Nach recht kurzer Zeit ist
meine Muladharaenergie nach oben gezogen ins Bauchchakra. Im Bauch kann
ich kaum die einzelnen Chakren unterscheiden, wenn eines arbeitet, dann
arbeitet der ganze Bauch bei mir.
Jetzt wurde es richtig
abenteuerlich.
In unserem Haus fingen Steckdosen an zu brennen, in denen kein Stecker
steckte, die Holzbalken rissen mit lautem Knall. Wir wohnten zu diesem
Zeitpunkt in einem Blockhaus, das Holz hatte sich aber schon lange
gesetzt, riss also nur alle paar Monate einmal und nicht am laufenden
Band. Nun knallte es ständig um uns herum. Elektrische Geräte spielten
verrückt, sobald ich den Raum betrat. Die Wasserspülung von der
Toilette lief ununterbrochen, obwohl kein Wasser lief etc.
Irgendwann wurde es mir zu
viel, weil ich das Gefühl hatte, dass ich nichts mehr unter Kontrolle
hatte in meinem Körper. Also versuchte ich alle wilden Energieabläufe
in mir zu unterdrücken was mir auch leider gelang. Leider deswegen,
weil einige Stunden später erst recht alles außer Kontrolle geriet.
Mein Bauch wuchs immer mehr
an, nach einigen Stunden sah ich aus wie im neunten Monat schwanger,
keine Hose passte mehr, ich war entsetzt. Die Energie sammelte sich im
Bauchchakra an und wuchs da zu einem unglaublichen Ball. Ich war kurz
vorm Durchdrehen, es war ja nicht nur äußerlich zu sehen, sondern ich
hatte innerlich das Gefühl, ich platze gleich vor Energie, aber nicht
im positiven Sinne. Es war nicht mehr zum aushalten. An jeden, der in
meiner Nähe war, gab ich Energie ab, aber es half alles nichts, viel
schneller als ich sie abgeben konnte, stieg sie wieder an. Aus
Verzweiflung lief ich ständig in den Garten, umarmte Bäume, gab ihnen
Energie und war für kurze Zeit etwas erleichtert, bis es wieder
losging. Beim bäumeumarmen kam ich mir ziemlich blöd vor, aber dabei
habe ich schöne Erfahrungen gemacht, die ich heute nicht mehr
missen möchte. Jetzt umarme ich öfter Bäume um ihre Energie zu
fühlen und in mir aufzunehmen, so etwas kann ich jedem empfehlen.
In der darauffolgenden Nacht
erlebte ich Unglaubliches. In mir wuchs ein enormes Machtgefühl an, ich
schwang das erste Mal auf Geräuschen, die von draußen hereindrangen.
Als ein Auto vorbeifuhr, wurde ich fast aus dem Bett gehoben, wie auf
einer großen Welle schwang ich mit. Dann fing der Raum um mich herum an
sich aufzulösen, ich hatte das Gefühl, dass ich winzigste
Materieteilchen erkennen konnte, jeder Gegenstand, ja das ganze Zimmer
bestand nur noch aus wahrnehmbaren Teilchen. Es gab keine feste Materie
mehr. Während dieses Erlebnisses knallte es beängstigend laut um mich
herum.
Dieser Ausnahmezustand
dauerte ca. zwei Tage, dann beruhigte sich die Energie und konnte wieder
frei fließen in mir.
Zu dieser Zeit begannen
meine Tunnelreisen. Ich hatte einen extremen Drang danach, mich
hinzulegen und zu entspannen. Wenn ich dem nicht nachgeben konnte, wurde
ich unausstehlich und hatte keinen anderen Gedanken mehr im Kopf als
diesen. Sobald ich mich hinlegte und die Augen geschlossen waren, ging
es auch schon los, der erste Tunnel erschien vor meinem inneren Auge und
ich wurde hineingezogen. Meist habe ich gleich mehrere Tunnelreisen in
einer Entspannung gemacht. Diese Entspannungen brauchte ich mindestens
zweimal am Tag.
Nachts schlief ich nur noch
höchstens vier Stunden, die restliche Zeit lag ich wach im Bett und
machte Astralreisen oder stand auf und tippte meine Erlebnisse in den
Computer. Ich konnte anfangs meine Reisen überhaupt nicht steuern, ich
schoss wie eine Rakete wild durch die Gegend, reiste in den Weltraum,
flog über irgendwelche astrale Landschaften etc.
In dieser ersten Zeit sah
auch jeder Tunnel anders aus, eine unglaubliche Vielzahl von
verschiedenen Tunnelröhren tat sich auf. Nach einer Weile konnte ich
schon ungefähr am Aussehen des Tunnels erkennen, wo er hinführte.
Führte ein Tunnel nach unten, dann war ich vorsichtig und brach meist
die Reise ab. Diese Tunnel wanden sich oft vor mir in alle Richtungen,
manchmal reiste ich lange hindurch, bis ich irgendwann wieder in meinem
Körper war, ohne je am Ende hinausgekommen zu sein. Auch hatte ich
viele Erlebnisse, bei denen ich am Ausgang eines Tunnels gleich in den
nächsten Tunnel gezogen wurde usw. bis ich irgendwann am Ziel
angekommen war.
Mein Bauch schwoll ab und
zu, wenn ich besonders viel Energie darin hatte (was ich genau fühlen
konnte) wieder an, aber nie mehr so schlimm wie während dieser zwei
Tage. Mittlerweile fing er auch an zu wellen, was sehr angenehm war,
mein Fluidalkörper wellte, das fühlte sich an wie eine angenehme
Massage im Bauch.
Meine Stimmungen schwankten
hoch und runter. In einem Moment war ich total ekstatisch glücklich, im
nächsten hing ich in einer tiefen Depression. Dieses ständige Hoch und
Runter ging stark an die Substanz. Man muss schon ein starkes
Nervenkostüm haben um so etwas durchzustehen. Und man muss in der Lage
sein die immer wieder aufkommenden Ängste, man könnte vielleicht doch
verrückt sein, in den Griff zu bekommen.
Es wird in vielen Schriften
vor der manchmal zerstörerischen Kundalinikraft gewarnt, wenn man sie
so stark durchmacht wie ich, dann weiß man warum.
Ich habe das große Glück
gehabt, dass mich meine Familie aufgefangen hat, denn in dem ersten
dreiviertel Jahr meines Kundaliniaufstiegs habe ich nichts mehr geregelt
auf die Reihe bekommen. Und ich hatte eben das Glück einen sehr guten
spirituellen Lehrer zu finden, den ich in dieser Zeit sehr gestresst
habe :-))), der mich aber gut durch alle auftretenden Schwierigkeiten
hindurchgeführt hat.