Um die Energie von den
Bauchchakren ins Anahata Chakra zu ziehen, habe ich sehr lange
gebraucht. Vom Muladhara in die Bauchchakren lief die Energie von ganz
alleine, aber da blieb sie stecken.
Nicht
bei den Kundaliniblitzen zwischendurch, bei diesen lief die Energie
durch den ganzen Körper nach oben, aber das hauptsächlich arbeitende
Chakra war eben unterhalb des Anahata.
Eigentlich
war ich schon nach recht kurzer Zeit davon überzeugt im Anahata Chakra
zu sein, aber das war ein Trugschluss. Ich hatte "hohe"
Begegnungen auf meinen Astralreisen, ich fühlte etwas im Anahata, hatte
sogar für mich sehr starke Liebesgefühle, also MUSSTE ich doch
längst das Anahata erreicht haben. In den unteren Chakren konnte ich
doch unmöglich "hohe" jenseitige Begegnungen haben.
Zwischendurch
bekam ich immer wieder starke Stiche im Anahata, ich bekam Atemnot, es
fühlte sich so an, als wenn ich plötzlich einen Felsbrocken auf meiner
Brust liegen hatte. Dann wieder bat ich meinen Helfer oder die Göttin
Tara mir diesen sehr unangenehmen Stein wegzunehmen und wenn sie auf
meinen Reisen ihre Hand bei mir auflegten, war augenblicklich wieder
alles frei und ich fühlte mich geradezu wunderbar, bis einige Zeit
später der Felsen wieder da war.
Nach
einigen Monaten begann es schmerzlich zu ziehen im Anahata. Dieser
starke Schmerz hatte seinen Ursprung eindeutig im Herzchakra, breitete
sich aber von dort auf den ganzen Körper aus. Es war kein gewöhnlicher
Schmerz, dieser Schmerz war "süß". Das hört sich jetzt
ziemlich ungewöhnlich an, der Schmerz war wunderschön, ich konnte
nicht genug bekommen davon. Es war ein extrem starkes Sehnen in mir, ein
Sehnsuchtsschmerz, anders wüßte ich nicht, wie ich es beschreiben
sollte. Ein Schmerz, der einerseits wirklich weh tat, andererseits das
Schönste war, was ich bis dahin erlebt hatte. Seit meinem ersten
Einheitserlebnis ist er weg und nicht wiedergekommen. Vayu, mein
spiritueller Lehrer hat dazu geschrieben, dass man diesen
Sehnsuchtsschmerz nur so lange hat, wie noch keine Vereinigung
stattgefunden hat, man sehnt sich danach. Ist die Vereinigung mit dem
Göttlichen da, "braucht" man diesen Schmerz nicht mehr. Diese
Erklärung finde ich sehr logisch und so war es dann auch.
Das
Erlebnis, bei dem ich zum ersten Mal RICHTIG im Anahata drinnen war,
habe ich bei den Reiseberichten unter dem Titel
"Liebesgefühle" beschrieben. Nun war mir klar, dass alles was
ich vorher im Anahata erlebt hatte, nur ein winziges Vorspiel zu dem
wirklichen Öffnen des Anahatas war. Ich schwelgte auf einmal in
Liebesgefühlen, musste ständig vor lauter Liebe weinen, was mir vorher
undenkbar gewesen wäre. Das war auch keine zielgerichtete Liebe, also
auf eine bestimmte Person, sondern ich strahlte diese Liebe überall um
mich herum aus. Fremde Menschen sprachen mich auf der Strasse an,
Verkäufer in Geschäften überschlugen sich geradezu mich zufrieden zu
stellen, ich lernte permanent neue liebe Menschen kennen. Diese Liste
könnte ich jetzt endlos fortsetzen, ich glaube keiner war darüber
verblüffter als ich selbst :-).
Man
muss nun wissen, dass ich vor dem Aufstieg der Kundalini kein gläubiger
Mensch war, mir waren alle Menschen, die mit einem glückseligen
Lächeln auf den Lippen durch die Gegend liefen, in höchstem Maße
suspekt. Nun ja, viele davon gibt es ja auch nicht :-))). Mir waren auch
alle Menschen suspekt, die darin aufgingen anderen NUR SELBSTLOS
zu helfen, ich vermutete dahinter eine versteckte Art von Eigennutz.
Jetzt wusste ich, dass es Menschen gibt, die die gleichen Erfahrungen
gemacht hatten wie ich, oder zumindest ähnliche. Mein Weltbild wurde
mal wieder umgeworfen. Zwischendurch musste ich immer mal wieder über
mich selbst lachen, ausgerechnet mich hatte es erwischt, nie im Leben
hätte ich so eine Entwicklung bei mir erwartet.
Nun
merkte ich auch, dass sich die Art meiner Astralreisen änderte. Ich
machte viele Tunnelreisen vom Anahata Chakra aus und meine früheren
"hohen" Begegnungen relativierten sich sehr schnell. Ich
lernte nun RICHTIG, das heißt die Erkenntnisse, die ich auf meinen
Reisen erwarb und machte, waren viel tiefgreifender als vorher. Sie
veränderten meine gesamte Persönlichkeit und meine Lebensziele. So
etwas geht nicht, ohne dass man an sich selbst arbeitet. In den
depressiven Phasen, die nun immer seltener kamen, wurde ich jedes mal auf einen "negativen"
Aspekt meiner Persönlichkeit aufmerksam, den ich dann erst bearbeiten
musste um wieder aus meinem "Loch" herauszukommen. Stark ins
Licht komme ich erst dann, wenn ich es schaffe meine Egoismen
größtenteils abzulegen, was mir nicht immer gelingt. Hat man es einmal
geschafft so richtig tief im Anahata drinnen zu sein und fällt dann
wieder aus diesem Zustand heraus, will man unbedingt wieder hinein, es
gibt dann nichts Wichtigeres mehr auf der Welt als dieses. Jedenfalls
ist es bei mir so. Ich glaube nicht, dass es irgendjemand auf dieser
Welt schafft permanent in einem Erleuchtungszustand zu sein, das ginge
höchstens in der Schutzzone eines Klosters, obwohl ich auch da
bezweifle, dass es jemand auf Dauer schaffen könnte.
Zum
Glück gibt es viele Abstufungen der Liebeszustände, eigentlich aller
Zustände im Yoga. Ich liebe es tief im Anahata zu sein, mehr als
Shivazustände, die sich hauptsächlich im Kopf abspielen.
Den
ganzen Tag über übe ich aufs Anahata, ich atme hinein, aktiviere meine
Energie dort, heize es an durch den Atem und durch Liebe zu allem um
mich herum, so dass mein Brustbereich nach Möglichkeit immer heiß und
daraus resultierend rot ist, dabei vernachlässige ich aber nicht die
anderen Chakren. Bis ich diesen Zustand aber stabil hinbekomme, werden
sicherlich noch viele Jahre vergehen, wenn ich es denn je schaffe. Dann
hoffe ich auch, dass die große Tiefe im Anahata immer öfter kommt.
Das
Anahata ist übrigens für mich auch der Energiemotor für die Chakren
darüber, die nur Energie aufbrauchen, aber nicht selbst produzieren
können.