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re: Manipulation - Theorie und Denken
Rawir schrieb am 3. Juli 2006 um 2:53 Uhr (709x gelesen):

> "Niemand wird sich freiwillig manipulieren lassen, wenn es nicht unbedingt erforderlich ist!"

Mit dem, was du da schreibst, hast du ganz recht, Albine, aber meiner Meinung nach kannst du das sogar noch weiter fassen:

--- Jeder Mensch manipuliert zu fast jeder Zeit seine Umwelt (, außer vielleicht, wenn er schläft *g*). ---

d.h. Manipulation, so wie du sie definierst, geschieht andauernd und überall.

Beispiel:
Zwei Menschen kommen sich auf der Straße entgegen und taxieren sich im Bruchteil einer Sekunde, dann beginnt Person A zu lächeln...

Schon allein dies ist eine Manipulation entsprechend deiner Definition. Denn Person A zeigt an, daß er keine Gefahr für Person B darstellen will. ICH würde jedoch dies als Beeinflussung bezeichnun und diese von dem Wort Manipulation trennen. Also würde ich definieren:

- Jedes Mal, wenn zwei oder mehr Menschen aufeinandertreffen, beeinflussen sie sich gegenseitig, um eine Sozialstruktur erschaffen zu können.

- Jedes Mal, wenn eine Person Herrschaft über eine andere Person erlangen oder erhalten will bzw. diese andere Person zu eigenen Zwecken bzw. zum eigenen Gewinn ausnutzen will, liegt keine Beeinflussung, sondern eine Manipulation vor.

Demnach ist z.B. Werbung durchgängig und ausnahmslos Manipulation, das Lehrverhalten in Schulen oder durch die Eltern aber nicht unbedingt, da diese eher zur Beeinflussung zu zählen sind. Weiterhin folgernd läßt sich eine Person, die z.B. Selbstzweifel hegt, also in deine Gruppe der Ungerichteten gehört, gar nicht unbedingt manipulieren, aber sehr wohl beeinflussen.

Ein anderes Bild wäre folgendes:
Alle Menschen "handeln" ständig miteinander, jede Liebesbeziehung besteht aus Geben und Nehmen, also aus einem Handel... ja, im Grunde besteht JEDE Beziehung aus Handel, aber es gibt einen sehr klaren Unterschied zwischen HANDEL (beide Parteien haben den Eindruck, für die eigene Leistung oder Ware einen entsprechenden Gegenwert erhalten zu haben) und ÜBERVORTEILUNG (eine Person hat mehr Gewinn bzw. weniger Verlust).

Beeinflussung ist nichts Schlechtes (sie ist sogar natürlich), Manipulation jedoch schon (, da der Manipulierte "über den Tisch gezogen wird" und einen Verlust erleidet).

DAS HEISST ABER AUCH:
Solange ein "Manipulierter" für sich selbst festlegt, daß sein Gewinn ausreichend bis hervorragend ist, liegt gar keine Manipulation, sondern nur eine Beeinflussung vor.

-----------

Einverstanden?
Dann hab' ich genug "manipuliert" *g*

Gruß Rawir

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