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Mutter Natur<

Redstar schrieb am 28. Mai 2004 um 13:04 Uhr (729x gelesen):

Hallo,
ich gehe sehr gerne in den frühen Morgenstunden in den Wald, zu dieser Zeit erscheint die Natur irgendwie frei und unbelastet. Der Lärm vom Straßenverkehr, der heute in den verborgensten Winkeln zu hören ist, fehlt und die Luft scheint feuchter und frischer zu sein. Lange Zeit hatte ich das Gefühl, ich allein wäre hier ein Fremdkörper und so versuchte ich leister zu laufen. Dazu musste ich mich langsamer bewegen und darauf achten wo ich auftrete. Irgendwann kam ich auf eine Lichtung, der Morgennebel trübte die Luft etwas, aber trotzdem konnte ich einige Rehe erkennen, sie hoben kurz den Kopf um mich zu beobachten, grasten dann aber ungestört weiter.

In diesem Moment kamen auch mir die Tränen, denn ich erkannte wie weit die Menschen sich von der Natur entfernt haben und wie rücksichtslos sie Gaja ausbeuten. Die Tiere sehen im Menschen ihren Feind, ein gefräßiges Raubtier, das alles zerstört, was er vermeintlich zu besitzen glaubt. Ich sah mich um und sah Kieswege, Strommasten und einen Zaun um ein neu gepflanztes Wäldchen, auch ein Feldkreuz war auf der Lichtung. Was für mich ursprünglich wie unberührte Natur aussah war plötzlich nur noch die übliche Kulturlandschaft in der wir Menschen jeden Zentimeter bewirtschaften und "sauber" halten, in dem wir mit Maschinen in den natürlichen Kreislauf eingreifen.

In der Bibel steht, "machet euch die Erde Untertan" und genau das haben die Menschen getan, sie kämpfen gegen die Natur. Meine Nachbarin versucht Löwenzahn und Gänseblümchen auszurotten, weil ihr ein englischer Rasen besser gefällt, sie duscht bis zu drei mal am Tag um ihren eigenen Körpergeruch nicht riechen zu müssen. Betrachtet man dieses Verhalten genau, so stellt sich einem die Frage, ob diese Frau nicht eigentlich gegen ihre irdische Existenz ankämpft?

Mich macht es unglaublich traurig zu sehen, dass die Menschen solche Angst vor der Natur haben, dass sie diese vernichten und so wenig Respekt, dass sie sie völlig verschmutzen. Wenn die Menschheit nicht langsam beginnt umzudenken, so werden wir uns selbst vernichten.
Liebe Grüße
Redstar

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