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Die Fliege, Teil 2
Elgrin * schrieb am 9. Februar 2006 um 16:09 Uhr (578x gelesen):

Hallo nochmal :-)

> Sünde kommt "sundern", also absondern und hat erstmal nichts mit schlechten Gedanken oder Taten zu tun. Den ganzen Moralquatsch der Kirche dazu kannst du vergessen, der diente nur der Unterwerfung.
>
> Es bedeutet eigentlich nur, dass der Mensch sich selbst bewusst wurde und dadurch unterschied zwischen Ich und Umwelt. Ken Wilber nennt das die Primäre Bewusstseinsspaltung. Hier entsteht das, was wir Ich nennen und mit ihm entstehen Raum und Zeit. Außerdem wird der Mensch sich seiner "Sterblichkeit" bewusst und es folgt damit die zweite, Sekundäre Bewusstseinsspaltung in Leben und Tod. Damit die Angst vor dem Tod.

In letzter Zeit führe ich manchmal "Selbstgespräche": Ich frag mich was, und jemand antwortet - nicht immer, wahrscheinlich bin ich dafür noch zu skeptisch; früher glaubte ich nämlich, ich "dächte mir die Antworten nur aus", und daher könnten sie nichts Neues zutage fördern.

Kürzlich habe ich mich zum Beispiel gefragt, ob mir die Blattläuse leid tun sollten, die meine Topfrose ausgesaugt hatten und nun ebenso schnell verstarben, wie sie sich vermehrt hatten - aufgrund Nahrungsknappheit und allgemein niedriger Lebenserwartung.
Die Antwort: "Sie sind eine Art Nomadenstamm - sie leben hier für kurze Zeit, dann lassen sie ihre Körper zurück und "inkarnieren" an einer anderen Pflanze wieder." (sinngemäß).

Ob es aber nicht zumindest um die Rose ziemlich schade sei?
Bei der sei es dasselbe: An anderer Stelle wachse sie neu aus dem Boden.

Dann noch: Es sei aber traurig, wenn Lebewesen so schnell wieder gehen, die man doch mag.
Und hier die Antwort: "Das Wertvolle an der gemeinsamen Zeit ist, dass man sich begegnet ist, "zusammen war" - nicht die Dauer."

Ganz schön schizo, was? ;-)

Ein weiterer Hinweis immerhin darauf, dass Sterblichkeit und Unsterblichkeit einander keineswegs ausschließen.

Viele Grüße,
Elgrin

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