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Re: reisen

Max schrieb am 16. Februar 2004 um 12:39 Uhr (529x gelesen):

Grüße dich, myrrhe

du sprachst "fernreisen" an, wo ein teil von einem ganz woanders ist und dort auch viel fühlt.. ich hatte vor zwei tagen ein wirklich paranormales telefonat bei dem gedanken hin&herflogen, vor allem aber gefühle. das war samstag nacht.
inzwischen hat mich die graue realität des täglichen lebens wieder verschärft am wickel, die eindrücke verblassen langsam, die farbe der verbindung wird blasser. schade drum. irgendwie glaube ich, besser gehts nicht mehr zwischen uns, jede wiederholung könnte nur enttäuschung bringen - ein muster, dass ich schon viele jahre hab.

noch mal zu deinem Beitrag: mein opa und ich konnten uns letztlich noch voneinander verabschieden. ich kam an sein bett im krankenhaus, er wollte das von ihm gebaute haus nicht mit seinem tod berühren, und trotz der schmerzen, die er hatte und der zeitweisen bewußtlosigkeit hat er mich noch erkannt, und er hat sich sehr gefreut und meinen kopf getätschelt.. und wenn ich wie jetzt daran zurückdenke habe ich ein gefühlt in mir, von dem ich nicht weiß ob es trtauer oder liebe ist oder beides. er sagte noch "geh nur heim, jetzt geh nur. Mir gehts gut." er sagte immer "mir gehts gut", wenn man ihn fragte, obwohl er schon lange krank war.

machs gut

> Hallo Max,



> nein, Sehnsucht nach der Nähe des Verstorbenen ist wohl nicht bindend ...
> solange Du Dein Leben führst und Dir bewußt bist, daß Dein Opa sein Leben
> führt. Bindend wäre, wenn Du denken würdest: käme er doch nur zurück,
> oder wenn Du ein Leben ohne ihn nicht akzeptierst, sozusagen immer mit
> ihm weiterlebst, ohne ihn loszulassen.
> Was Du aber noch klären solltest mit ihm, ist der Abschied. Setz Dich nur
> einmal mit ihm zusammen - so wie Du beschrieben hast -, und dann sag ihm
> das, wie leid Dir das tut, und ich denke, Du wirst die Antwort in Dir hören. Er
> hat Dir das auf jeden Falle nicht übelgenommen ... denn er weiß ja, was Du
> fühlst, und wie Du ihm gegenüber empfindest.

> Es ist auf jeden Fall so, daß wir, wenn wir intensiv an einen Ort oder eine
> Person denken, tatsächlich dorthin "reisen", jedenfalls ein Teil von uns. Wir
> nehmen dort auch viel wahr, nur sind wir uns dessen meist nicht bewußt. Ich
> mache in dieser Hinsicht gerade überraschende Erfahrungen ...

> Sei Dir immer bewußt, daß Du mit Deinem Opa Kontakt haben kannst, daß ihr
> aber eure Leben führt. Es ist eine Art Respekt dem anderen gegenüber,
> seinem Aufenthaltsort, seinem anderen Sein. Da die Liebe euch ohnehin
> verbindet, wirst Du ihn nie verlieren. Wenn Du mit diesem Gedanken im
> HInterkopf mit ihm Kontakt aufnimmst, ist es sicher keine Bindung.

> Lieben Gruß,
> myrrhe

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