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Re: Selbstmord

myrrhe schrieb am 2. Juni 2005 um 16:10 Uhr (538x gelesen):

Hallo user19,

niemand wird "bestraft", wenn er rübergeht - das ist eine angstmachende Erfindung der Kirche. Man bestraft sich höchstens selber, wenn man rübergeht und drüben seine Fehler erkennt - das kann dann, im schlimmsten Fall, die "Hölle" sein, eine selbstgeschaffene Hölle.
Selbstmörder werden also auch nicht bestraft, und natürlich gehen sie ins Licht, wenn sie es denn wahrnehmen. Es liegt immer an der eigenen Bereitschaft und Offenheit, etwas wahrzunehmen - niemand verweigert einer Seele das Licht!
Aber hier liegt auch das Problem: Selbstmörder befördern sich ja sehr oft ins Jenseits, weil sie aus ihren Problemen nicht herausfinden, weil sie keine Lösung sehen für sich. Sie drehen sich im Kreis, sind oft auch depressiv ... Nun sterben sie - und müssen bemerken, daß sie noch das gleiche Bewußtsein wie im Leben haben. Ihre Probleme sind nicht verschwunden - im Gegenteil, sie haben jetzt noch weniger als vorher die Möglichkeit, etwas an ihnen zu ändern, weil ihnen der Körper fehlt und damit auch die Kommunikation mit den Lebenden. Und sie erleben zusätzlich die Trauer der Angehörigen: zu ihren Problemen gesellen sich nun auch Schuldgefühle, die Last, vieles nicht ausgesprochen zu haben ... Und so ist es verständlich, daß viele Selbstmörder in diesem Zustand der Depression und des Schuldgefühls hängenbleiben und nicht das Licht sehen können - man nennt diesen Zustand des Festhängens oft auch "Geistergürtel" (ein blödes Wort, finde ich) -, obwohl ihnen immer Hände des geistigen Helfer ausgestreckt werden. Irgendwann erwachen aber auch sie aus ihrer Lethargie, und sowie etwas in Bewegung gerät in ihnen, kann ihnen auch geholfen werden.

Viele Grüße,
myrrhe

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