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vielleicht hilft dir das weiter
(auszug aus der seite
http://www.m-ww.de/krankheiten/hautkrankheiten/psoriasis/index.html)
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Die Schuppenflechte ist keine Erkrankung der Neuzeit, schon vor über 2000 Jahren beschrieb der griechische Arzt Hippokrates (um 460 - 370 v. Chr.) schuppende Hauterkrankungen, bei denen es sich vermutlich um Psoriasis handelte.
Die medizinische Bezeichnung "Psoriasis" leitet sich vom griechischen Wort "psora" ab, welches für das "Jucken" bzw. "Kratzen", dann auch für "Krätze" oder "Räude" steht. Es ist also eigentlich eine irreführende Bezeichnung und es erscheint so nicht verwunderlich, dass die Psoriasis lange Zeit nicht von der durch Milben verursachten Krätze (Skabies) abgegrenzt wurde. Eine weit folgenschwerere Verwechslung war aber wohl die mit der Lepra, im Mittelalter litt vermutlich ein nicht unerheblicher Teil der verfolgten und teils sogar verbrannten "Aussätzigen" nicht unter Lepra sondern unter Schuppenflechte.
Auch heute noch hat die Schuppenflechte als chronische Erkrankung oft erhebliche Folgen für Gesundheit, Lebensqualität und Beruf. Obwohl sie nicht ansteckend ist, fühlen sich die Betroffenen aufgrund der oft gut sichtbaren Hautveränderungen stigmatisiert und werden häufig ausgegrenzt.
Definition
Bei der Psoriasis (Schuppenflechte) handelt es sich um eine bei hellhäutigen Personen häufige immunologisch-entzündliche Hauterkrankung, bei deren Entstehung sowohl genetische Faktoren als auch andere Auslöser und Risikofaktoren beteiligt sind. Typisch sind scharf begrenzte, rote, teils juckende, erhabene, mit silberweißen Schuppen bedeckte Herde besonders an Ellenbogen und Knien, am Kreuzbein und am behaarten Kopf.
Der Beginn der Erkrankung liegt meist im zweiten Lebensjahrzehnt, wobei ein gehäuftes Auftreten nach Infekten und äußeren Traumata sowie eine familiäre Häufung typisch sind. Gelegentlich tritt die Erkrankung nach dem 50. Lebensjahr auf, ohne dass eine familiäre Belastung beobachtet wird.
Bei der Psoriasis-Arthritis handelt es sich um eine Beteiligung des Bewegungsapparates bei Patienten mit Schuppenflechte. Sie kann gelegentlich auch ohne begleitende Hautsymptomatik auftreten.
Beim eigentlichen psoriatischen Prozess handelt es sich um eine Autoimmunreaktion, bei der Blutzellen und Botenstoffe nicht korrekt arbeiten und so über spezifische entzündlich-immunologische Faktoren die typische Symptomatik auslösen. Eine zentrale Rolle spielen dabei entzündungsfördernde Eiweiße sowie die Überaktivität einer bestimmten Sorte weißer Blutzellen, der sog. Th1-Lymphozyten, welche die Immunreaktion vermitteln und eine Schlüsselrolle im Entzündungsprozess darstellen. Ziel der Autoimmunreaktion sind körpereigene Zellen der Oberhaut, die sog. Keratinozyten, welche für die Hauterneuerung eine zentrale Rolle spielen. Die Haut reagiert auf den Angriff des Immunsystems mit einer allgemeinen Entzündungsreaktion, die Keratinozyten reagieren mit exzessiver Teilung, was die bekannte Symptomatik zur Folge hat.
Die bei der topischen Therapie eingesetzten Wirkstoffe werden äußerlich in Form von Cremes, Salben, Lotionen, Lösungen, Schaum- und Gelprodukten auf die Haut aufgetragen. Darüber hinaus existieren Badezusätze und Shampoos. Prinzipiell gilt, dass im akuten Schub zunächst die dicke Hornschicht durch Salbenverbände mit Wirkstoffen wie Salizylsäure, Harnstoff oder Milchsäure beseitigt werden muss, damit die Wirkstoffe überhaupt erst zu ihrem Wirkort, den lebenden Hautzellen, vordringen können.
Aber auch in weitgehend beschwerdefreien Perioden benötigt die psoriatische Haut sorgfältige Pflege. Zur täglichen äußerlichen Anwendung eignen sich Salben, die Teer, feuchtigkeitsbindenden Harnstoff oder hornhautlösende Substanzen wie Salizylate enthalten. Zu beachten ist, dass die Bedeutung der krebserregenden Wirkung von Inhaltsstoffen des eingesetzten Steinkohleteers bei der lokalen Anwendung noch nicht letztlich geklärt ist.
Bei der Behandlung von Krankheitsschüben werden Vitamin-D- und Kortisonpräparate sowie Salben mit Dithranol, auch als Cignolin bekannt, oder Retinoiden eingesetzt. Dithranol hemmt ähnlich wie die Inhaltsstoffe von Teer übermäßiges Zellwachstum und Entzündungsvorgänge. Retinoide sind Vitamin-A-Derivate und werden auch bei anderen Verhornungsstörungen wie Akne oder Ichthyosis eingesetzt. Äußerlich eingesetzt wird dabei das Tretinoin (Vitamin-A-Säure).
Seit vielen Jahren fahren Patienten mit Hautkrankheiten wie Neurodermitis oder Schuppenflechte zur Kur an das Tote Meer. Dort findet eine sog. Foto-Sole-Behandlung statt, die fast immer zu einer deutlichen Besserung der Beschwerden führt. Die Behandlung beruht auf einer Kombination von Bädern in Wasser mit einem Sole-Gehalt von mehr als 30% und der kontinuierlichen UV-Bestrahlung durch die Sonne. Auch in den meisten deutschen Rehabilitationsfachkliniken wird eine auf diesem Prinzip beruhende Behandlung angewandt.
Die Grundlage der ärztlichen Fototherapie sind dabei einerseits die UV-B-Bestrahlung, andererseits die Fotochemo- oder PUV-A-Therapie. Die bei mittelschwerer bis -schwerer Psoriasis eingesetzte UV-B-Bestrahlung wird mit Schmalspektrum-Strahlern durchgeführt, die fast monochromatische Strahlung mit einer Wellenlänge zwischen 310 und 313 nm erzeugen. Durch die hochselektive Bestrahlung wird im Vergleich zur Breitspektrum UV-B-Strahlung eine deutlich verbesserte antipsoriatische Wirkung erzielt bei gleichzeitig geringerer hautschädigender Potenz. So kann eine etwa 6- bis 8-mal höhere Dosis der Schmalspektrum-Strahlen appliziert werden, bis es zu einer Hautrötung kommt. Man spricht medizinisch von einer 6- bis 8-mal höheren minimalen Erythemdosis (MED-UV-B).
Bei der Fotochemo- oder PUV-A-Therapie wird mit UV-A-Strahlung gearbeitet, der Name setzt sich aus den beiden Bestandteilen der Therapie zusammen: Psoralen (Lichtsensibilisator) und UV-A-Strahlung. Der Lichtsensibilisator kann dabei oral verabreicht oder als Badezusatz angewendet werden. Der Wirkstoff verstärkt dann die UV-Wirkung massiv, so dass mit wesentlich geringeren UV-A-Dosen gearbeitet werden kann.
Die UV-Dosis so gering wie möglich zu halten, ist im Hinblick auf Hautschäden und insbesondere natürlich auf eine mögliche Hautkrebsgefahr von besonderer Bedeutung.