Re: Leben nach dem Tod ohne gott ....warum?
Ambiente schrieb am 7. April 2003 um 21:00 Uhr (493x gelesen):
Hallo Sephi!
Die Sichtweise ist entscheident. Die meisten Menschen wehren sich gegen die Vorstellung, es gaebe eine ueber alles regierende Existenz, weil sie (wie wir hier auf Erden nur unschwer erkennen koennen) wissen, was "Macht zu haben" bedeutet und somit maechtige Menschen eher gefuerchtet, verachtet und abgelehnt werden. Da der Mensch von sich auf andere schliesst, also der Meinung ist, dass wenn Gott existiert, dann als personifizierte Existenz (rachsuechtiger Gott, wieder mit dem Menschen verglichen) und weiterhin als fordernd (mach das, oder du wirst bestraft...), ist es nicht verwunderlich, wenn an einen solchen Gott nicht geglaubt werden will. Das hat mit der Schoepfung und mit dem Leben nach dem Tode erstmal gar nichts zu tun, sondern einzig mit einer ablehnenden Haltung, die ihren Ursprung in der Sichtweise der Individuen findet.
Wenn man Gott aber in allem Existierenden zu sehen meint, so ist jeder von uns, jeder Stein und jedes Atom genauso Gott, wie alles andere. Er ist in allem. Nicht weil er seine Kraft in uns einfliessen laesst, sondern weil er alles ist, was ist. Es gab nie etwas anderes. Betrachte die Schoepfung in ihrer Gesamtheit--dann hast du Gott in seiner vollstaendigen Form. Dieses Gottesbild ist annehmbarer und auch viel wahrscheinlicher, als die Annahme einer ueber allem stehenden personifizierten Existenz, die sogar einen Namen (Gott) tragen soll. Wir schliessen zu sehr von uns auf die Schoepfung und machen das Einfache kompliziert, das Komplizierte vereinfachen wir...
Jeder Mensch (auch jener, der sich dessen nicht bewusst ist) weiss um die "hoehere" Existenz und um das ewige Leben. Deshalb ist es auch unsinnig, den Menschen ein Gottesbild aufzwaengen zu wollen, denn jeder traegt das Wissen bereits in sich. Er muss es nicht erkennen, denn in der Schoepfung gibt es kein "Muss" (das haben alle Lehren gemeinsam).
Wenn also jemand sagt, er glaubt nicht an "einen Gott", so trifft das auf das Bild zu, welches er sich von diesem "einen Gott" im Bewussten oder Unbewussten macht.
Das schliesst nicht aus, an etwas glauben zu koennen/wollen, dass einfach unseren Verstand uebersteigt. Nur geben wir dem Kind keinen Namen, denn Namen machen perseonlich, persoenlich ist menschlich...so wird Gott zum Menschen.
LG
Ambiente

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