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Man kann Altes nicht in Neuem suchen

Albine schrieb am 4. August 2006 um 19:15 Uhr (626x gelesen):

Hallo alle zusamm

Es war im letzten Winter, als ich eher durch Zufall den Geistesblitz hatte, Immenhof auch mal ins Internet einzugeben! Mein Bruder und ich sind/waren unendliche Immenhof- Fans und haben uns durch diese Filme oft in eine bessere, schöne und friedliche Welt geträumt.
Nach seinem Tod habe ich den Immenhof immer mit meinem Bruder verbunden, noch heute.

Jedenfalls wurde die Seite „Immenhof – Jubiläum“ angezeigt, welche mit Forum, Fan- Shop sowie Kontakt zum heutigen Besitzer des Gutes bepackt war.
Macher dieser Seite war ein Mann, welcher das 50 jährige Jubiläum des Immenhofes ins Leben gerufen, einen vierten Immenhof Teil geschrieben und nun eine Filmgesellschaft zur Verfilmung gefunden hatte!

Noch vor meinem Unfall hatte ich das Glück, mit dem „Besitzer“ vom Immenhof Kontakt aufzunehmen und dieser teilte mir am Telefon mit, dass im Sommer 2006 in der Umgebung des Immenhofes ein Casting stattfinden würde, das zur Auswahl des Immehof- Filmes Teil 4 „Sommernacht auf Immenhof“ im Jahre 2007 stattfinden sollte und dass ich ihm doch mal Bilder für eine Bewerbung hierfür schicken könne. Ich stellte mir vor, wie stolz mein Bruder sein würde, wüsste er, dass ICH Dicki der neuen Filme würde und so schrieb ich eine lebhafte Bewertung und teilte ihm den Gefühle über Film und die Erlebnisse mit meinem Bruder mit!
Ebenso bat er mich, Mitglied bei Immenhof zu werden, was jährlich 15 Euro kostet, dem ich zustimmte.
Bald nach meiner „Bewerbung“ bei diesem Mann, rief er mich an und teilte mir freundlich mit, dass ich gute Chancen für „Dicki“, des Filmes hätte.
Er meinte, dass bereits alle Zimmer im Casting – Hotel reserviert seien, nur er habe noch 2 Zimmer auf Reserve, von denen ich eines haben könne. Rasch griff ich zu.
Dann meldete ich mich für die Reise nach Immenhof und das Casting an, ohne genau zu wissen, was dort alles passieren würde und wie ich dort hin komme. Mein zukünftiger Mann musste natürlich auch mit. Eine simple Entscheidung war die Reise mit dem Zug, knappe 1000 km oder 8 Stunden Fahrt nach Schleswig- Holstein.

Dort angekommen, holte uns der besagte Mann spät in der Nacht dann ab und brachte uns auf unser Zimmer, das mit einfachen Dingen und dem Nötigsten eingerichtet war.
Am nächsten Morgen frühstückten wir und beschlossen dann, zum Immenhof zu pilgern, um Fotos zu machen, denn wir glaubten, das Gut gehöre diesem besagten Mann, dem wir Zimmer und Casting zu verdanken hatten.
Dabei fiel uns auf, dass einige Zimmer neben und unter uns gar nicht belegt waren.

Mit einem Taxi fuhren wir dann einige Kilometer, bis wir am Gut angekommen waren, das sich in Wirklichkeit nicht Immenhof nannte. Der Taxi- Fahrer kannte das Gut nicht und riet nach dem Weg dort hin. Vor dem Immenhof angekommen sah alles so aus, wie damals!! Nichts oder nicht viel hatte sich verändert.
Beim Aussteigen kam eine Frau die Treppe herunter und schrie über den Platz „Machen Sie, dass Sie hier weg kommen, das ist privat!“
Anfangs wussten wir nicht, was wir davon halten sollten. Dann kam die Frau mit ihrem Fahrrad zu uns, während der Taxifahrer längst wieder weg gefahren war.
Die wirkliche Besitzerin des Guts bat uns barsch aus ihrem Privatgrundstück. Wir waren völlig überrascht, als sie uns sagte, dass hier öfter Leute her kämen und sie ihnen dann sagen müsste, dass weder Fotos noch Besuche erwünscht seien, da sie auf diesem Gut seit 40 Jahren lebt, Pferde züchtet und der „Falsch- Besitzer“, der uns somit angelogen hatte, nur ein Mieter sei, welchen sie leider bislang erfolglos kündigen wollte, welcher Lügen erzähle und behaupte, das Gut gehöre ihm, aber seine Mietschulden nicht bezahlte und auch nicht Besitzer war bzw. keine Rechte besaß.
Auch sollten auf diesem Gut KEINE weiteren Immenhof- Filme gedreht werden!

Enttäuscht drehten wir um… Wenige Minuten später kam die Besitzerin und fragte, ob sie uns mit ihrem Auto zurück zum Hotel bringen dürfe, denn es tat ihr leid. Wir nahmen dankend an und unterhielten uns im Auto noch ein wenig mit ihr, während sie sich uns vorstellte.

Wieder im Hotel angekommen trafen wir diesen Mann und fragten, wo jetzt genau der Neue Film gedreht würde. Er meinte „Auf dem alten Immenhof, wie damals“.


Wir waren für einen Moment fassungslos.

Wir entschlossen uns, den Vormittag und Mittag mit einer Bootsfahtr zu füllen, was sehr schön, sehr romantisch und interessant war, viele neue Eindrücke entstanden und wir hatten für einen Moment das Gefühl, Urlaub zu haben und zu entspannen – wir hatten Zeit für uns.

Anschließens folgte das Casting, an welchem über 300 Personen teil nahmen, aber nur 10 letztendlich ausgesucht werden sollten, für ein weiteres Casting, aus welchem nur eine Person letzetndlich gewählt wurde, für eine Statisten- Rolle, denn die Rollen der Dick, Dalli, des Mans usw. waren gar nicht gesucht! Wieder eine Lüge des Mannes!
Insgesamt 6 Stunden waren wir mit Warten beschäftigt, nur 2 ½ Minuten dauerte das eigentliche Casting und ausgesucht wurden ausschließlich Personen, die in der Nähe der Drehorte wohnten! Hätte ich das gewusst, wäre ich sicher nicht zum Casting gekommen und hätte nicht extra Urlaub eingereicht, sondern wäre später und unabhängig zum Immenhof gefahren!
Wir lernten während des Castings viele nette Leute kennen und sahen dies als einen Gewinn dieser Reise.

Der spätere Abend war geprägt durch ein schönes Konzert mit N. Brühl, Tochter von Dalli aus den Immenhof- Filmen, für welche mein Bruder so schwärmte.
Auch Autogramme und private Gespräche sowie Fotos mit ihr und der Frau von Paul Klinger, im Film hieß sie Margot, machten uns Freude.
Für den Eintritt hatten wir zahlen müssen und das Buffet kostete extra, genau wie Getränke, was wir ein wenig unverschämt fanden und somit etwas außerhalb des Hotels aßen.

Als die Tochter der Dalli das Lied ihrer Mutter „Wir wollen niemals auseinander gehen“ anstimmte, bat ich meinen Schatz, die Kamera drauf zu halten und dies zu filmen. Die Erinnerungen an meinen Bruder wurden wach und Tränen kullerten über mein Gesicht.

In dem Moment wurde mir klar „Man kann Altes nicht in Neuem suchen“.
Außerdem mussten wir nun, dass auch in der Filmbranche viel Schandluder getrieben wurdw, es viele Geheimnisse und Lügen gab und dass nicht immer alles so ist, wie es scheint – verlassen sollte man sich, grade auf solch große Entfernung, nur auf sich selbst!
Wir waren ein wenig enttäuscht – dafür hatten wir eine schöne Zeit auf dem Wasser und konnten einige Drehorte mal real sehen!!

Am nächsten Tag machten wir es uns gemütlich, fütterten Enten und kleine Babyschwäne.

Wir hielten es nach vielen Märchen des „Besitzers“ für gut, die wirkliche Besitzerin über einiges aufzuklären und hoffen, dass sie ihren Frieden auf diesem traumhaften Gut findet und ich hoffe, dass es zu keiner weiteren Verfilmung der Immenhof- File kommt, denn erstens sind es NICHT die selben Schauspieler und zweitens NICHT der selbe Drehtort und wenn doch, dann gegen den Willen des Menschen, welcher darauf seit über 40 Jahren lebt!

Ich wollte euch an dieser Geschichte gerne Teil haben lassen.

In den letzten Wochen und Monaten hat sich in meinem, ja in unserem Leben viel geändert.
Ich denke, das Früher ist vorbei. Das jetzt ist entscheidend. Und da kann man kein "Früher" mehr einbauen, denn alles geht einmal zu Ende und der Glanz eines Ereignisses, bleibt nur für einen Moment und in den Erinnerungen ewig und wahrhaftig, niemals aber neu aufpoliert in neuer Zeit.
Man kann etwas Altes nicht wieder Neu werden lassen. Das geht weder in Beziehung, noch in Erinnerung, noch in Familie oder Wunschdenken von Zielen oder Träumen, Vorstellungen oder ehamilgen Freunden aus alter Zeit, denn, die Zeit läuft ständig mit, verändert alles und beeinflusst jeden Blickwinkel - immer aufs Neue.

Es hat bei mir lange gedauert, bis ich alte Wunden verschlossen habe, bis ich eingesehen habe, dass es nichts bringt, das Damals hervor zu bringen, sondern dass wir im Jetzt leben und das Jetzt brauchen.
Und jetzt sieht alles so viel anders aus, als Damals. So viele Schöne Dinge, die von Damals ins Jetzt geholt werden, verblassen und verlieren an Bedeutung und Glanz. Dabei will man doch den Glanz durch Erinnerung an das Alte erhalten...

Was vorbei ist, ist vorbei und man sollte es so lassen, wie es ist und es nicht mehr hervor kramen, um es noch einmal neu zu bestaunen, weiter zu führen, denn damit verändert man es und das bedeutet, das seine Bedeutung beeinflusst wird.
Wie dieses Erlebnis...

Und ich wünschte mir, ich wäre niemals zu diesem Casting, denn... was ich sah und erlebte und was ich heute weiß, über die Wirklichkeit meines geliebten Immenhofes, hätte ich lieber nie gesehn...


Der Schein trügt immer.

Viele Grüße,
Albine und Blaze
en.

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