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Nachtodkontakte

Blauerschmetterling * schrieb am 25. Mai 2006 um 17:59 Uhr (641x gelesen):

Als meine Mutter vor fast vier Jahren starb habe ich mir bittere Vorwürfe gemacht, nicht bei ihr gewesen zu sein. Allerdings konnte ich nicht ahnen, oder wollte es nicht wahr haben, daß es so schnell gehen könnte.Erst am Totenbett konnte ich ihre noch warme Hand halten. Es haben sich danach einige Dinge ereignet, die ich nicht für möglich gehalten habe. Drei Tage nach dem Tod erschien ein Lichtpunkt an der Decke, vergrößerte sich und raste auf mich zu um mit einem gewaltigen Schlag in meinem Bauch zu verschwinden. Für einen Moment hatte ich starke Schmerzen und meine linke Hand, die Hand, mit der ich die Hand meiner toten Mutter hielt, verfärbte sich blau. Nach einigen Sekunden verblasste die Blaufärbung und ein kleiner Lichtpunkt tanzte an der Decke. Der kehrte noch einige Tage wieder zurück, bis daß er für immer verschwand.Manchmal huschten Schatten durch die Wohnung und ich hatte ein deutliches Gefühl, daß meine Mutter hinter mir stehen würde. In der Nacht nach der Trauerfeier wurden wir durch laute Geräusche auf unserem Balkon geweckt. Als ob die Stühle über den Boden geschoben würden. Wir schauten nach, aber nichts war verändert und es war windstill. Meine Mutter hatte sich wohl verabschiedet. Heute gibt es keine Erscheinungen mehr, nur manchmal habe ich das Gefühl, meine Mutter wäre bei mir. Unsere Liebe muss ein sehr starkes Band gewesen sein, das wohl noch heute existiert. Meine Mutter starb an Leukämie. Auch ich bin seit eineinhalb Jahren an Krebs erkrankt. Brustkrebs.
Vor einem Jahr, als mir die Nachbehandlung in Form von Strahlentherapie meine ganze Kraft nahm erschien mir meine Mutter im Traum. Sie sah wunderschön aus, mindestens dreißig Jahre jünger und winkte mir zu. In der linken Hand schwenkte sie einen großen Briefumschlag. Monate später fing ich an, meine Gefühle und Gedanken aufzuschreiben um meinen Kummer an Krebs erkrankt zu sein verarbeiten zu können.Wußte meine Mutter, daß ich ein Jahr später ein Buch über meine Erkrankung und ein Kinderbuch veröffentlichen werde?

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