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Sad Traveller schrieb am 15. Mai 2005 um 0:36 Uhr (475x gelesen):

Hallo ihr!

Ich danke euch für eure Antworten, die mir doch ein wenig geholfen haben.

Ihr erzählt mir etwas, was ich mir selbst schon gedacht habe. Du hast das wirklich sehr gut erahnt, myrrhe, dass ich in der Tat vor einigen Dingen auf dieser Welt Angst habe.

Die ganze "spirituelle" Schiene ist für mich wohl so eine Art Flucht aus dieser perversen Leistungsgesellschaft, in der wir alle leben. Hier sind wir nicht viel mehr, als ein paar Zahlen auf Papier. Seien es Zeugnisse, Beurteilungen oder in letzter Instanz Posten. Wir werden gemacht, um als kleine Rädchen in einer Volkswirtschaft zu funktionieren und von wenigen Mächtigen in unserem Schicksal bestimmt zu werden. Damit man diese Scheiße ertragen kann, werden wir von allen Seiten mit Konsumgütern vollgestopft und uns wird ein Leben als perfekt präsentiert, in dem nur strikter Materialismus zählt. Bis wir selber zum leblosen Gegenstand werden. Das ist eine komprimierte Form - ihr könnt euch den Rest der Skrupel denken, weil ihr sie auch kennt.

Diese Erfahrungen, diese andere Schiene der Entwicklung, hat mir immer eine schönere Welt präsentiert. Zwar nicht weniger beängstigend - aber zumindest so wunderbar weitläufig ... und mit so wunderbar anderen Prioritäten.

Ich habe mich durch diese Entwicklung verändert. Als ich das Träumen lernte, wurde ich pötzlich künstlerisch inspiriert, obwohl ich sowas vorher niemals kannte. Heute geht es kaum noch, ohne dass ich regelmäßig schreibe. Jetzt ertrage ich auch den Gedanken kaum, dass ich kein Instrument spielen kann und habe fest vor, das definitiv bald zu lernen.
Außerdem habe ich den Verdacht, obwohl ich nicht sicher bin, dass auch meine Intelligenz durch das Training zugenommen hat. Früher habe ich es niemals für möglich gehalten, dass ich überhaupt in die Klasse komme, in der ich gerade bin ... und jetzt mache ich ein gutes Abi, ohne so wirklich was dafür getan zu haben. Mein ganzes Denken hat sich gewandelt ... es hat sich für mich gezeigt, dass Intelligenz nichts ist, was man so hat, sondern was sich erschließen lässt.

Es war immer so, als würde ich mich, durch einen Kontakt zu diesem jenseitigen Ich, auf eine gewisse Art und Weise tunen. Als würde mich das aus meiner ursprünglichen Rolle hier reißen und mich aus einem Schlaf erwecken. Es ist etwas unglaublich schönes und befreiendes, wenn man im Unterricht sitzt und in Gedanken jede zweite These einiger Lehrer durch besseres Wissen revidieren kann - gerade in Religion. Es ist wunderbar, solche Einsichten zu haben. In künstlerischer Beziehung, in Beziehung auf die Rolle der Existenz, in Beziehung auf die Einsichten, die man in andere Menschen hat usw. Es ist ja nicht nur so, dass man plötzlich ne neue Eigenschaft hat und sonst nix. Mit jeder neuen Fähigkeit scheint sich der eigene Geist sprunghaft auszudehnen.

Menschen kommen zu mir, ohne dass sie mich überhaupt kennen und schütten mir manchmal nach einigen Minuten des Gespräches ihr Herz aus. Man kommt zu mir, wenn man jemanden zum Zuhören braucht, jemanden der ein paar mehr Einischten hat - jemand, der keine Angst hat, in das zu blicken, was niemand sehen will. Jemand, der die Probleme überblickt und eventuell zu lösen weiss.

All diese Dinge sind und waren immer sehr schön. Man kann auch nicht sagn, ich sei sozial verkümert - mein Freundeskreis ist relativ groß und ich verpasse keine Feier. Aber es ist so, dass ich dort draußen immer nur ein Schauspieler bin. Ich durchblicke ihre primitiven Verhaltensweisen und füge mich in ihr kleines Rollenspiel mit ein - jederzeit bewusst, dass ich nicht ich bin, außer man hat zu viel gesoffen. Das Problem ist, dass die andern das nicht so machen. Und hier beginnt mein Hauptproblem.

Obwohl da dieser intensive Draht zu Menschen ist, ist da diese tiefe Einsamkeit. So manchen Leuten habe ich davon erzählt, was ich weiss. Einige waren begeistert - einem habe ich sogar ein paar Dinge beigebracht und er übt jetzt auch an sich weiter ... aber auf meine Ebene scheint irgendwie noch niemand getreten. Ein Mädchen hat mal angefangen zu heulen und ist total in Angst ausgebrochen, als ich ihr davon erzählt habe, dass es sowas wie OBEs gibt.
Aber trotzdem ... trotzdem zieht es mich zu ihnen hin. Obwohl mich niemand von ihnen jemals kennen wird. Hinzu kommt erschwernd, dass ich irgendwie ein gestörtes Verhältnis zu Mädchen habe - oder einfach absolutes Pech. Meine längste Beziehung dauerte um die 2 Wochen und sie hat angefangen von mir Abstand zu nehmen, als sie erahnen konnte, dass ich mehr bin, als sie jemals sehen wollte. Die anderen, die je in Frage gekommen sind, haben immer über 100 Kilometer entfernt gewohnt.

Damals, als ich mich das erste mal wegen eines Mädchens, dass mit mir gespielt hat, fast umgebracht hätte - das war so vor gut 2 Jahren - da habe ich die Träume zum ersten mal als einen Fluchtort benutzt. Wie soll ich sagen ... ich hab mich in eine Traumfigur verknallt, auch wenn das total freakig und abgefuckt klingt - aber dieser Ort war der einzige Platz, an dem ich glücklich sein konnte. Seit dieser Zeit weiss ich, dass Träume intensiver sein könnem als die Realität. Seit dieser Zeit sehe ich sie als die wichtigere Hälfte meines Tages an ... bevor ich wieder zu den Zombies raus muss.
Ich fühle mich schon lange nicht mehr wie ein Mensch ... ich habe nur diesen Körper, der eine Abhängigkeit schafft. Dieses Verlangen nicht mehr Einsam zu sein - vielleicht ist das ja auch nur ein Instinkt. Wo wir wieder beim paradoxen Teil wären ... Liebe ist der einzige Grund, warum ich überhaupt noch lebe - und der einzige Grund, wegen dem ich schon mehrmals fast drauf gegangen wäre.
Oh, habe ich schon erwähnt, dass ich schüchtern bin und fast schon Angst vor Mädchen habe? Das klingt so endlos dumm und das ist es auch. Es klingt wie das Problem eines 14-Jährigen.

Es bringt mich irgendwie zum Lachen. OK, ich bin in einer Scheidungsfamilie groß geworden und hatte auch nie wirklich nen Draht zu meinen Eltern - aber das wäre für mich nie ein Grund abzuhauen. Die escapistische Tendenz kam erst, als ich so viele negative Erfahrungen mit Mädchen gemacht habe.

Ja, myrrhe, ich habe geahnt, dass ich so nicht einfach davon komme. Ich habe es immer geahnt, dass ich diese Sache auf die Reihe kriegen muss, wenn ich auf dem spirituellen Weg weitergehen möchte. Immer dann, wenn ich nahe daran war, diesen Konflikt zu lösen - oder wenn er sich ein paar Male sogar schon gelöst hatte - waren meine Erfahrungen explosionsartig angestiegen. Wenn es einem schlecht geht, dann steigen sie auch an ... und wenn es einem sehr schlecht geht, dann auch. Wenn man aber kurz davor ist, diesem Leben lebewohl zu sagen, dann verschwindet plötzlich alles aus einem ... dann wird man ganz leer. Dann vergisst man sogar, dass man träumt. Aber wenn man weiter kommt ... ja, dann ist es wie eine Explosion - wie ein Befreiungsschlag.

Dieses unbändige Verlangen, auf meinem Weg weiterzukommen - dieses Streben besser zu werden. Es geschah meistens zu 70% aus dem Grund, dass ich irgendwie Liebe erzwingen wollte - und zu 30% aus dem Grund, dass ich wirklich neue Einsichten wollte.
Wenn man bedenkt, dass alles positive, was ich auf dem erwähnten Sektor erfahren habe nur passiert ist, weil ich es meinen Fähigkeiten erzwungen hatte, dann hat es sich gelohnt. Es ist dieser Glaube in mir, dass ich von vorne herrein als ein Versager in diesem Leben gesetzt war. Da ist dieses Gefühl, dass ich eigentlich hätte sterben sollen, als es das erte Mal fast dazu gekommen wäre. Nur meine Fähigkeiten haben mich wieder ins Licht geführt.
Ich hätte niemals dahin kommen sollen, wo ich jetzt bin. Weder mental, noch physisch. Und ich habe Angst, dass ich an dieser Welt zugrunde gehe, wenn ich ihr nicht meine Rebellion entgegen setze. Oder besser: Dass ich mich selbst zugrunde richte, weil es hier nichts Bedeutungsvolles zu geben scheint. Ja, ich scheine jemand anderes geworden zu sein, als es ursprünglich geplant war.
Ich hoffe, dass du das verstehen kannst - ich hoffe, dass du verstehen kannst, dass ich nicht wieder zu einem Zombie werden möchte, so wie die dort draußen. Dass ich nicht sterben möchte, so wie es im Zombie einprogrammiert ist.

Warum sollte ich also ins Jenseits reisen wollen? Das habe ich mich erst nach dem Schreiben all dieser Zeilen gefragt - und nach einem weiteren Versuch, den ich letzte Nacht gestartet hatte ... es war ähnlich gelaufen - wieder die Beschleunigung, dieses rasende nach oben schnellen - und wieder kein Durchbruch.
Ich wollte wohl dort hin, weil ich etwas Größeres erblicken wollte, als mir diese Welt jemals eröffnen könnte. Etwas, was diese weltliche Existenz relativiert und mich mehr in das schauen lässt, was ich wirklich bin. Wäre es mir gelungen, so hätte mir das die Kraft geliefert, vor meinen selbstzerstörerischen Emotionen stark zu bleiben. Ich hätte mich nicht mehr gefühlt, wie jemand, der immer nur versagt und auf allen Gebieten ein absolutes Nichts ist - wie der, zu dem mich alle hier immer gemacht haben. Nur wenn ich die Einsicht aufrecht erhalte, dass ich etwas Höheres bin, als sie es jemals sein können ... nur so bin ich ausser Reichweite ihrer Angriffe. Nur wenn ich außerhalb ihrer Welt stehe, können sie mich nicht mehr verletzen.

Aber du hast Recht - so läuft es einfach nicht. Nur wo ich sonst hingehen soll - das weiss ich nicht. Ich kann doch nicht einfach aufhören, mich zu weiterzuentwickeln - ich kann doch nicht den steilen Weg aufgeben, der mir hier als der einzig wertvolle und reale erschienen ist. Es gibt auf dieser Welt nichts, was ich nicht auch in verbesserter Form dort draußen finden könnte. Ich habe ihr Leben in allen Facetten durchblickt ... und ich mag es nicht - erst recht nicht in der Bedeutung, die für mich bestimmt zu sein scheint.

Was soll es wert sein, freiwillig den Rückschritt auf die menschliche Welt zu machen, wenn man nicht ohnehin dazu gezwungen wäre? Und warum sollte, zu allem Überfluss, ich mich darauf einlassen? Das ist keine Anklage und kein Angriff deiner Position - ich hoffe wirklich, dass du mir eine Antwort liefern kannst.

Die Vorstellung ist schön, dass man als ein Einsichtiger durch die Reihen der Menschen geht und versucht ihnen zu helfen. Entweder bei ihren Problemen, oder wenn sie sich selbst entwickeln wollen. Begrenzt klappt das auch - aber im Großen und Ganzen ist es eine Schattenexistenz, die man möglichst geheim halten muss, wenn man noch ernsthaft hier zwischen ihnen existieren möchte. Diese Welt ist weder schön, noch in irgendeiner Weise tolerant.

@Jasmine
Auch dir noch einen Dank für die Antwort! Kennst du Techniken, mit denen ich ernsthaft Präkognition schulen kann? Ich meine nicht irgend nen esoterischen Hippieschmarrn, sondern irgendwas, was auch funktioniert?:)
Sorry, ist gewiss keine Unterstellung, aber ich habe oft versucht, mich darüber zu informieren und bin immer nur auf Mist gestoßen:D Gerade diese Sparte ist so derbe mit Scharlatanen überlaufen, dass ich bis jetzt eigentlich nichts Brauchbares finden konnte. Aber wie du das so schilderst, scheint es echt mal eine Überlegung Wert zu sein. Gerade in meiner Situation. Danke!


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