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Göldin 1782: Opfer, Hexe - oder Münchhausen-Syndrom?
Füchsin * schrieb am 13. Juni 2007 um 11:33 Uhr (871x gelesen):

Aus: http://derStandard.at/ vom 13.6.2007, Rubrik Wissenschaft, Zeit:

Diskussion um Rehabilitierung von "Europas letzter Hexe"

Bern - Im Schweizer Kanton Glarus ist eine öffentliche Auseinandersetzung um die Rehabilitierung von Anna Göldi entbrannt, die 1782 als letztes Opfer des europäischen Hexenwahns hingerichtet wurde. Anna Göldi war am 13. Juni 1782 in Glarus nach einem bereits damals höchst umstrittenen Prozess als Hexe zum Tod verurteilt und enthauptet worden. Für den 225. Todestag von Anna Göldi ist im Kanton Glarus die Eröffnung eines Museums für die "letzte Hexe Europas" geplant.

Anklage der Zauberei

Die 1734 geborene Frau stammte laut Kathpress aus armen Verhältnissen und arbeitete als Dienstmagd. Sie gebar zwei Kinder, das erste starb kurz nach der Geburt und sie wurde darauf wegen Kindsmord verurteilt und bestraft. Später arbeitete sie als Magd bei dem Arzt, Ratsherrn, Richter und Regierungsrat Johann Jakob Tschudi aus einer der wohlhabendsten und einflussreichsten Familien des protestantischen Teils des Kantons Glarus.

Eines Tages wurde die - auch damals als absurd empfundene - Beschuldigung erhoben, die Magd habe in die Milch einer der Töchter Tschudis Stecknadeln "gezaubert". In dem anschließenden Gerichtsprozess gab Anna Göldi unter Folter zu, die "Kräfte des Teufels" zu nutzen. Daraufhin wurde sie am 13. Juni 1782 zum Tod durch das Schwert verurteilt, das Urteil wurde umgehend vollstreckt.

Die Causa sorgte - auf dem Höhepunkt der Aufklärung - trotz Pressezensur für europaweiten Aufruhr und wurde als Justizmord bezeichnet. Die Funktionäre der Justizbehörden des Kantons waren sich ihrer Untat offensichtlich bewusst: Im Urteilsspruch wurde der Vorwurf der Hexerei vermieden, Anna Göldi wurde als Giftmörderin hingerichtet, die Gerichtsakten wurden umgehend vernichtet, um die Spuren zu verwischen.

Nach Auswertung bisher unbekannter Quellen kommt der Journalist Walther Hauser zu dem Schluss, dass Anna Göldi vermutlich ein Verhältnis mit ihrem Dienstherrn Johann Jakob Tschudi hatte und von diesem möglicherweise auch vergewaltigt wurde. Da überführte Ehebrecher als unfähig galten, ein politisches Amt zu bekleiden, dürfte Tschudi sich entschlossen haben, Anna Göldi zu beseitigen und daher den Hexenprozess initiiert haben.

Im Kanton Glarus ist anlässlich des Jahrestages eine Diskussion über Anna Göldi entbrannt. Im März hatten sowohl die Kantonalregierung wie auch der reformierte Kantonalkirchenrat eine Rehabilitation von Anna Göldi abgelehnt. Im Bewusstsein der Glarner Bevölkerung sei dies nämlich schon längst geschehen. Demgegenüber finden es die ParlamentarierInnen an der Zeit, sich in einem symbolischen Akt zur historischen Verantwortung zu bekennen und Anna Göldi für schuldlos zu erklären.

Sie sehen es als gerechtfertigt an, "aus dem trübsten Kapitel der Geschichte von Glarus aus heutiger Sicht die erforderlichen Schlüsse zu ziehen". Die ParlamentarierInnengruppe forderte nun "Landrat" (das Kantonalparlament) auf, seinerseits eine öffentliche Rehabilitierung auszusprechen. (APA)

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Soweit der Artikel.

Nach dem, was ich darüber gelesen habe, hatte die Göldin (= Anna Göldi) kein sonderlich freundliches Wesen, hat sich mitunter wie psychisch krank aufgeführt (umsessen?).
Sie war keine Hexe, allerdings könnte sie sehr wohl - man denke nur an das tote zweite Kind - an ein erweitertes Münchhausen-Syndrom denken
(s. Wikipedia bezüglich "Münchhausensyndrom: http://www.psychosoziale-gesundheit.net/seele/muenchhausen.html ): Beim Münchhausen-Syndrom geht es um Selbstverletzung, die dann vor anderen als schwere Erkrankung oder Unfall ausgegeben wird. Die Täter benötigen offenbar die Zuwendung von Medizinern.

"Beim erweiterten Münchhausen-Syndrom (auch Münchhausen in Vertretung genannt) handelt es sich um eine besonders unfassbare Störung dieser Art, weil nicht nur der Betroffene, sondern noch eine weitere Person einbezogen ist. Und das meist noch in Form von Mutter und Kind."

Mütter (Bezugspersonen) verletzen Kinder absichtlich um dann bei ihnen Krankheiten vorzutäuschen. Nach außern erscheinen sie überfürsorglich.

"In Wirklichkeit liegt hier eine krankhafte Identifikation vor, also eine in gemütsmäßiger Hinsicht krankhafte Gleichsetzung mit einer anderen Person, in diesem Fall zwischen jemand mit Münchhausen-Syndrom, der dieses Leiden auch noch auf sein Kind überträgt. (...) Die Täter scheinen durch diese Manipulationen an ihrem Kind eigene schwere seelische Krisen abwehren zu können. Und wenn dies durch eine aufgeschreckte Umgebung verhindert wird, dann geraten sie in eine ernste seelische Krise, d. h. dekompensieren psychotisch oder legen sogar Hand an sich.

Hier zeigt sich dann deutlich, dass zwischen fremd-aggressiven (d. h. zu Lasten des eigenen Kindes) und selbst-aggressiven Regungen bzw. Handlungen mitunter kaum ein Unterschied besteht, bzw. das eine rasch ins andere umkippen kann. (...)

Dazu trägt vor allem das erwähnte Phänomen bei, dass bei solchen Müttern das Kind nicht als eigenes Individuum, sondern als ein Teil des eigenen Lebens und der eigenen Person empfunden und entsprechend behandelt wird. Will sich also die Mutter psychologisch durch Selbstmanipulationen entlasten, kann sie das beim erweiterten Münchhausen-Syndrom auch dadurch, dass sie ihr Kind in nutzlose medizinische Manipulationen schickt. Und wird ihr das verwehrt, so ist ihr damit eine Art "selbst-therapeutische Behandlungsschiene" genommen, und sie gerät in eine schwere psychische Notsituation (siehe oben)."

In der weiteren Form kann der Täter auch von ihm betreute und abhängige Personen solcherart absichtlich verletzen und krank machen, ohne dass die das sofort bemerken. Überhgaupt geht diese Art der "Betreuung" auch bis zum Tod des Opfers, dass man dann öffentlich über alle Maßen betrauert...

Möglicherweise wurde die Göldin als Dienstmagd tatsächlich sexuell von ihren jeweiligen Dienstherrn bedrängt (woher sonst die zwei Kinder!) und hat dann so reagiert. Jedenfalls soll die kleine Tochter der Tschudi-Familie mehrmals Nägel ausgespukt haben. Vermutlich hat sie vorher Nägel und Stecknadeln dem Kind mit Milch zu trinken gegeben.
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http://de.wikipedia.org/wiki/Anna_G%C3%B6ldi

Füchsin


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