Re: Mein Sohn ist tod
claudia schrieb am 13. Oktober 2002 um 23:22 Uhr (590x gelesen):
> Liebe Claudia,
> auch ich habe einen Sohn verloren. Er wurde nur 1,5 Stunden alt.
> Das tut mir ehrlich leid.
Das ist nicht zu vergleichen mit einem Kind, das man schon 8 Jahre groß gezogen hat. Aber trotzdem, sei nicht verzweifelt.> Leichter gesagt als getan. Es geht Deinem Sohn gut und er hat alles verstanden was Du ihm sagtest oder was Du dachtest. Es ist sehr schwer, ich weiß, doch Du mußt ihn nun los lassen.
> Ich glaube nicht das ich schon bereit dazu bin loszulassen.
Du solltest an ihn denken, auch trauern, das er ging, aber halte ihn nicht dort fest.
> Erinnere Dich an Euer gemeinsames Lachen, an die Ausflüge, an die Streiche, die er Dir/Euch spielte. Und erinner Dich auch daran, was Du fültest, wie Du ihn im Krankenhaus liegen sahst.
> Das schlimme ist ich kann mich an nichts errinnern so sehr ich mich auch bemühe ,ich sehe ihn immer nur im Spital wie er daliegt und stirbt ich hab immer nur das eine Bild in meinem Kopf.
Wie Du seine Hände nahmst und streicheltest und ihn immer wieder leise riefst.
> Da er schwere Kopfverletzungen hatte und er keine Störungen sowie Erschüterungen erleiden durfte traute ich mich nicht ihn anzufassen . Aus Angst irgendeine Reaktion zu erwirken und diese ihm schaden könnte. Ich konnte nur dasitzen und ihn anschauen.
Du wirst dort eine Arnwort finden, das er Dich hörte, das er verstand. Und auch das er verstand, warum er gehen mußte.
> Ob ich das jemals werde?
> Was ich Dir auch noch sagen möchte, ist das dieses Wesen "Gott" in meinen Augen nicht darüber entscheidet, wer gehen darf und wer bleiben darf. Ich bin keine Jenseitsforscherin, ich bin nicht allwissend und meine Erkenntnisse über die andere Seite mögen andere nicht teilen, ich bin auch nur eine Mutter. Und auch ich trauere. Am 23.12. jährt sich Stephans Geburts- und Todestag zum 27. Mal. Und ich werde wie jedes Jahr diesen einen Tag nehmen und mich ganz zurück ziehen. Mich auf ihn konzentrieren und ihm sagen, das ich ihn auch dieses Jahr nicht vergesse, das ich ihn immer noch liebe. Und ich werde ihm sagen, das ich mich freue, daß es ihm gut geht. Ich fühle seine Gegenwart, doch niemals hört der Schmerz auf. Aber ich weiß, das ich ihn wiedersehen werde und das gibt mir die Kraft mich für ihn zu freuen.
>Da geht es Dir so wie mir ich werd ihn auch nie vergessen und ich Liebe ihn nachwievor nur es tut so weh ihn das nicht mehr ins Gesicht sagen zu können und ihn nicht mehr in die Arme nehmen zu können.
> Stell Dir Deinen Sohn vor, wie er auf einer Baumallee steht und Dir zuwinkt. Er geht für eine kleine Zeit fort, so als ob er zum Spielplatz geht. Bald werdet Ihr Euch wiedersehen, auch wenn für uns in dieser Ebene es viele Jahre bedeuten. Drüben gibt es keine Zeit.
> Hier mußt Du jetzt und hier leben. Lebe, das Dein Sohn stolz auf Dich sein kann. Vielleicht gibt es irgendwo einen Menschen, der Deiner Hilfe bedarf. Schenke sie ihm und erzähle Deinem Sohn davon. Das wird Dir vielleicht Kraft geben.
> In Licht und Liebe
> Birma

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