Gleich von
meiner ersten Astralreise an, startete ich meine Tunnelreisen durch das
Ajna Chakra. Sobald ich die Augen schloss, erschien dort ein Tunnel und
ich sauste hindurch. Also bin ich in meiner Naivität davon ausgegangen,
dass dieses Chakra bei mir aktiv ist. Ich habe mir sogar eingebildet,
mein "drittes Auge" wäre aktiv :-).
Das hört
sich ja auch erst mal für einen Anfänger ganz logisch an: Ich reise
von dort durch Tunnel, ergo bin ich in diesem Chakra
"drinnen".
Dem war aber nicht so, leider wird das auch in vielen esoterischen
Büchern so propagiert.
Mein Lehrer
ließ mich in dem Glauben weil er darauf hoffte, dass ich eines Tages
von alleine die Erfahrung machen würde, wie es sich anfühlt, wenn
wirklich das dritte Auge aktiv wird und ich WIRKLICH in diesem Chakra
"drinnen" bin. Nach einer weiteren langen Zeit habe ich diese
Erfahrungen dann auch gemacht.
In den
ganzen Monaten, in denen ich die unteren Chakren intensiv durchlaufen
habe, war IMMER eines der unteren Chakren ausschlaggebend für meine
Reisen. Mein Ajna Chakra war nur ausführendes Element.
Götterbegegnungen hatte ich schon in den unteren Chakren, diese
änderten sich radikal, ab dem Anahata Chakra. Die Götter erschienen
mir auf eine völlig andere Art und Weise und meine Erlebnisse wurden
ganz anders. Das bedeutet nicht, dass ich nicht auch zwischendurch ganz
normale Reisen machte, ich war und bin ja nicht stabil nur in einem
Chakra drinnen, sondern es wechselt. Einmal bin ich im Wurzelchakra, ein
andermal im Bauchchakra etc. Nur eines davon ist immer das dominante
Chakra und die oberen Chakren können eben nur dann richtig dominant
erlebt werden, also mit deren intensiver Schwingung, wenn man die
unteren auch aktiviert hat. Sonst macht man eher mentale Reisen aus dem
Kopf heraus, die sind aber lange nicht so farbig und emotional gefärbt
wie die Reisen, die bei voll aktivierten unteren Chakren stattfinden.
Als ich die
ersten Male im Ajna Chakra war, sah ich plötzlich ein intensives
leuchtendes Kobaltblau, viel intensiver, als man das in dieser Welt
kennt. Erst kleine blaue Flecke, dann wurden diese immer größer,
manchmal war es eine deutliche blaue Perle, manchmal war einfach alles
blau. Ich übte die Gedankenstille, die man in diesem Chakra
durchführen kann, was mir zuerst nur für winzige Augenblicke gelang,
die dann aber immer länger wurden.
Nach kurzer
Zeit bekam ich sehr starke Kopfschmerzen gegen die keine Tabletten
halfen. Es ging mir schlecht, ich hatte vergessen mein Anahata Chakra
anzuheizen und meine Kopfchakren hatten meine Energie verbraucht, woraus
die Kopfschmerzen resultierten. Sobald ich wieder mein Herzchakra
angeheizt hatte, lief die Energie von ganz alleine nach oben und ich war
ohne Kopfschmerzen im Ajna Chakra drinnen.
Einige Zeit
später, in der ich viel auf das Ajna Chakra übte, hatte ich dann mein
erstes Auflösungserlebnis. Ich machte mit einem Freund zeitgleich eine
Entspannung, der sich über tausend Kilometer entfernt befand und
schickte ihm Energie, als ich auf einmal immer größer und weiter
wurde, ich merkte wie ich die Entfernung zu seinem Wohnort innerhalb von
Sekunden mit meiner Ausbreitung überwand, ihn in mein Energiefeld mit
hineinnahm und dann löste ich mich auf. Dies alles geschah ohne mein
direktes Zutun, als ich dann irgendwann aus der Entspannung kam, war ich
ziemlich fertig, zitterige Knie, mein Kopf rauschte und wellte, aber ich
war in einem total euphorischen Zustand, der noch eine ganze Weile
anhielt.
Bei einem
anderen Samadhi bin ich immer kleiner geworden, bis auf einen
stecknadelgroßen Punkt und habe mich dann aufgelöst. In letzter Zeit
reise ich häufig in reine Energieebenen, formlose Ebenen und dann kann
ich bis zu drei Stunden (das war das Längste bisher) dort bleiben und
bin in starkem Licht am Anfang, bis ich mich auch dort auflöse. Oft ist
das Licht im abgedunkelten Zimmer vor meinen geschlossenen Augen so
stark, dass ich in der Anfangsphase der Entspannung die Augen wieder
aufmache, weil ich denke, die Sonne scheint mir direkt in die Augen,
aber das Zimmer ist immer noch abgedunkelt. So etwas ist sehr schön.
Einmal bin
ich vier Wochen lang ununterbrochen in einem Shivazustand herumgelaufen,
natürlich nicht im Dauersamadhi, dann hätte ich ja nichts mehr hier
auf die Reihe bekommen, aber es gibt ja auch "erdentaugliche"
Zustände. Mir ging es supergut dabei, nichts konnte mich aufregen, ich
wußte dass mir nichts geschehen konnte (ich war zu dieser Zeit für
drei Wochen in Südamerika, bin das erste Mal in meinem Leben alleine
geflogen, das erste Mal so weit weg und konnte kein Wort Spanisch). Es
gab sogar eine Flugzeugpanne in Paraguay auf einem abgelegenen
Flughafen, ich hatte früher immer extreme Höhenangst und wäre
normalerweise abgedreht bei so einem Erlebnis, aber in diesem Zustand
hatte ich eine unglaubliche innere Sicherheit und nichts konnte mich aus
der Ruhe bringen. Ich war ganz stark in den Kopfchakren drinnen.
Eigentlich
könnte man jetzt sagen: "Das ist doch ein sehr erstrebenswerter
Zustand".
Fast alle
Yogis wollen genau da hin. Mir fiel aber nach einer Weile, in der ich
meinen Zustand sehr genoss auf, dass ich einen gewissen Abstand zu allem
um mich herum bekommen hatte. Die Kehrseite meiner inneren Ruhe und
Sicherheit war nämlich die, dass meine Gefühle auch irgendwie in einem
Ruhezustand waren. Die starken Liebesgefühle, die ich vorher gehabt
hatte, waren weg, ich liebte zwar weiter alles um mich herum, aber
irgendwie "entpersönlicht", mit Abstand, so über den Dingen
schwebend, völlig abgehoben.
Das wollte
ich nicht, mir ist es lieber, ich rege mich auch mal auf und kann
verletzt werden, aber ich bin emotional mitten drin im Leben. Liebe kann
man meines Erachtens auch nur dann richtig weitergeben an andere oder
ausstrahlen, wenn man den Schwerpunkt im Anahata hat und gut geerdet ist
und nicht völlig abgehoben vergeistigt durch die Gegend läuft. Dieser
Zustand ist für mich ein sehr egoistischer Zustand, weil eigentlich
niemand etwas davon hat, außer man selbst. Man dreht sich dann im Grunde
nur um seine eigene Achse, selbst wenn das Ego dabei stark in den
Hintergrund tritt. Ich weiß nicht, ob ich das hier deutlich in Worte
fassen konnte, es ist immer schwer Zustände zu formulieren.
Natürlich
gibt es auch eine ganze Menge unterschiedlicher Shivazustände, so wie
es auch eine ganze Menge verschiedener Liebeszustände gibt. Sie sind
verschieden in der Stärke, in der Ausrichtung, sogar in der Schwingung.
Das Ideale wäre glaube ich, wenn man gleichstark im Ajnachakra und im
Anahata drinnen ist.