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Liebe Anny ...

myrrhe schrieb am 20. September 2004 um 22:12 Uhr (559x gelesen):

... das, was du da schreibst, am Ende deines Postings, tut mir persönlich sehr weh ... es ist schwer, da etwas zu erwidern, denn alles, was ich sagen würde, klänge nur hohl.

Und so kann ich dich nur fragen:
Meinst du wirklich, daß das Leben dir bereits alles geboten hat, daß du keine Aufgaben mehr hier zu erfüllen hast, daß es sich nicht mehr für dich lohnt, hier zu leben? Gibt es niemanden um dich, den du liebst, und für den du hierbleiben möchtest? Gibt es nichts hier mehr, das dich hält, das du ungern aufgeben würdest?

Weißt du, du hast mit deiner Krankheit sehr lange durchgehalten. Viele mit der Krankheit halten nicht so lange durch ... das hat doch einen Grund, und der kann nicht nur "kämpfen" heißen. War da mal was mit Lebensfreude, die dir geblieben war, und die nun fort ist...? Wo ist sie, deine Lebensfreude?

Ich lese deine Datumszählung seit dem Tod deines Sohnes ... und da steigt in mir das Gefühl auf, daß du deine Trauer nie wirklich verarbeitet hast (verarbeiten heißt nicht: vergessen!). Nun glaube ich aber, daß das wichtig ist und nach einer gewissen individuell verschiedenen Zeitdauer einfach geschehen sollte ...
Könntest du dir nicht vorstellen, vielleicht im Rahmen einer Therapie deine Trauer zu verarbeiten, um dich mit einem "Ja!" dem Leben wieder zu schenken? Es gibt Therapeuten, die gerade mit dem Thema Verarbeiten und Loslassen von Trauer sehr viel arbeiten ... wäre dsa nicht vielleicht ein Ansatz, um zum Leben zurückzukehren?

Bitte versteh mich nicht falsch - ich möchte dir nicht zu nahetreten. Ich suche nur nach einer Lösung ...

in Liebe,
myrrhe


Die Liebe ist die große Kraft,
die aus Leiden Hoffnung schafft.
Sie zündet an in uns ein Licht,
denn ohne Liebe geht es nicht.

Das Licht weist uns auf unserm Weg,
es ist die Brücke und der Steg
zwischen Finsternis und Tag –
es leuchtet, was auch kommen mag.

So gehen wir getrost dahin,
wir wissen, alles ist im Sinn,
auch wenn wir es nicht gleich verstehn –
Licht strahlt in uns, und das ist schön.

my

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