Re: Was ist an dieser Kindheitsangst dran?
uruz schrieb am 12. Februar 2003 um 8:15 Uhr (563x gelesen):
hi syra,
psychologisch gesehen sind diese ängste in der kindheit oft weitergegebene ängste. einige davon, wie zb die angst, dass das haus abbrennt, sind wohl sogar über viele generationen als urangst vererbt, da es früher, als es noch keine elektrizität gab, oft zu hausbränden kam, die dann sogar noch ein verheerendes ende meist fanden. als kind hat wohl jeder andere, aber doch viele dieselben ängste. ich hatte immer angst, der schwarze mann käme mich holen. eine initiierte angst meiner oma, die sie auf mich übertrug, da sie immer angst hatte, ich würde mal mit wem fremdes mitgehen. da hat sie mir dann so schauerliche dinge erzählt, dass ich niemals auf die idee gekommen wäre, mit jemandem mitzugehen. aber die ängste hatte ich dann natuerlich nicht nur vor fremden, sondern auch nachts. wenn nun eine solche angst überraschend wieder auftaucht, ist es sehr wahrscheinlich, dass du grade etwas erlebt hast, das dich emotional in die zeit von damals versetzt. du wirst zurückgeworfen in alte muster. was dafür der auslöser war, musst du selbst herausfinden. das kann ein erlebnis sein, eine person, die man ewig nicht sah, der tod eines menschen, mit dem man damals viel zu tun hat und tausend dinge mehr. fällt dir da was ein?
sollte es unabhängig von kindheit und erlebtem sein, kann es sich auch um panikattacken handeln, die oft auftreten, wenn man arg unter druck steht, stressige zeiten hinter sich hat, sich seinem leben kaum gewachsen fühlt. dagegen muss man etwas tun, bevor das zur neurose oder gar psychose wird. aber manchmal ist es ganz harmlos. wir dürfen nämlich nicht vergessen, dass die angst ein ganz wichtiger punkt unserer existenz ist, denn sie schützt uns oft vor gefahren, hält uns an, uns besonders in acht zu nehmen und verhindert damit oft schlimmes. angst ist ein natuerlicher und zuverlässiger ratgeber, wenn sie gesund ist.
liebe grüße
uruz

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