Re: meine Gedanken ...
myrrhe schrieb am 3. Februar 2004 um 9:34 Uhr (540x gelesen):
Liebe Mahacoon,
es ist sicher eine Aufgabe des Heilers, sich auch mit dem Sterben, mit
Sterbebegleitung, generell mit der Begleitung kranker Menschen
auseinanderzusetzen. Nun weißt Du ja, daß ich selbst einen Sterbenden in
den Tod begleitet habe. Und gerade da, wo ich es so gern getan hätte, konnte
ich es nicht: gemeinsam mit ihm mich auf den Moment des Sterbens
vorbereiten. Er wollte es nicht ... er wollte nichts davon hören. Uns beide hat
unser Wissen, unsere Trauer um den anderen, davon abgehalten, uns
aneinander anzunähern und gemeinsam bis ans Tor zu gehen. Aber: vielleicht
war ich nicht so reif. Und er war nicht in der Lage dazu.
Das ist nämlich gerade das Problem: daß viele Menschen den Tod so lange
von sich schieben, bis er kommt ... und dann bleibt keine Zeit mehr, noch
darüber zu reden oder sich anzunähern.
Ja, Du hast recht - viel früher sollten wir Menschen, egal welcher Altersstufe,
dazu bringen, über den Tod nachzudenken und ihn nicht als Schrecken zu
begreifen, als tiefes Loch. Doch obwohl die Sehnsucht aller Menschen danach,
den Tod als "Exitus" zu überwinden, so groß ist, ist doch gleichzeitig bei
vielen die Denkweise so weit entfernt davon, daß sie den Schritt in die
Richtung nicht schaffen.
Wir müssen es den Menschen überlassen, was sie wollen. - Wer den Schritt zu
mehr Wissen tun will, tut ihn auch und findet von selbst dorthin, wo er Hilfe
und Aufklärung bekommt.
Jeder geht seinen Weg ... und oft ist es traurig, den anderen bei einem Um-
Weg zu beobachten ...
meine Gedanken dazu ... alles Liebe ...
myrrhe
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