Ansicht: Klassisch | Themen | Beiträge |

Das Leben nach dem Leben

Toni * schrieb am 1. August 2007 um 15:30 Uhr (654x gelesen):

Vor 2 1/2 Jahren verstarb meine beste Freundin mit 37 Jahren an Leukämie. Um es etwas abzukürzen, ich versuchte ein paar Tage nach ihrem Tod, so Abends kurz vor dem einschlafen, mit ihr in Gedanken zu reden. Unter anderem fragte ich sie, wo sie jetzt ist und wie es dort ist. Die Antworten kamen immer sehr spontan, bevor ich die Frage zu Ende gedacht hatte. Sie sagte, wo sie jetzt ist, kann man mit Worten nicht ausdrücken, es ist jedenfalls völlig anders (als erwartet). Sie machte mit einen völlig friedlichen, gelösten Eindruck auf mich. Ich hab sie noch einige andere Dinge gefragt, an die ich mich jetzt nicht mehr erinnern kann.
Da ich kurz nach ihrem Tod emotional doch sehr gebunden und verwirrt war, dachte ich, ich hätte mir die Antworten selber zurechtgedacht, und bat sie um einen Beweis, daß ich wirklich mit ihr sprach. Die Antwort kam wiederum sehr schnell und kurz: Schau morgen in die Zeitung!
Unter Zeitung versteht man bei uns die regionale, katholisch geprägte meistgelesene Tageszeitung, in dessen nächstmorgentlicher Ostersamstags-Ausgabe der große Titel Das Leben nach dem Leben im christlichen Zusammenhang mit dem Tode Jesu war.
Ich muß betonen, daß meine Freundin gar nicht sehr religiös war, und es wohl mehr nur um den Titel ging.
Mehrere Wochen später versuchte ich nochmal mit ihr zu reden, wo sie mir dann aber klar vermittelte, daß sie jetzt schon sehr sehr weit weg ist und in Ruhe gelassen möchte mit banalen irdischen Fragen.

  Beitrag ist archiviert