er im Parlament sitzt. (Abgesehen davon hält er einen aber für einen Idioten, das nur am Rande gesagt.) <
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Zwei Dinge.
Erstens schreibst du hier öfter - und in deinem Duktus als "Esoteriker".
Zweitens geht es nicht darum, etwas Besonderes zu wissen. Nur die deutsche Sprache. Und in der bewegen wir uns. (Bei jemandem, der diese nicht so beherrscht, was man an Fehlern ja sieht, würde ich nicht so schreiben.)

> Geh davon aus, dass ich nicht wie du bin, nicht wie du denken kann und daher auch nicht wie du verstehen kann. <
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Mußt du auch nicht. Nur - "nachdenken". ;-)


> Ich könnte jetzt zerlegen was du geschrieben hast, denn deine Behauptung ist prinzipiell falsch. Ich schränke meine Entfaltung ein, WENN ich einfach etwas glaube, was nicht bewiesen ist, denn dann laufe ich Gefahr, einem Hirngespinst nachzulaufen. Und natürlich ist es meine Entscheidung, ob ich blind glaube (was eigentlich?), oder ob ich ständig hinterfrage, ob das was ich glaube richtig, oder falsch ist. Damit "scheide" ich natürlich "die Geister", was in diesem Fall nicht unbedingt "geisterhaft" zu verstehen ist ;) , indem ich vielleicht Menschen in zwei Lager spalte - solche die gerne in ihren Fantasien leben und deshalb glauben, was ihnen schöner vorkommt und solche, die realistisch denken (aber das ist ja schon vorher der fall) - aber mit "Scheidung" hat das alles absolut nichts zu tun. <
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nein - es ist genau umgekehrt.
Wenn du nur das, was "sichtbar" (bewiesen) ist, annimmst - und automatisch das, was unbewiesen (aber dennoch existent sein mag) ausklammerst: dann schränkst du dich ein.
Wenn du hinterfragst, ob du einem Hirngespinst anhängst oder nicht, schränkst du dich, nämlich deinen Glauben, ebenso ein.


> Ich verstehe eure Mentalität nicht.
Ich bin ein freier Mensch, gehöre keiner Religion, keiner Sekte, keinem sonstigen Glauben an, auch keinem politischen, bin niemandem verpflichtet, keinem etwas schuldig (abgesehen vom ganz privaten Bereich) WEIL ich hinterfrage und WEIL ich deshalb eine eigene Meinung zu allem und jedem habe. WEIL ich offen bin, WEIL ich mein Inneres NICHT einschränke, glaube ich nur, was ich weiß, während für mich alles andere nur Theorie ist. <
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ja, das ist ja ok für dich, und eine eigene Meinung sollte jeder haben. Dennoch ist es einschränkend, nur das anzunehmen, was bewiesen ist. Dir geht das durch die Lappen, was mal ein Jenseitsforscher sagte: "Warum nicht an das Jenseits glauben? sterbe ich, und es ist nix - so ist nix. Sterbe ich, und es ist etwas: dann bin ich mit meinem Glauben daran schon viel weiter." ;-)


> Aber abgesehen davon habe ich keine Ahnung was du mir mit "Scheidung" sagen möchtest. Wer sich "scheidet", muss erst einmal irgendwo zusammen gewesen sein - mit etwas, oder jemandem - das ist meine Logik. Ich werde hier dauernd aufgefordert, selbst zu überlegen, selbst nachzudenken, während man mir rätselhafte Sachen sagt. Dazu bin ich nicht intelligent genug. :( Wäre es nicht einfacher und weniger umständlich, wenn jeder klar sagen würde was er meint? :) Dann könnte ich es auch leichter verstehen? <
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Ent-scheidung hat etwas mit "Wegen" zu tun. Mit mindestens zwei Richtungen. Du bist von diesen Richtungen getrennt - solange, bis du diese Trennung in eine Richtung aufgehoben hast, also dich ent-schieden hast.
;-)
Du siehst: ein wenig Nachdenken über die Sprache, in der du dich bewegst, ist gut. Sie drückt nämlich mehr aus, als uns bewußt ist....

Gruß von
myrrhe
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Beitrag zuletzt bearbeitet: myrrhe am 29.12.2007 22:55

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