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Budaliget (wiki)
Abschied nehmen
Helena schrieb am 22. Juni 2003 um 13:46 Uhr (561x gelesen):
(nach alter indianischer Sitte)
Liebe Anna,
ein ganz lieber Freund von mir hat mir vor etlichen Jahren einmal geraten, niemals im Streit auseinanderzugehen. Von ihm habe ich gelernt, wie wichtig es ist,z.B. vor einer bevorstehenden Geburt oder auch, wenn es Zeit zum Sterben wird, die unschönen Dinge (Worte oder auch Gedanken) in unserem Leben zu bereinigen, damit wir durch best. disharmonische Taten nicht über das Jenseits hinaus in belastender Form verbunden bleiben. Es besteht ja nach wie vor eine Verbindung (Aka-Schnur) und hier sind wir wieder beim zentralen Thema des Verzeihens und Vergebens angelangt.
Ich denke schon, dass dein Unfall in einem dir nicht bewußten Zusammenhang mit dem plötzlichen und unerwarteten Tod deiner Freundin steht - du warst gedanklich bei ihr - hättest gerne noch das ein oder andere ungeschehen gemacht - und diese Gedanken haben dich so sehr bewegt, dass du unachtsam warst und dann die Treppe hinuntergefallen bist.
Deine eigene Krankheit jetzt (der Krankenhausaufenthalt) beschert dir die Zeit und Ruhe, in Phasen der Stille wirklich Abschied zu nehmen und dich mit ihr auszusöhnen.
Eigentlich wollte ich jetzt nicht sagen..."Die Zeit heilt alle Wunden"...aber die Zeit und liebreiche Engel mildern schon sehr wohl den Schmerz der Hinterbliebenen.
Manche Verstorbenen sind ganz verzweifelt, wenn es ihnen nicht gelingt, einen Blick oder einen Gedanken aufzufangen, der ihnen bestätigen würde, dass ihre Gegenwart tatsächlich noch gefühlt wird.
In solchen Momenten erleben wir ein sehr starkes Gefühl der Trauer, verbunden mit dem starken Verlangen, den Verstorbenen wiederzusehen.
Du liegst da und die Gedanken kommen...und durchströmen dich - und du hast dieses Gefühl, dass du ihnen zuhören mußt und dass dieser Zustand nicht mehr enden wird - du kannst sie einfach nicht unterbinden. Du wirst regelrecht überschwemmt - und ganz plötzlich kommt dann der Moment, wo du all die Liebe und Hilfe hast - der Gedankenkreislauf wird durchbrochen - egal, wie tief das Leid, der Schmerz, die Trauer ist...
auf einmal findest du dich auf einem sonnigen Feldweg...und du singst vor dich hin..."la-la-la" und genau in diesem Moment weißt du, dass du nie mehr alleine sein wirst..
und so ist auch manchmal tiefes Leid ein Geschenk.
Liebe Anna,
dies wünsche ich dir,
in Liebe,
Helena
P.S. Du hast ihr so viel gegeben, und wenn du auch mal eine ganz andere Meinung und Sicht der Dinge geäußert hast, glaube mir, wahre Freundschaft hält dies aus und aus ihrer jetzigen Sicht hat sie dir schon längst verziehen - ja, sie wird dir dankbar sein

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Diskussionsverlauf:
- @AnnaF. ~ Irene - 20.06.2003 21:01 (6)