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re: Großstadt-Heiden
LudwigMüller * schrieb am 3. Oktober 2008 um 0:21 Uhr (1186x gelesen):

Sind zwar nicht meine Götter, aber vielleicht gerade deshalb mal eine etwas andere Sichtweise der Dinge:

Da es zum Entstehungsmythos deiner Religion gehört, dass ihre ursprünglichen Anhänger in Feld, Wald oder Wiese lebten (so nehme ich zumindest an, Details deines Glaubens hast du ja nicht genannt), ist es naheliegend, dass diese Religion Dinge referiert, die einen üblicherweise umgeben, wenn man in Feld, Wald oder Wiese lebt: Bäume, Vollmondlichungen, Steinchen, Pilze ...

Diese Dinge nun zum unantastbaren Dogma zu erklären, halte ich genauso für verfehlt wie z. B. an bestimmten Forderungen in den heiligen Büchern des Christentums festzuhalten, die zur Entstehungszeit zwar dem gesellschaftlichen Konsens entsprachen, heutzutage aber überholt sind. (So Sachen wie das Verbot, die Frau des Nachbarn zu vögeln.)

Veränderte Lebensumstände erfordern also eine Neuinterpretation tradierter religiöser (magischer) Praktiken. Mit andren Worten: Wo es keine Mondlichtungen gibt, tuts auch der Aldi-Parkplatz im Industriegebiet.

Eventuell könnte man sich dann auch die Frage stellen, obs denn für den Großstadtmenschen tatsächlich sinnvoll ist (materiell, spirituell, karmisch...), dem Geist des Westwindes zu huldigen. Wer dagegen mit dem Geist der Rush-Hour in Einklang ist, bezwingt zumindest den täglichen Stau.

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